Autor Thema: Alkoholsucht ja oder nein  (Gelesen 44610 mal)

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Hameel

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #30 am: 23. Mai 2017, 14:25:21 »
Meine Frau ist ziemlich geschockt und möchte ihr irgendwie helfen.
Das ist ehrenwert, aber in der Tat sehr schwierig.

Offline Yossarian

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #31 am: 23. Mai 2017, 14:38:11 »
Wie hilft man einer Person der nicht geholfen werden will?

So lange sie nicht im Koma vor Euch liegt, gar nicht.

Erst dann wird der Person ein Licht aufgehen, vorher wird jede Hilfe vergebens sein.

So isses. Ihr macht Euch verrückt und reibt Euch auf, ohne, daß es irgendwas bringt. Und Ihr müßt aufpassen, daß ihr nicht noch zu Co-Alkoholikern werdet

Ich hoffe, Nigel hat noch eine Idee.
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

— Jack Kerouac

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Offline DieFrau

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #32 am: 23. Mai 2017, 14:47:00 »
Wie hilft man einer Person der nicht geholfen werden will?
So lange sie nicht im Koma vor Euch liegt, gar nicht.


Erst dann wird der Person ein Licht aufgehen, vorher wird jede Hilfe vergebens sein.
So isses. Ihr macht Euch verrückt und reibt Euch auf, ohne, daß es irgendwas bringt. Und Ihr müßt aufpassen, daß ihr nicht noch zu Co-Alkoholikern werdet

Ich hoffe, Nigel hat noch eine Idee.

Yossi, das war Johnbob nicht Gilles  ;D

Die Problemfrau gehört Gilles nicht Johnbob... .man oh man, wie viel Halbe waren im Spiel ? :evil
« Letzte Änderung: 23. Mai 2017, 14:48:45 von DieFrau »
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat!...Einstein

Offline DieFrau

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #33 am: 23. Mai 2017, 14:52:13 »
Wie hilft man einer Person der nicht geholfen werden will?

Wie die Freundin dabei ist und was ihr Stammproblem ist, wissen wir nicht. Dafür fehlen uns viele Details über ihre Familie, Mann, Kind,......
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat!...Einstein

Offline nigel48

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #34 am: 23. Mai 2017, 16:07:17 »
ich bin da ganz bei yossi.

ich bin seit 89 trocken. vorher habe ich mich genauso verhalten wie die besagte dame.
partie liefen meist so: gastgeber stellt geschirr, gäste bringen futter und bölkstoff mit. üblich war dann z.b pro paar ein flasche wein. ich hab dann 3 mitgebracht, eine abgeben und 2 im rucksack gelassen....oder ein wein, ein schnaps.

auf "ansprache " hab ich genauso reagiert. nicht gestritten, aber denjenigen lächerlich gemacht. der/die ist nie wieder auf die unendlich dumme idee gekommen noch mal ein piep zu meinem saufen zu sagen. - guter indikator für sucht.

solange noch irgendetwas läuft, job, geld, wohnung, auto? .... passiert gar nichts. sie hat ja alles im griff (glaubt sie).

ohne persönlichen tiefpunkt gibt sie nicht auf. warum auch ? weil andere denken sie habe ein problem? pfff...

gilles frau kann ihr sagen: ich denke, bist alkoholabhängig. wenn du aufhören willst, werde ich dich unterstützen, so lange du säufst helfe ich dir nicht. hör auf zu saufen.  - mehr nicht. nicht diskutieren.

@ die frau: kämst du auf die idee ,jamand hat angst vor dem frühling, weil er heuschnupfen hat - oder diabetis aus angst vor kuchen? sucht ist eine körperliche, seelische und geistige erkrankung. die disposition ist genetisch, genau wie bei allergien oder krebs. - der einzige "vorteil": der kranke kann die krankheit stoppen, nicht heilen, nur anhalten.

gilles frau kann zu al-anon gehen. dort sind freunde und angehörige von alkis. die helfen ihr mit ihrer lage klarzukommen.

wenn "normale" versuchen süchtige zu retten, springen sie in ein schwarzes loch, im wunsch es zu stopfen. das loch frißt sie auf.



Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline Gilles1983

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #35 am: 23. Mai 2017, 16:33:38 »
ich bin da ganz bei yossi.

ich bin seit 89 trocken. vorher habe ich mich genauso verhalten wie die besagte dame.
partie liefen meist so: gastgeber stellt geschirr, gäste bringen futter und bölkstoff mit. üblich war dann z.b pro paar ein flasche wein. ich hab dann 3 mitgebracht, eine abgeben und 2 im rucksack gelassen....oder ein wein, ein schnaps.

auf "ansprache " hab ich genauso reagiert. nicht gestritten, aber denjenigen lächerlich gemacht. der/die ist nie wieder auf die unendlich dumme idee gekommen noch mal ein piep zu meinem saufen zu sagen. - guter indikator für sucht.

solange noch irgendetwas läuft, job, geld, wohnung, auto? .... passiert gar nichts. sie hat ja alles im griff (glaubt sie).

ohne persönlichen tiefpunkt gibt sie nicht auf. warum auch ? weil andere denken sie habe ein problem? pfff...

gilles frau kann ihr sagen: ich denke, bist alkoholabhängig. wenn du aufhören willst, werde ich dich unterstützen, so lange du säufst helfe ich dir nicht. hör auf zu saufen.  - mehr nicht. nicht diskutieren.

@ die frau: kämst du auf die idee ,jamand hat angst vor dem frühling, weil er heuschnupfen hat - oder diabetis aus angst vor kuchen? sucht ist eine körperliche, seelische und geistige erkrankung. die disposition ist genetisch, genau wie bei allergien oder krebs. - der einzige "vorteil": der kranke kann die krankheit stoppen, nicht heilen, nur anhalten.

gilles frau kann zu al-anon gehen. dort sind freunde und angehörige von alkis. die helfen ihr mit ihrer lage klarzukommen.

wenn "normale" versuchen süchtige zu retten, springen sie in ein schwarzes Loch, im wunsch es zu stopfen. das loch frißt sie auf.

Also kurzum, darauf hinweisen und Hilfe anbieten.  Wenn dies abgewiesen wird sein lassen, sonst macht man sich selbst kaputt...

Das von einer Person zu hören, die selbst in so einer Lage war, ist viel wert. So ein "schwarzes Loch" ist mit Sicherheit auch ein schleichender Prozess, den man selbst nicht mitbekommt.

Mein Vater lässt sich auch heute nicht helfen. Keine Einsicht, selbst wenn er weiß, dass ihn sein Sohn aus seinem Suizidversuch rausgeholt hat und der Anblick für mich schwer zu ertragen war.

Darüber gesprochen, Schönrederei seinerseits und keine Einsicht. Als Folge Kontaktabbruch meinerseits. Nochmal helfe ich im nicht. Er säuft weiter...

Offline nigel48

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #36 am: 23. Mai 2017, 16:45:20 »
gilles, das kling nach seelischem pingpong zwischen schuld und trotz. geh zu al-anon. kostet nix und nützt dir mehr als jede therapie.

nein, hilfe NUR fürs trocken bleiben anbieten. kein geld leihen, nirgends hinfahren- ausser zu klinik. solange sie säuft, nicht helfen. mit nichts. ausser notarzt wenns sein muß.
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Offline Yossarian

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #37 am: 23. Mai 2017, 16:47:37 »
.man oh man, wie viel Halbe waren im Spiel ? :evil

Bier auf der Arbeit ist doch vulgär. Aber auf mein tägliches Sektfrühstück laß ich nix kommen, das laß ich mir auch von keinem verbieten. So ne Magnumflasche geht da jeden Tag drauf.  ;)
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Offline nigel48

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #38 am: 23. Mai 2017, 16:51:41 »
achtet mal ein woche lang darauf, wie oft in tv oder in filmen getrunken wird- und bei welcher gelegenheit....

ohne sprit und nikotin und zucker wär hier im land die hölle los...
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Offline Yossarian

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #39 am: 23. Mai 2017, 16:53:52 »
Superwichtig:

hilfe NUR fürs trocken bleiben anbieten. kein geld leihen, nirgends hinfahren- ausser zu klinik. solange sie säuft, nicht helfen. mit nichts. ausser notarzt wenns sein muß.

