Autor Thema: Küchengespräche  (Gelesen 540606 mal)

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Offline ganter

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Re:Küchengespräche
« Antwort #165 am: 13. August 2011, 15:50:08 »
und? Schon Verwendung dafür?
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Yossarian

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Re:Küchengespräche
« Antwort #166 am: 13. August 2011, 17:26:29 »
Klar. Kann man an Stelle von Salz verwenden, ist aber halt sehr viel aromatischer.

Offline Mother Bates

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Re:Küchengespräche
« Antwort #167 am: 14. August 2011, 15:14:31 »
Ich hatte diese Woche Gelegenheit mit "unseren Müttern" (wobei auch Väter dabei waren, Generation 78+) über die Zubereitung von Brennesseln als Spinatersatz zu sprechen.
Alle konnten sich gut an Zubereitung und Geschmack erinnern. Allen war der Geschmack verhasst, er erinnerte an "schlechte Zeit" und Krieg und niemand weinte diesem Gericht auch nur eine Träne nach.

Auch für mich gibt es "erinnerungsbeladene" Gerichte, die können so gesund und nahrhaft sein wie sie wollen, ich würde sie - dank der damit verbundenen Erinnerungen oder Assoziationen - nicht runter kriegen. Bei anderen "Familienrezepten" schüttelt es meine Kinder nur so, wenn ich sie nur erwähne, für mich haben sie aber eine gute Erinnerung und daher einen guten Geschmack.

marple

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Re:Küchengespräche
« Antwort #168 am: 16. August 2011, 14:26:19 »
Brennessel"spinat" esse ich fast jedes Frühjahr, wenn die Pflanzen noch ganz jung sind. Die oberen, zarten Blätter. Schmeckt wesentlich besser, als Spinat. Irgendwie zarter und leicht nussig.

Yossarian

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Re:Küchengespräche
« Antwort #169 am: 16. August 2011, 14:59:40 »
Ich denke, das spielt die Diskrepanz zwischen "Essen müssen" bei den Altvorderen und "Genießen können" bei den Jungen eine ganz gewaltige Rolle.

Zumindest hierzulande war früher das Essen eher als (lästige) Notwendigkeit angesehen worden, und es zu genießen war von vorneherein nicht notwendig, wenn nicht sogar leicht anrüchig. Ich selbst kenne noch einige "Fälle", für die Essen eine lästige Zeitverschwendung ist, und für die die höchste Form des kulinarischen Genusses ist, sich in kürzester Zeit mittels einer Haxe mit Kraut so viele Kalorien wie möglich einzuverleiben wie nur irgend möglich (für die schlechten Zeiten, die danach kommen könnten oder so  ;) ).

Auch das ist historisch bedingt, denn früher hat man eben so viel wie geht in sich hineingestopft, weil man nicht unbedingt wußte, ob der Tisch irgendwann mal wieder so reich gedeckt sein würde oder ob nicht Notzeiten kommen würden.

Meine Mutter war, als sie meinen Vater kennenlernte erstaunt, wie lustvoll man an Essen herangehen kann; sie kannte das aus ihrem Elternhaus nicht.

Logisch, daß dann hurtig geerntete Brennesseln irgendwie zusammengekocht ganz anders schmecken als wenn man sich die Zeit nimmt, wirklich nur die jungen, zarten Blätter abzuernten und diese entsprechend behutsam zuzubereiten. Mein erster Versuch mit Vogelmiere war auch eher bescheiden, weil ich zu faul gewesen war, nur die wirklich jungen Stengel zu nehmen und einfach die Pflanzen ausgerissen hatte.

Es kommt nicht von ungefähr, daß Gemüse, die bei uneren Eltern bzw. Großeltern verpönt waren, jetzt endlich rehabilitiert werden. Wer aus schierer Not jahrelang nichts anderes als Kohl und Steckrüben zu Essen bekam, dem schmeckt das wahrscheinlich heute nicht mehr bzw. immer noch nicht wieder. Wer bei bestimmten Lebensmitteln schlechte Zeit und Krieg assoziiert, dem *können* diese Lebensmittel nicht schmecken!

Hinzu kommt: Wenn ich mich mit Grausen erinnere, was meine Großmutter dem Wirsing angetan hat und ich keine anderen Zubereitungsarten kennengelernt hätte, dann würde mir wahrscheinlich auch allein beim Gedanken an Wirsing schlecht. Und es gibt absolut nichts Geileres als den erntefrischen Wirsing und Weißkohl, der gerade jetzt auf den Wochenmärkten zu finden ist, oder Spitzkohl (Filderkraut), bevor das in den Sauerkrautfabriken verschwunden ist.

marple

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Re:Küchengespräche
« Antwort #170 am: 16. August 2011, 15:28:56 »
Ich bin mittlerweile die Einzige aus der gesamten bulgarischen Sippe, die noch die Speisen kann, wie wir sie in der Kindheit dort vorgesetzt bekommen haben.

Die Großeltern- und Elterngeneration ist weg - bis auf La Mama, die durch ihre Auswanderung mit 18 nix kochen gelernt hat - und die Enkel, also meine zahlreichen Cousins und Cousinen und Schwestern hatten damals kein Interesse.

Ich hatte mit 14 begonnen, immer im Sommerurlaub nicht nur mitzuernten, -kochen und einzulegen, sondern auch ein besonderes Kochbuch zu führen. Da wurden die Tanten, Onkels, Opas etc. ausgequetscht und alles in meinen eigenen Worten und Nebenbemerkungen niedergeschrieben. So kann ich mich noch heute lang hangeln, auch wenn die Begriffe sich geändert haben.

