Autor Thema: Doppelte Liebe  (Gelesen 35983 mal)

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Mockingbird

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #15 am: 22. Februar 2011, 12:37:01 »
Wenn die Ehrlichkeit nur dazu dient, das eigene Gewissen zu erleichtern, dem anderen aber Schmerzen zufügt, und unabsehbare Konsequenzen haben kann - dann hat die Ehrlichkeit zumindest nichts mehr mit Moral zu tun.

Meine Meinung.

Offline Mother Bates

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #16 am: 22. Februar 2011, 12:46:32 »
Genau!
Was macht es, wenn für sechs Unbeteiligte erst mal die Welt aus den Fugen gerät. Hauptsache ich war ehrlich und bin ein anständiger Kerl!

In einer Liebesbeziehung mag Ehrlichkeit die Grundvoraussetzung sein, hier sehe ich aber keine Liebesbeziehung.

marple

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #17 am: 22. Februar 2011, 13:01:01 »
Einer von beiden muss er aber die Wahrheit sagen, wenn Schluss sein soll. Das ist eben so.

Wenn er für immer und ewig seiner Frau alles verbergen kann, soll er doch. Mir ist das egal. Es wäre aber nicht mein Weg.

Wobei - schon das jahrelange Doppelspiel ist nicht mein Weg.

Egal - ich bin nicht der Maßstab, aber deswegen angemacht zu werden, sehe ich auch nicht ein.

marple

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #18 am: 22. Februar 2011, 13:02:03 »
hier sehe ich aber keine Liebesbeziehung.

Eben.

Lothar

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #19 am: 22. Februar 2011, 13:19:51 »
Hallo erst mal an alle,
dann will ich mal mit meinem tollen Namen ein wenig den Blitzableiter für Troll spielen. Mir ist das selbst mal so gegangen Troll, und deshalb kann ich verstehen was in Dir vorgeht. Mir ging es damals allerdings nicht nur gut. Einerseits der Glückspilz und andererseits innerlich zerrissen (soviel zum "eiskalt" betrügen!). Ich habe das 5 Jahre lang durchgehalten, bis ihr Mann dahinter kam. Der war zum Glück relativ tolerant, das war aber das Ende meiner 12 jährigen Ehe und meiner Beziehung. Sie lebt weiterhin mit ihrem Mann zusammen. Meine Frau war damals bereit die Kröte zu schlucken und mir zu "vergeben". Allerdings habe ich mich dann entschieden meine Ehe zu beenden und meine Frau zu verlassen. Das schwierigste war tatsächlich diesen ganzen Wirrwarr den Kindern beizubringen. Das hat ohne Ende Diskussionen und Tränen gegeben.
Und nun noch an die anderen Diskussionsteilnehmer hier, die offensichtlich ganz genau wissen, was Troll und seine Freundin fühlen. So ganz eiskalt und abgebrüht kann er erst mal nicht sein, denn sonst würdet Ihr hier nicht von ihm lesen. Und offensichtlich war er ja auch lange Zeit treu, so versteh ich das jedenfalls.
Und um das Feuer nochmal auf mich zu ziehen: Ja, ich liebe die beiden Frauen von damals immer noch, treffe sie tatsächlich auch immer noch gelegentlich, lasse aber die Finger von ihnen. Und ob ihrs glaubt oder nicht: Ich habe tatsächlich noch eine dritte Liebe gefunden mit der ich heute zusammen lebe. Und jedem der jetzt sagt, das sei alles gar keine echte Liebe, dem rufe ich voller Überzeugung zu "Doch! So echt und rein wie sonst nix!".
Viel Glück Troll!

Mockingbird

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #20 am: 22. Februar 2011, 13:25:00 »
Egal - ich bin nicht der Maßstab, aber deswegen angemacht zu werden, sehe ich auch nicht ein.

Meintest du damit mich?  ???

Conte Palmieri

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #21 am: 22. Februar 2011, 13:36:24 »
... hier sehe ich aber keine Liebesbeziehung.
Was Du nicht siehst, kann trotzdem da sein.

Aber das ganze ist auf jeden Fall der zweite Akt einer Tragödie, das Desaster ist kaum noch aufzuhalten. Die diesbezüglichen Szenarien wurden ja schon geschildert.

Yossarian

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #22 am: 22. Februar 2011, 13:51:03 »
Was Du nicht siehst, kann trotzdem da sein.

Mein Reden: Alles kulturell bedingte Vorgaben; es gibt weder natürlich vorgebene Monogamie noch Moral.

Zitat
Aber das ganze ist auf jeden Fall der zweite Akt einer Tragödie, das Desaster ist kaum noch aufzuhalten. Die diesbezüglichen Szenarien wurden ja schon geschildert.

Auch das wieder aufgrund kultureller Vorgaben.

Worauf ich hinaus will ist, daß wir geneigt sind, vorschnelle Urteile auszusprechen weil Dinge in aller Regel nur behauptet werden wo sie nicht sind, diese Dinge aber rein theoretisch da sein könnten.

