Autor Thema: Doppelte Liebe  (Gelesen 35986 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Mother Bates

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 396
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #45 am: 22. Februar 2011, 16:35:11 »
Zitat
Wir sollten nicht so verbissen an dem Mythos der wirtschaftlich vom Mann abhängigen Frau festhalten. In einer überwiegend auf Subsistenzwirtschaft ausgerichteten Agrargesellschaft ist die Frau in den Broterwerb voll eingegliedert, sei es nun Arbeit auf dem Acker, Kühe / Ziegen melken oder sonstwas. Ein Mann alleine hätte keinen kleinen Bauernhof alleine gewuppt bekommen. In der vorindustriellen Zeit haben Männer, Frauen und Kinder daheim an den Webstühlen gesessen. Die nur-Hausfrau gibt es meiner Meinung nach noch gar nicht so lange

Auch der gutwilligsten Frau sind kräftemäßig Grenzen gesetzt. Wenn "das Kind" von 3 - 4 Jahren "von der Sippe" versorgt wurde, war das nächste entweder schon da oder wieder unterwegs. Wenn eine Frau ihre Kinder bis zur Fortpflanzungsfähigkeit groß kriegen wollte, war sie darauf angewiesen, dass der Vater bei Versorgung und Schutz ihrer gemeinsamen Nachkommen mitwirkte. Daher war für unsere Vorfahrinnen Monogamie durchaus sinnvoll.

marple

  • Gast
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #46 am: 22. Februar 2011, 16:42:43 »
Wichtig ist nur, dass man ebenso bereitwillig auch für sich die Konsequenzen tragen kann, wenn die Sache schief geht – und erfahrungsgemäß geht sie schief.

Und dumm daran ist, dass andere wohl ebenso schwer die Konsequenzen zu tragen haben.

Und genau das ist der Punkt, wo ich Ehrlichkeit für mich fordern würde. Ich will nicht nebenher laufen oder eine andere nebenher haben. Wenn ich nichts davon weiss, werde ich belogen.

Ist ja schön, dass der Fremdschläfer sich dann auch noch auf die Schulter klopfen kann, dass er mir Schmerz erspart hat. WENN es dann aber doch rauskommt, wäre der Verrat der wesentlich Schlimmere, tiefgreifendere, verheerendere. Weil gar nichts mehr stimmt.

Bekomme ich aber gleich gesagt, dass da Gefühle für jemand anderen entstehen, kann ich mein Leben selbst regeln. Entscheiden, ob ich das dulde oder nicht. Ich kann kämpfen. Ich kann eingreifen.

Ich bin NUR DANN ein aktiver Beteiligter. Einer, der noch Möglichkeiten hat.

Über mich und mein Wissen bestimmen dann nicht die beiden anderen.


Wenn ich die Wahl hätte, würde ich den Schmerz, den die Wahrheit auslöst, dem eingebildeten Frieden vorziehen.


Meintest du damit mich?  ???


Nein. Ich meinte Larsens Angriff auf Unikum, dessen Meinung ich teile.

Yossarian

  • Gast
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #47 am: 22. Februar 2011, 16:47:40 »
Auch der gutwilligsten Frau sind kräftemäßig Grenzen gesetzt. Wenn "das Kind" von 3 - 4 Jahren "von der Sippe" versorgt wurde, war das nächste entweder schon da oder wieder unterwegs. Wenn eine Frau ihre Kinder bis zur Fortpflanzungsfähigkeit groß kriegen wollte, war sie darauf angewiesen, dass der Vater bei Versorgung und Schutz ihrer gemeinsamen Nachkommen mitwirkte.

Ich meinte eher das Gegenteil: Der Mann war ebenso darauf angewiesen, daß die Frau zum Lebensunterhalt und damit zur Aufzucht der Brut beitrug. Also war der Mann wirtschaftlich von der Frau ebenso abhängig wie umgekehrt. Die wirtschaftliche Abhängigkeit war keine einseitige der Frau, obwohl das gerne und gemeinhin so dargestellt wird!

Offline nigel48

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 6.332
  • Geschlecht: Männlich
  • THINK !
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #48 am: 22. Februar 2011, 16:50:14 »
und wenn man ganz genau nachfragt, kommt meist raus, das der, der fremdgeht dies tut, weil der partner das herz an einen früheren vergeben hat und sich mit der 2. wahl zufrieden gibt.

es gibt nur sehr wenige paare, die aus tiefer inniger bindung zueinander finden. die meisten wählen partner aus gründen, nicht aus zuneigung. - da reicht einer, der berechnet..und die kommen dann halt miteinander aus und mögen sich und etc. - aber es ist eben nicht DAS paar.

den ganzen romantik-mist erfinden sie sich dazu, weil sie die realität nich ertrügen. - und wenn dann nach einigen gemeinsamen jahren irhend ein 3. begehren zeigt, dann bricht das emotionalisierte kartenhaus zusammen.
" ich begehre dich" füttert dermaßen die eitelkeit.. da versinkt das ganze bisherige konstrukt im nebel.
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Yossarian

  • Gast
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #49 am: 22. Februar 2011, 17:01:11 »
es gibt nur sehr wenige paare, die aus tiefer inniger bindung zueinander finden.

