Autor Thema: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber  (Gelesen 528387 mal)

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Offline marple

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #870 am: 24. November 2015, 12:37:27 »
Nachdem bei uns in den Straßen mit Einfamilienhäusern die Einbrüche wieder hochgingen, tauchten Zettel an unseren Autos auf, wo "Nachbarn" uns vor der Gefahr warnten und uns anhielten, die Augen offen zu halten, wenn "fremd aussehende Menschen" die Straßen "ausspionierten".

Schon klar, wir habe auch ein Heim, zwei Ecken weiter. Und klar gehen die Frauen von dort mit ihren Kinderwagen und Kindern in unseren Straßen spazieren - wir haben Vorgärten mit Blumen und schönen Bäumen, schöne Häuser. Ein besserer Spaziergang als über den Parkplatz und die Hauptverkehrskreuzung unseres Ortes direkt vorm Heim (inklusive Tankstelle und lautem S-Bahnhof).

Ein Einbrecher wurde jetzt unmittelbar nach einem gelungenen Einbruch (bei dem er die 84-jährige Bewohnerin und Zeugin übersah) bei dem Versuch, in das nächste Haus einzubrechen geschnappt - ein Einheimischer.

Überhaupt nehmen die Einbrüche schon seit Jahren in der dunkler werdenden Jahreszeit zu. Immer. Schon lange vor den Heimen und Flüchtlingen.

Offline Gianluca

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #871 am: 24. November 2015, 12:48:29 »
Passend dazu ein Beitrag aus der Welt. Der leitende Beamte ist ein Bekannter (Stammkneipe, Stadion) von mir, zu dem ich aber keinen Kontakt pflege.

Überhaupt nehmen die Einbrüche schon seit Jahren in der dunkler werdenden Jahreszeit zu. Immer. Schon lange vor den Heimen und Flüchtlingen.
Natuerlich. Und die Fluechtlinge sind ja auch verdammt mobil, dass sie sich so mir nichts, dir nichts, vom Acker machen koennen. Und dann noch ganzen "Fundstuecke" in die Unterkunft schmuggeln ...  :o
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Offline Araxes

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #872 am: 24. November 2015, 13:27:38 »
Der Terminus ist in dem Zusammenhang auch noch nicht so lange gebräuchlich. Ehrlich gesagt, würde mich auch mal interessieren, was genau damit gemeint ist.

Das ist so ein Modewort wie "belastbar".

Offline Araxes

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #873 am: 24. November 2015, 13:41:12 »
Natuerlich. Und die Fluechtlinge sind ja auch verdammt mobil, dass sie sich so mir nichts, dir nichts, vom Acker machen koennen. Und dann noch ganzen "Fundstuecke" in die Unterkunft schmuggeln ...  :o

Die meisten Einbrüche in Berlin werden von mobilen Banden aus Polen, Ukraine und Rumänien gemacht. Und die wissen auch genau, in welchen Bundesländern die Justiz härter bestraft als in anderen. Deshalb fahren sie lieber durch Bayern durch nach NRW. In Stuttgart gab's eine georgische Bande. In Berlin wurden Autos von einer litauischen Bande geknackt. Das wird so lange gehen, wie das Vermögensgefälle so ist und die Täter wenig zu befürchten haben.

Und meist kommen sie tagsüber.

Offline Korinthenkackerin

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #874 am: 24. November 2015, 14:08:00 »
Mit einem der Syrer treffe ich mich morgen in der Mittagspause, weil er keine Winterschuhe in 43 hat..

Sehr angenehmer und dankbarer Mensch. Er hat mich gleich erkannt von der Veranstaltung am Freitag, ich ihn nicht  8) (klar irgendwie, lila Haare fallen eben auf  :evil). Seine Frau ist schwanger (wußte ich durch die Kontaktadresse), ich habe ihm angeboten, dass er mich gerne anrufen darf, wenn ich irgendwie helfen kann. Erneut viel Dankbarkeit für das Angebot. Er hat mir bestimmt fünfmal die Hand geschüttelt.