Es ist schon merkwürdig, wenn ich mit Bulgarien skype und gefragt werde, wie Opa die Linsen so hinbekommen hat. Das ist Familienessen und für andere nicht interessant, aber mittlerweile würden mir paar Verwandte wahrscheinlich Goldstaub für mein gut weggeschlossenes Büchlein zahlen.

Nachdem auch noch die letzte Köchin der Familie - meine Oma - mit 91 Jahren gestorben war, hab ich mich über drei, vier Rezept geärgert, sie ich vergessen hatte, abzufragen. Hat ziemlich lange gedauert, bis ich sie durch try and error wieder original hinbekommen habe.

Vielleicht ist das alles nicht wirklich bewahrenswert, aber ich liebe es, ab und an allein durch den Geschmack des Essens zurückzureisen in die Kindheit und auf Feiern hier sind diese Familienspeisen immer als erstes vom Tisch geputzt.

Und ich weiss zuverlässig, dass ich die letzte Nachfahrin bin, die noch selber ihre ganzen Kohlköpfe wie Oma Tschetsche einlegt und weiterverarbeitet. Das macht mir persönlich Freude.

Von meiner deutschen Oma, die kein besonderes Faible fürs Kochen hatte, habe ich zumindest ein Kochheft "geerbt", dass in den letzten Kriegsjahren herausgegeben wurde. Da stehen dann so Sachen drin, wie Kaffeeersatz aus Löwenzahnwurzeln und "Honig" aus jungen Tannenspitzen. Das ist mir lieer, als di Erinnerungen an ihre Kochkünste. Irgendwie gabs immer Notration ohne viel Geschmack bei ihr. Da wollte/konnte ich nichts lernen.


Yossarian

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Hecht
« Antwort #171 am: 23. August 2011, 16:40:21 »
Ich bekomme nachher von einem Mandanten einen Hecht geschenkt.

Hat schon mal jemand hier Hecht zubereitet?

Für mich ist das Tier Neuland.

Offline DüDo

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Re:Hecht
« Antwort #172 am: 23. August 2011, 16:45:59 »
Ich bekomme nachher von einem Mandanten einen Hecht geschenkt.

Hat schon mal jemand hier Hecht zubereitet?

Für mich ist das Tier Neuland.
was gibt es bei fisch für unterschiede beim kochen?! ...bin kein fischfan...

aber hier hab ich ein für mich leckeres rezept entdeckt: http://www.daskochrezept.de/rezepte/hecht-im-speckmantel_110103.html

Yossarian

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Re:Küchengespräche
« Antwort #173 am: 30. August 2011, 08:41:08 »

Offline Korinthenkackerin

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Re:Küchengespräche
« Antwort #174 am: 30. August 2011, 10:47:58 »
 :kotz
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Offline Druide

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Re:Küchengespräche
« Antwort #175 am: 30. August 2011, 20:42:55 »
http://nachrichten.t-online.de/russe-toetet-homosexuellen-und-macht-aus-fleisch-bouletten/id_49302214/index

Eine gute Frikadelle zu machen ist eine Kunst.  8)

...Fleisichlaibchen (=Frikadellen) + Würstln' (auf österreichisch) ... hat der Typ fabriziert ...
interessant  ;D

...mal' was' anderes als z.B. "nur" das Herz rausreissen + gleich roh zu verspeisen ...

...btw: wer weiss schon, was so alles in 'ner Leber-/Mett-/Blutwurst, div. Konserven,...
etc. alles "verarbeitet" ist .... ein bissl' Geschmacksverstärker, Gewürzmitteln,... und
wasweissichnochwas dazu und .... nau jo - Mahlzeit, miteinand'  ;)

Offline Koenich

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Re:Küchengespräche
« Antwort #176 am: 30. August 2011, 22:04:48 »
Brennessel"spinat" esse ich fast jedes Frühjahr, wenn die Pflanzen noch ganz jung sind. Die oberen, zarten Blätter. Schmeckt wesentlich besser, als Spinat. Irgendwie zarter und leicht nussig.

Grad erst gesehen... kann man die gepflückten Blätter einfach so verwenden (Handschuhe vorausgesetzt) oder muss man die noch irgendwie "vorbehandeln"?
Und wie siehts mit Löwenzahn aus? Geht da auch was? 
Achtung! ▬|████|▬ This is a Nudelholz! Take it und hau it on the Kopp of a bekloppt Person to give you a better Gefühl than vorher!

marple

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Re:Küchengespräche
« Antwort #177 am: 31. August 2011, 10:56:58 »
Grad erst gesehen... kann man die gepflückten Blätter einfach so verwenden (Handschuhe vorausgesetzt) oder muss man die noch irgendwie "vorbehandeln"?
Und wie siehts mit Löwenzahn aus? Geht da auch was? 


Waschen eben. Dann wie frischen Spinat weiterverarbeiten.

Löwenzahn? Die jungen Blätter wie Salat. Ist ein wenig herb, aber mir schmeckts. Gibts mittlerweile auch zu kaufen als Salatbund.

Offline Missovercover

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Re:Küchengespräche
« Antwort #178 am: 01. September 2011, 08:44:56 »
Wer die damalige Brauart von Bier kennt,würde höchst wahrscheinlich kein Bier mehr trinken wollen. ;D
Upps.. 

Man greift ja doch wieder auf die alten Rezepte zurück. 



Yossarian

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Re:Küchengespräche
« Antwort #179 am: 01. September 2011, 10:00:41 »
Es ist allgemein bekannt, daß der süffige Geschmack von Guinness von den toten Ratten kommt, die in dem Fluß schwimmen aus dem das Brauwasser gezogen wird...  8)