Die Wissenschaft glaubt vieles, nur dass man es dann Theorie, Modell oder Erklärungsansatz nennt.
Eben sie sagt ganz klar, daß das Vermutungen sind und keine bestätigten Fakten. Und es wird jeder dazu aufgerufen, die Theorie zu widerlegen. Nur dann kann nämlich eine These überhaupt gültig sein. In der Wissenschaft gilt Falsifizierbarkeit als Grundlage des Erkenntnisgewinns. Gott ist aber nicht widerlegbar, weshalb Gott als These nicht die gleiche Qualität hat. Es ist nur eine gute Geschichte, mehr nicht. Und ich möchte mal einen Religionsführer sehen, der zum Widerlegen seiner Ansichten auffordert. In der Religion gilt das Dogma und ein Dogma braucht man doch nur, wenn man sich am Ende selber nicht sicher ist, aber auf keinen Fall daran wackeln kann. In der Wissenschaft ist auch das Widerlegen einer These ein Fortschritt. In der Religion kann man dann einpacken.
Man nehme nur die Erfindung von "dunkler Materie", bisher reine Fantasie.
Mehr als Phantasie, nämlich eine Theorie, die eine Lücke in einem System füllt. Die Religion macht mit Gott was ähnliches, nennt dieses Konstrukt aber nicht "Theorie, Modell oder Erklärungsansatz". Die Religion nimmt sich da durchaus mehr raus als die Wissenschaft - und verhängt sogar Strafen für die Nichtbefolgung. Genau das ist nicht akzeptabel. Wenn man die gleiche Anerkennung will, dann muß man nach den gleichen Regeln spielen.
Das ist aus Sicht von Religion unsinnig, weil in deren Inhalten die Antworten von Anfang an vorliegen und es nichts zu widerlegen gibt.
Wenn die Religion sich mit Kindergartenniveau zufrieden gibt, kann sie das gerne tun, aber sie spielt damit eben ein paar Ligen unter der Wissenschaft.
Aber genau mit dieser Zuweisung von Allkompetenz - bis hin zum Gottes(gegen)beweis - bekommt die Wissenschaftsgläubigkeit erst ihren Status als eigene Heils- und Erlösungslehre,...
Das ist nur ein Revanchefoul, mehr nicht. Du dichtest der Wissenschaft all den Unsinn an, den die Religion seit jeher betreibt.
... sie beansprucht für sich, irgendwann einfach alles und jedes zu verstehen und selbst beherrschen zu können.
Bis jetzt klappt das ganz gut. Es ist doch wirklich erstaunlich, was die Wissenschaft schon alles versteht und erklären kann. Und es wird immer mehr. Das "alles" dichtest du aber dazu.
Und dann wäre der wissenschaftliche Mensch quasi sein eigener Gott geworden.
Besser das als sich einen Gott hebeiphantasieren, weil man es sonst nicht aushält.
Dann kann man auch die Wissenschaft als Therapie anerkennen, und zwar für Leute, die ohne sie mit einem Leben in einem Universum, dass ihnen nicht wissenschaftlich erklärt wird, nicht gut klarkommen.
Noch so ein Revanchefoul. Wissenschaftler versinken nicht in Verzweiflung oder einer Sinnkrise, wenn sie an die offenen Fragen denken. Das ist den Religiösen vorbehalten.
Das ist mir alles zu albern. Von mir aus kannst du glauben, was du willst, aber offenbar ist dir wichtig, damit der Wissenschaft gleichwertig anerkannt zu werden. Sorry, das bekommst du nur, wenn sich die Religion den gleichen Regeln unterwirft und dann hat sie eben kaum Bestand. Es ist schon ein großes Zugeständnis, daß man zwischen Religion und Esoterik unterscheidet. Das ist eigentlich schon zu viel des Guten.