Sich für einen Partner entscheiden zu müssen ergibt sich aus unserer Kultur, nicht aus unserer Natur.

Natürlich ist einer schon schlimm genug, und wenn man alt und resigniert weise ist, dann will man sich nicht den Tort antun, megrere Partner zufrieden stellen und Bedürfnisse koordinieren zu müssen. Ich beneide polygame / polyandrische Gesellschaften nicht.

Mockingbird

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #23 am: 22. Februar 2011, 13:57:23 »
Mein Reden: Alles kulturell bedingte Vorgaben; es gibt weder natürlich vorgebene Monogamie noch Moral.

Aber warum ist es dann so verletzend, wenn man betrogen wird? Das ist es doch nicht nur, wenn's die Nachbarn mitkriegen ...

Yossarian

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #24 am: 22. Februar 2011, 14:02:24 »
Aber warum ist es dann so verletzend, wenn man betrogen wird?

Weil wir es nicht anders gelernt haben. Keiner von uns.

Die Frau eines Mannes irgendwo in Afrika ist auch nicht eifersüchtig, wenn ihr Mann ihr eröffnet, daß er noch eine heiratet. Bzw. der Mann einer Frau, die ihm eröffnet, daß sie noch einen heiraten wird.




Yossarian

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #25 am: 22. Februar 2011, 14:19:34 »
Wie kannst Du so sicher sein?

Es folgt logisch aus dem Fehlen massenhafter eifersuchtsbedingter Familientragödien in den betroffenen Gegenden.

Frag betroffene Menschen (ich hatte leider noch keine Gelegenheit dazu), und sie werden Dir sagen, daß das für sie völlig normal ist.

Ich sage nicht, daß es "gut" wäre, das auch in unserem Kulturkreis zu praktizieren. Der Thread zeigt, daß es eben nicht praktikabel ist. Aber die Art und Weise, wie wir das Handhaben ist eben auch nicht die alleinseeligmachende. Als die Hippies die freie Liebe propagierten war das mit Sicherheit nicht nur die Ausrede einiger verklemmter geiler Alphatierchen, jetzt alles Poppen zu dürfen was nicht schnell geniug auf dem Baum war. Das war durchaus auch Ernst gemeint. Und es ist dennoch gescheitert. Wir leben jetzt in einer verklemmteren Gesellschaft als in den frühen Siebzigern.

Offline Unikum

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #26 am: 22. Februar 2011, 14:21:14 »
Wenn die Ehrlichkeit nur dazu dient, das eigene Gewissen zu erleichtern, dem anderen aber Schmerzen zufügt, und unabsehbare Konsequenzen haben kann - dann hat die Ehrlichkeit zumindest nichts mehr mit Moral zu tun.

Meine Meinung.
blödsinn, der grund das ehrlichkeit schmerzt ist unmoralisch, nicht die ehrlichkeit ansich.
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

Wer, wenn nicht ich?

Yossarian

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #27 am: 22. Februar 2011, 14:25:42 »
Die Menschen heute sind so verunsichert, daß jeglicher Gedanke an derartige Experimente verflogen ist. Sehen wir von denen ab, die hirnlos durch die Gegend poppen halten sich doch fast alle an monogamen Zweierbeziehungen fest, so sie welche haben. Eine gute Freundin ist inzwischen so weit, daß sie sich auf überhaupt keine Beziehung mehr einläßt, völlig alleine lebt und wohl auch plant, alleine ihr Alter zu verbringen.

Das schwierigste war tatsächlich diesen ganzen Wirrwarr den Kindern beizubringen. Das hat ohne Ende Diskussionen und Tränen gegeben.

Und? War´s das Wert? Haben Dir Deine Kinder das verziehen?

Offline Unikum

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #28 am: 22. Februar 2011, 14:27:53 »
Genau!
Was macht es, wenn für sechs Unbeteiligte erst mal die Welt aus den Fugen gerät. Hauptsache ich war ehrlich und bin ein anständiger Kerl!

die welt ist für alle aus den fugen.

nur das wissen darum wird einigen beteiligten vorenthalten.

eine welt deren fundament aus lug und trug besteht? lass sie stürzen!!!!
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

Wer, wenn nicht ich?

Mockingbird

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Re:Doppelte Liebe
« Antwort #29 am: 22. Februar 2011, 14:32:30 »
Die Frau eines Mannes irgendwo in Afrika ist auch nicht eifersüchtig, wenn ihr Mann ihr eröffnet, daß er noch eine heiratet. Bzw. der Mann einer Frau, die ihm eröffnet, daß sie noch einen heiraten wird.
Hm, der erste Teil ist sicherlich in islamisch geprägten Ländern richtig, aber bei Teil zwei habe ich meine Zweifel. Und gerade die "Kommunen-Experimente" und ihr Scheitern bestätigen doch die These, dass die meisten Menschen sich irgendwie doch sowas wie Treue wünschen.