@dieFrau
Gräßliche Bilder.... gut, dass der Schwager deiner Schwester anders unterkommen konnte. Vermutlich wird trotzdem irgendjemand in dem Loch einquartiert werden. 

Wenige in der Unterkunft halten sich an die Hausordnung oder zeigen Wille die Sprachkurse an der VHS zu besuchen, ansonsten gibt es
einen Alkoholiker, der unbedingt im Zimmer konsumiert
Eltern die ihre Kinder 2,3 u. 5 unbeaufsichtigt verlassen und ausgehen
oder Eltern, die den Behandlungstermin ihrer Krebs kranken Kind unangekündigt sausen lassen, weil sie den schlafenden Kind nicht aufwecken wollen....
Andere wurde mit Handschellen von der Polizei abgeholt, weil er seine Frau geschlagen hat als sie das Kopftuch abnehmen wollte. 

Ich finde es immer etwas schade, dass solche negativen Verhaltensweisen immer erwähnt werden und die positven eher selten. Dass die Flüchtlinge nicht alle nach europäischem Standard wohlerzogen agieren, war ja wohl nicht zu erwarten (Außerdem verhalten sich auch nicht alle Europäer wohlerzogen  :.) ). Solche negativen Geschichten gehen aber wie ein Lauffeuer durch die Ortschaften und das fördert dann die ablehnende Haltung der sowieso schon mißtrauischen Menschen außerordentlich. Meine Erfahrungen, wenn es bislang auch nicht viele waren (aber vermutlich mehr als beim Großteil), waren überaus positiv und geprägt von sehr viel Herzlichkeit und Dankbarkeit. Mir ist klar, dass auch ich mit Sicherheit mal schlechte Erfahrungen machen werde, so blauäugig bin ich nicht. Es ist aber traurig, dass sich schlechte Neuigkeiten viel schneller verbreiten als gute - und das ist ja nicht nur beim Flüchtlingsthema der Fall.
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Offline marple

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #875 am: 24. November 2015, 14:43:01 »
Danke Korinthe. Ich hoffe, du bleibst als Gegengewicht dabei und berichtest weiter von deinen Erfahrungen. Auch, wenn sie mal nicht positiv sein sollten.

Ich habe keinen engen Kontakt. Ich marschiere häufig an dem Heim vorbei, wenn ich zu meinem Hühnerdealer oder zur Tanke wegen Zigaretten will. Da sitzen tagsüber Mütter und die Kinder spielen Ball und mit Hula-Hoop-Reifen auf dem engen Gehweg zwischen Heim und Parkplatz. Ab nachmittags übernehmen ältere Männer die Bank. Es gibt keinerlei Merkwürdigkeiten. Ab und an stehen paar junge Männer vorm Eingang und reden laut durcheinander und "fuchteln" mit den Armen. Da sie dabei grinsen und oft lachen, halte ich das für ihre normale Kommunikationsart, wie ich sie auch aus Bulgarien und Italien kenne. 8)

Die, die in den örtlichen Supermärkten einkaufen, verhalten sich wie alle anderen auch. Nur, dass sie häufiger Ananas und Mango im Wagen haben.

Als die Sonnenfinsternis war, war ich von mir selbst so begeistert - ich hatte aus den Innereien einer alten Floppy-Disk einen sinnvollen Sichtschutz hingekriegt - dass ich es den paar Passanten an meinem Zaun zum Durchschauen anbot. Zwei Flüchtlingselternpaare nebst Kindern haben sich gefreut, ein ältere deutsches Ehepaar auch, zwei deutsche jüngere Männer haben mich nicht ausreden lassen und angeschnauzt, dass sie nichts kaufen.

Mehr habe ich dazu nicht beizutragen. Gestern war ein netter ADAC-Helfer hier, um mir eine neue Autobatterie einzubauen - der fragte mich die ganze Zeit ganz intensiv aus, ob und wenn ja, was ich von dem Heim um die Ecke mitbekomme. Ob es  Ärger, mehr Einbrüche gäbe…ich weiss nicht, wozu er das wissen wollte.
Er wirkte auch nicht enttäuscht über meine neutrale bis positive Einschätzung der Lage.

