Worin liegt jetzt nochmal genau in "wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin" die Agressivität.
Der von den eigenen Leuten am meisten in den Dreck getretene und am meisten ignorierte Satz des ganzen Vereins.
Ich frage mich immer wieder, wie der es schaffen konnte, nicht schon spätestens beim zweiten Konzil von Nicäa als apokryph erklärt und in die Tonne gekloppt worden zu sein.
Nun war ja Matthäus zeitlich ziemlich nah dran am Geschehen, wenn man der Forschung folgt, was aber Leute wie Markus nicht davon abhielt, zeitgleich rauszutrompeten "Wer glaubt und sich taufen läßt, wrid gerettet,
wer aber nicht glaubt, der wird verdammt".
Das ist natürlich raffiniert, weil verdammt sein ist ja was anderes als von einem Christen verdroschen zu werden, und der Christ muß sich nicht mal die Finger schmutzig machen, wenn er einen für verdammt hält / erklärt.
Es ist auch müßig, darüber nachzuforschen, ob der Galiläer wirklich gesagt hat, was ihm da in der Bergpredigt und der Feldrede in den Mund gelegt wird, denn das ist nicht der Punkt des Artikels, und Du müßtest Dir schon die Mühe machen, ihn zu lesen, um mitreden zu können.
Tatsächlich findest Du mit etwas Recherche ähnliche Sätze auf dem Niveau von "Seid lieb zueinander und bloß keine Gewalt" in praktisch jeder Religion, mit Sicherheit sogar irgendwo im Koran (der Conte ist wieder aus dem Urlaub zurück, der kann da vielleicht mal das eine oder andere Zitat beisteuern; ich hab da jetzt keine Lust dazu). Das nutzt nur nix, wenn sich keiner daran hält.
Der Artikel setzt sich mit dem Gewaltpotential von Religion auseinander und macht keine Ausnahme. Religion ist gelebte und praktizierte Doppelmoral, und das hat Christentum von Anfang durch Gegenüberstellung von Worten und Taten deutlichst gezeigt.