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Offline Yossarian

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #40 am: 23. Mai 2017, 16:54:52 »
ohne sprit und nikotin und zucker wär hier im land die hölle los...

Du hast Koffein vergessen.
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Offline nigel48

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #41 am: 23. Mai 2017, 16:57:23 »
wir trockenen alks brauchen drei arme: einen für kaffee, einen für kippe, einen für kuchenteller....
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Offline Druide

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #42 am: 23. Mai 2017, 17:19:21 »

Kämpfen, sich totstellen] und das Fliehen sind Urinstinkte, Weicheier drücken sich in viele Formen der letzten zwei aus


@DieFrau: Diesen Teil möchte ich so nicht stehen lassen - schon mal' etwas von Trauma und Triggern/Retraumatisierung gehört/gelesen ?

LG v. Druiden
« Letzte Änderung: 23. Mai 2017, 17:22:36 von Druide »

Offline simplemachine

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #43 am: 23. Mai 2017, 23:43:28 »
Beide haben sich länger nicht mehr gesehen und meine Frau ist jetzt nicht mehr viel in Kneipen oder sonstigen Veranstaltungen unterwegs. Trotzdem hat sich meine Frau mit ihren Freundinnen für einen lustigen Abend überreden lassen. Muss so auch lustig gewesen sein, auch mit relativ wenig Alkohol. Irgendwo nur ein Bierchen und ein Drink. Zumindest von meiner Frau und ihren Freundinnen aus.

Die "Lustigkeit" war offenbar sehr einseitig, weil die anderen Teinehmerinnen, die sich erst "überreden" lassen mussten, nochmal Spass zu haben, bis auf die in Rede stehende Person mangels Mitrinkens nicht in Alkoholstimmung kamen und genau den Spass nach früherer Feierart nicht mehr entwickeln konnten. Die einzige, die nochmal nach alter Art feiern wollte, wurde hingegen in die Problemecke gedrängt und angezickt.

Wir haben hier also eine -noch junge- knapp 30-jährige Frau vor sich, die mit ihren langweilig und öde gewordenen Altersgenossinnen das eigentlich Problem hat. Ein lustiger Partyabend hat doch die ganzen 20er durch auch nur gut alkoholisch geölt funktioniert, man wäre nie auf die Idee gekommen, völlig nüchtern Party zu machen. Nun trifft die innerlich und von den Interessen her noch jung Gebliebene nach einiger Zeit wieder auf die gleichaltrigen Freundinnen, die aber nun öde Nestglucken geworden sind, außer "ein Bierchen und ein Drink" den ganzen Abend nichts mehr trinken, darum nicht auf Laune kommen und die ganze Zeit nur noch von ihren Ehemännern und Kindern und spießbürgerlichen Lebenszielen reden.

Diese junge Frau hat vllt. ein coming-off-age Problem, aber das erscheint mir in dem Lebensabschnitt mehr als normal. Die (ehemaligen) Freundinnen und deren Ehemänner und deren spaßbefreiten Lebensstil hingegen wird sie sich letztlich nicht dauerhaft schön trinken können. In dem Alter wollen manche halt noch Spass haben und leben, während anderen es bereits ausreicht, den in den nächsten 20 Jahren erst noch abzuzahlenden Rasen zu mähen und so geworden zu sein, wie sie in der Jugend nie werden wollten.     

« Letzte Änderung: 24. Mai 2017, 00:27:54 von simplemachine »

Offline DieFrau

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Re: Alkoholsucht ja oder nein
« Antwort #44 am: 24. Mai 2017, 00:59:31 »
@DieFrau: Diesen Teil möchte ich so nicht stehen lassen - schon mal' etwas von Trauma und Triggern/Retraumatisierung gehört/gelesen ?

Bis ich dein Post gelesen habe nicht, aber googeln hilft. Was hat da mit Suchtprobleme zu tun?
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