Offline Yossarian

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #876 am: 24. November 2015, 18:58:18 »
Ich finde es immer etwas schade, dass solche negativen Verhaltensweisen immer erwähnt werden und die positven eher selten.

Darum geht es doch überhaupt nicht. Es geht um kulturelle Kompatibilität und darum, wie die EU, insbesondere Deutschland, mit einer riesigen, nicht enden wollenden Zahl von Zureisenden umgehen soll und kann.

Da sind mit Sicherheit jede Menge ganz sympathischer Menschen dabei, aber das ist nicht der Punkt.

Kaninchen sind auch süß und puschelig, aber ab einer gewissen Anzahl pro Quadratmeter verkraftet die kein Rasen mehr.  :P
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Offline Korinthenkackerin

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #877 am: 24. November 2015, 21:43:02 »
Darum geht es doch überhaupt nicht. Es geht um kulturelle Kompatibilität und darum, wie die EU, insbesondere Deutschland, mit einer riesigen, nicht enden wollenden Zahl von Zureisenden umgehen soll und kann.

Da sind mit Sicherheit jede Menge ganz sympathischer Menschen dabei, aber das ist nicht der Punkt.

Wenn du den Satz im Kontext liest, meine ich damit Folgendes:

Es ist momentan keinem Dorf und keiner Stadt damit geholfen, wenn die Bevölkerung durch das Füttern mit Negativbeispielen aufgehetzt ist, Ihr könnt hier täglich 10 Links setzen mit schlauen theoretischen Artikeln, wie man den Zustrom eingrenzen kann und so weiter. Fakt ist aber: diese Menschen sind JETZT da und je schlechter die Meinung der Bevölkerung gegenüber den Flüchtlingen ist, desto schlechter geht das alles weiter. Mir graut davor, was hier noch alles passieren wird, weil soviele Menschen sich von kursierenden Geschichten beeinflussen lassen, ohne jemals selber mit einem Flüchtling geredet zu haben. Ich habe hier einige Menschen (auch in der Familie), die genau so ticken, die pauschalisieren, weil das eben auch viel bequemer ist. Natürlich ist es leicht, aus der Distanz dagegen zu wettern und alles zu glauben, was der Schwager der Schwester des Arbeitskollegen der Nachbarin gehört hat. Oder eben nur aus diesen negativen Geschehnissen mancher Flüchtlingen seine Meinung gegenüber allen bilden.

Mir stand heute auf dem Marktplatz ein etwa Ende 20-jähriger Mann mit einer Bankausbildung gegenüber, der mir fünfmal die Hand geschüttelt hat, weil ich ihm ein gebrauchtes Paar Schuhe geschenkt habe.

Es beschämt mich und es macht mich traurig.

Mein Lappy ist kaputt gegangen. Heute tippe ich mit einem kleinen chinesischen Minipad. Am Freitag werde ich wohl ein neues Laptop kaufen. Ich bin nicht reich und trotzdem kann ich mir das leisten.

Ich bin nicht der Meinung, dass auf politischer Ebene alles richtig läuft. Ich will aber niemals zu denen gehören, die nur lamentieren, anstatt selber aktiv zu werden. Aber das entscheidet natürlich jeder für sich selber.

Kaninchen sind auch süß und puschelig, aber ab einer gewissen Anzahl pro Quadratmeter verkraftet die kein Rasen mehr.  :P

Es sind Menschen, der Vergleich ist mir zu flapsig. Eigentlich nicht dein Niveau.


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Offline Yossarian

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #878 am: 24. November 2015, 21:54:16 »
Es sind Menschen

Ein qualitativer Unterschied, der das geschilderte quantitative Problem nicht auflöst. Das ist bei Kaninchen pro Quadratmeter Rasen nicht anders als bei zu versorgenden Flüchtlingen pro Quadratkilometer / Steuerzahler / Quadratmeter irgendwo aufzutreibendem, aber nicht vorhandenem Wohnraum.

Zitat
Eigentlich nicht dein Niveau.

