Tscha, das Doppelbesteuerungsabkommen mit diesem unseren Lande besteht wohl nicht mehr. Und damit bist Du Tourist/Urlauber für das Finanzamt, wenn Du nach Brasilien fliegst. Obwohl Deine Frau ja zeitweise ihren Aufenthalt in Brasilien nachweisen muss, damit sie ihre Ansprüche nicht verliert. Warst Du mal vor DE-Ort bei der Behörde? Manchmal hilft auch ein persönliches Gespräch mit den Sachbearbeitern und Du kannst ggf. noch erforderliche Unterlagen nachreichen.
Nee, der Fall liegt anders. Ob man Tourist ist oder nicht, hat mit dem DBA eher wenig zu tun.
Wir waren aber während ihrer Zeit hier gemeinsam veranlagt. Damit ist sie jetzt deutscher Steuerbürger und das ist sie auf immer und ewig, solange eine Rückkehrabsicht besteht und dafür reicht ein Koffer in Deutschland.
Das heißt, alle ihre Einnahmen in Brasilien werden dort und noch mal in Deutschland besteuert. Die brasilianische Steuer ist anrechenbar ebenso wie Werbungskosten, die zur Aufnahme der Tätigkeit notwendig sind (Miete, Einrichtung usw.). Bei Spitzensteuersatz von 28% in Brasilien ggü 42% in Deutschland, sind noch mal ca. 14% fällig. Meine Frau sieht gar nicht ein, das zu zahlen, also zahle ich das. Damit lande ich bei einer Steuerlast von über 50%. Ich zahle außerdem noch ihre Anwartschaft in den Krankenversicherung. (dabei verdient sie mehr als ich, aber so ist das eben heutzutage)
Zu den anrechenbaren Kosten zählen auch Heimfahrten. Die Finanzämter erkennen umgekehrte Heimfahrten (also ich nach dort) nur noch an, wenn der Partner nicht heimkommen konnte, was mit ein bißchen gesundem Menschenverstand eigentlich jedem klar sein müßte, daß man sich bei der Entfernung die Fahrerei in beiden Richtungen aufteilen muß.
Aber es geht ja nicht um gesundem Menschenverstand, sondern um die maximale Ausbeute aus dem Steuerbürger.
Mal sehen, wie teuer 2014 wird. Wenn ich da >5000 € draufzahlen muß, werden wir uns wohl trennen. Wäre nicht die erste Ehe, die am Geld scheitert.
Der Finanzbeamte hat mir das auch klar gesagt. Ich habe nur die Möglichkeit Trennung oder zahlen. Die dritte Möglichkeit, nämlich einfach nichts sagen, und sogar weiter den Ehegattensplitting-Vorteil bekommen, habe ich mir mit zu viel Ehrlichkeit verbaut. Aber die Lektion habe ich gelernt. Dank gekündigtem DBA hätten die deutschen Behörden nie erfahren, daß sie dort Geld verdient.