Und noch weniger, bei denen das ausreicht, um gemeinsam durch Dick und Dünn zu gehen.

Das gehört jetzt nicht in diesen Thread, aber wenn ich dran denke wie gut meine Verflossene und ich zueinander gepaßt haben und wie schnell sie dann hingeschmissen hat...

Offline nigel48

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 6.332
  • Geschlecht: Männlich
  • THINK !
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #50 am: 22. Februar 2011, 17:02:57 »
Zitat
Daher war für unsere Vorfahrinnen Monogamie durchaus sinnvoll.

eben nicht. wir reden hier über jäger/sammler + nomaden.

als die bauern anfingen, IHR land zu umgrenzen und weiter zu vererben. wollten sie sicherstellen, dass IHRE nachkommen echt sind. da entstand familie.

vorher war sippe. und da war eine monogame paarbeziehung blödsinn.

Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

marple

  • Gast
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #51 am: 22. Februar 2011, 17:04:44 »
Das gehört jetzt nicht in diesen Thread, aber wenn ich dran denke wie gut meine Verflossene und ich zueinander gepaßt haben und wie schnell sie dann hingeschmissen hat...

...dann kannst du nur zu dem logischen Schluss kommen, dass ihr doch nicht sooo gut gepasst habt.

Zumindest nicht, was Durchhaltevermögen, Kompromissbereitschaft und Willen zum Zusammensein betrifft.

Offline nigel48

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 6.332
  • Geschlecht: Männlich
  • THINK !
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #52 am: 22. Februar 2011, 17:04:54 »
yossi, zueinander-passen ist auch nur ein grund..
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline Missovercover

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 885
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #53 am: 22. Februar 2011, 19:06:57 »
Ich kann im Moment also guten Gewissens behaupten zwei Frauen zu lieben.
Toll! 

Offline Mother Bates

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 396
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #54 am: 22. Februar 2011, 19:35:19 »
Zitat
Das gehört jetzt nicht in diesen Thread, aber wenn ich dran denke wie gut meine Verflossene und ich zueinander gepaßt haben und wie schnell sie dann hingeschmissen hat..

Das mag aus Deinem Blickwinkel so gewesen sein, dass Ihr gut zusammen gepasst habt. Aber offensichtlich gab es wichtige Facetten, in denen das nicht so war.-

Yossarian

  • Gast
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #55 am: 24. Februar 2011, 12:12:36 »
vorher war sippe. und da war eine monogame paarbeziehung blödsinn.

Naja, so ein bißchen wild-romantisch verklärend und vor allen Dingen von der Forschung überholt ist Engels´ "Ursprung der Familie..." schon.  ;)

Conte Palmieri

  • Gast
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #56 am: 24. Februar 2011, 12:26:02 »
Naja, so ein bißchen wild-romantisch verklärend und vor allen Dingen von der Forschung überholt ist Engels´ "Ursprung der Familie..." schon.  ;)
Außerdem hilft eine analyse paläolithischer Verhältnisse niemandem mehr. Es gilt, im hier und jetzt zu überleben, ohne die Zivilisation aufzuheben.

Offline nigel48

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 6.332
  • Geschlecht: Männlich
  • THINK !
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #57 am: 24. Februar 2011, 12:29:59 »
welche zivilisation?
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Yossarian

  • Gast
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #58 am: 24. Februar 2011, 12:35:47 »
Außerdem hilft eine analyse paläolithischer Verhältnisse niemandem mehr.

Wenn Du so argumentierst, kannst Du gleich Dein komplettes Studium in die Tonne kloppen.

Es ist immer wichtig herauszubekommen, wo man her kommt und wie sie etwas dahin entwickeln konnte, wie es jetzt ist.

Ein Problem dabei ist, daß die "Quellenlage" im Paläolithikum und Neolithikum eher diffus ist und viel Interpretationsspielraum läßt. Aus dem Studium der verbleibenden Naturvölkern wird man auch nicht allzuviel Honig saugen können, da sich die sich deren Gesellschaften in den letzten 15.000 Jahren auch irgendwie entwickelt haben. Es ist eine falsche Annahme zu glauben, daß auch die gesellschaftlichen Verhältnisse seit tausenden von Jahren keine Entwicklung erfahren hätten, "nur" weil sich bei denen wirtschaftlich / technologisch nichts getan hat.

marple

  • Gast
Re:Doppelte Liebe
« Antwort #59 am: 24. Februar 2011, 12:39:45 »
Es ist immer wichtig herauszubekommen, wo man her kommt und wie sie etwas dahin entwickeln konnte, wie es jetzt ist.

Wohl wahr.

Aber sollte mir ein fremdgängerischer Partner mit dem Hinweis auf seine paläolithischen Wurzeln kommen, gäbs eine spontane Eiszeit.