Mach Dir mal um mein Niveau keine Sorgen. Du hast Dich doch um das eigentliche Problem herumgemogelt durch Deine Ausführungen, daß das doch alles sehr sympathische Leute sind. Klar sind 95 % davon nette Leute, aber darum geht es doch nicht.
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Offline DieFrau

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #879 am: 24. November 2015, 21:59:10 »
Gräßliche Bilder.... gut, dass der Schwager deiner Schwester anders unterkommen konnte. Vermutlich wird trotzdem irgendjemand in dem Loch einquartiert werden. 

Er hat sich nicht getraut, aber als ich die Bilder gesehen und von seine Augenentzündung erfahren habe, habe ich "ihn" empfohlen unbedingt zum Arzt zu gehen, dann zu den Betreuern und um eine andere Unterkunft zu bitten, was er auch getan hat.

Zitat
Ich finde es immer etwas schade, dass solche negativen Verhaltensweisen immer erwähnt werden und die positven eher selten. Dass die Flüchtlinge nicht alle nach europäischem Standard wohlerzogen agieren, war ja wohl nicht zu erwarten (Außerdem verhalten sich auch nicht alle Europäer wohlerzogen  :.) ).

Natürlich. Aber hier geht es nicht um die Erziehung sondern um den kulturellen Unterschied. Bis die Flüchtlinge kapieren, dass "Eltern für ihre Kinder haften" und allein die Aufsichtspflicht haben ist ein langer Weg. Je mehr "Schützlinge" umso länger wird der Weg bis diese Selbstverständlichkeit fest sitzt, dafür fehlen die Ressourcen.

Zitat
Es ist aber traurig, dass sich schlechte Neuigkeiten viel schneller verbreiten als gute - und das ist ja nicht nur beim Flüchtlingsthema der Fall.

Das ist menschlich, du selbst hast auf das negative konzentriert und das positive ausgeblendet/nicht wahrgenommen  :P

Wenige in der Unterkunft halten sich an die Hausordnung oder zeigen Wille die Sprachkurse an der VHS zu besuchen, ansonsten gibt es
....
...

Die Familie von dem ersten Unterkunft sind Mittlerweile in einer möblierten Wohnung untergebracht. Der Sohn hat bereits Freunde, die Zwillings Töchtern kamen in getrennten Klassen wodurch eine der beiden noch nicht angekommen fühlt, aber schulmäßig geht’s denen gut. Alle habe eine befristeter Aufenthaltsgenehmigung bekommen aber bis jetzt keinen regelmäßigen Deutschunterricht oder Beschäftigung für den Vater.

vielleicht liegt an meiner allgemein skeptische Haltung zum Thema  ???
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat!...Einstein

Offline Korinthenkackerin

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #880 am: 24. November 2015, 22:15:28 »
Du hast Dich doch um das eigentliche Problem herumgemogelt durch Deine Ausführungen, daß das doch alles sehr sympathische Leute sind.

Dem eigentlichen Problem, das unsere Regierung lösen sollte und es nicht hin bekommt?
Dem eigentlichen Problem, dass viele Menschen kommen und ich persönlich auf diese Tatsache NULL Einfluss habe?

Ich glaube nicht, dass wir gerade über dasselbe reden. Ich rede von der Stimmung in einem Dorf|einer Stadt, die immer schlechter wird, wenn  ``nur``diese Geschichten über das schlechte Benehmen einzelner berichtet wird (sorry, ich finde keine Anführungszeichen) und dass ICH persönlich das für mich nicht zulassen möchte.
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Offline Nikibo

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #881 am: 24. November 2015, 22:21:59 »
Es ist momentan keinem Dorf und keiner Stadt damit geholfen, wenn die Bevölkerung durch das Füttern mit Negativbeispielen aufgehetzt ist, Ihr könnt hier täglich 10 Links setzen mit schlauen theoretischen Artikeln, wie man den Zustrom eingrenzen kann und so weiter.
Nicht Du auch noch.
Ich respektiere das, was Du tust und ich finde es gut. Auch ich habe bei meiner Stadt angerufen, um zu erfahren, ob es ähnliche Möglichkeiten, Flüchtlinge kennenzulernen, hier gibt. Ich warte noch auf den Rückruf.
Trotzdem stehe ich dem ganzen Thema (!) kritisch gegenüber. Dem Thema, nicht den Menschen, obwohl ich nicht so naiv bin zu glauben, dass da nur gute Menschen kommen. Unseren Politikern gegenüber bin ich kritisch und wie sie das Thema anfassen.
Und es muss doch möglich sein, sich hier mit dem Thema auf die jeweils eigene Art zu befassen, ohne, dass man sich hier gegenseitig Vorwürfe macht.
« Letzte Änderung: 24. November 2015, 22:23:50 von Nikibo »
Tiere sind die besseren Menschen.

Offline Araxes

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #882 am: 24. November 2015, 23:04:43 »
Ein qualitativer Unterschied, der das geschilderte quantitative Problem nicht auflöst. Das ist bei Kaninchen pro Quadratmeter Rasen nicht anders als bei zu versorgenden Flüchtlingen pro Quadratkilometer / Steuerzahler / Quadratmeter irgendwo aufzutreibendem, aber nicht vorhandenem Wohnraum.

naja, Deutschland hat noch ordentliche Wohlstandsreserven. Die Frage ist eher, wieviel man abgeben will und wen es trifft. Das eigentliche Problem bei der Einwanderung sind aber die Schwierigkeiten bei der Integration. Keiner weiß, wie man das machen soll und wie man sowas wie die Pariser Banlieus vermeidet. Es wird zwangsläufig so sein, daß die Einwanderer für lange Zeit wirtschaftlich und gesellschaftlich nicht aufschließen werden und alleine das wird bei deren Kindern zu Frust und dem Gefühl der Benachteiligung führen. Und die Gesellschaften und Umstände, aus denen sie kommen, sind nun mal nicht so richtig förderlich, um hier einen schnellen Aufstieg hinzulegen, um es vorsichtig zu sagen.

Dem eigentlichen Problem, das unsere Regierung lösen sollte und es nicht hin bekommt?

Das kann keine Regierung lösen und man sollte das auch gar nicht realistisch erwarten. Das können am Ende nur die Leute selber schaffen. Dabei sind die Voraussetzungen, die sie hier geboten bekommen, eigentlich schon gut. Sie bekommen immerhin ein gewisses Maß an materieller Unterstützung und haben Zugang zum Bildungssystem. Vergleiche das mal mit deutschen Einwanderern in den USA, der Wolgarepublik, Brasilien, den emigrierten Juden in Israel oder sonstwo, wo man außer dem Zusammenhalt der Gruppe gar nichts erwarten konnte. Vielleicht ist es sogar hinderlich, irgendwas zu erwarten, weil man selbst mit staatlicher Hilfe am Ende nur selber seine Situation verbessern kann und sich dann keiner Illusion hingeben kann, daß irgendwer schon dafür sorgen wird, daß man den Aufstieg schafft.

Aber vielleicht ist das auch der Unterschied. Unsere Auswanderer kamen zwar manchmal sprichwörtlich im Dschungel oder in der Wüste an und heute sind das die blühendsten Gegenden, aber sie haben gewisse Fähigkeiten mitgebracht. Jetzt kommen Leute aus Ländern und Gesellschaften, die schon "dysfunktional" sind und das liegt eben oft an der dort herrschenden Mentalität, die auch bei der Auswanderung nicht einfach abgelegt wird. Klingt kulturchauvinistisch vorurteilsbehaftet, aber ich glaube, es ist was dran.
« Letzte Änderung: 24. November 2015, 23:15:38 von Araxes »

Offline marple

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #883 am: 24. November 2015, 23:32:30 »
Damals in Dschungel und Wüste gab es auch kein Arbeitsverbot bis zur endgültigen Klärung der Aufenhaltsgenehmigung.  Es gab auch keine Aufenhaltsgenehmigung . 

Offline Araxes

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #884 am: 24. November 2015, 23:46:29 »
Es sind für Asylbewerber nur noch 3 Monate bis zur Arbeitserlaubnis.