ich hab den Artikel nun 3 mal gelesen, aber die Feinheiten sind wohl sehr juristenspezifisch. Ist das nun eine Entschuldigung für alle Mitläufer im 3. Reich, die ja nicht anders konnten, selbst wenn sie wollten? Dekane, die wegen der Rassengesetze verdiente jüdische Professoren willfährig vor die Tür setzen, anstatt die offensichtliche Schande anzuprangern? Deren Kollegen, die die Dekane auch noch willfährig unterstützen, anstatt aufzustehen? Präsidenten von Anwaltskammern, die willfährig jüdischen Anwälten die Zulassung entzogen? Die Moral gerade der Elite war 1933 zusammengebrochen und genau das hat mann ihnen 1968 vorgehalten. Viel zu spät in meinen Augen, aber immerhin.
Das Prob scheint doch der geringe zeitliche Abstand zu sein. Heutzutage hat niemand ein prob damit, Alexander den Großen als Helden, Weltreicheroberer und Verteidiger gegen die Perser anzusehen. Dass der Mensch auf seinen Eroberungszügen Hunderttausend seiner Landsleute, männer wohlgemerkt, ihren Familien entrissen hat, sie verheizt hat, sie Städte hat gründen lassen, die wenig später wieder im Sand versanken, nimmt mann als Kollateralschaden zur Kenntnis. Keiner von denen wurde vorher gefragt. Und keiner hat seine Familie je wiedergesehen.
Oder St. Petersburg
Gegründet von Peter dem Großen, unbestritten einer der Helden Rußlands.
Immerhin wehrte er die 1. von 3 Invasionen Rußlands ab, wobei ihm, wie auch seinen Nachfolgern, der unerbittliche Winter sowie die riesigen Weiten zu Gute kamen. Und er versuchte sein Land in die Moderne zu ziehen, wie in der Oper "Zar und Zimmermann" hinreichend für die Nachwelt aufbereitet.
Und er nahm das Geschenk des schwedischen Königs Karl XII. gerne an, der ihm 120.000 Schweden da ließ, die ihm halfen. die Stadt aufzubauen. Auch diese männer sahen ihre Heimat nie wieder.
Napoleon dagegen sieht mann gern als Dämon, als Menschenvernichter an, dabei hat er gerade Schland viel Gutes gebracht. Den Code Zivil zum Bleistift, aber da kann yossi vllt. kenntnisreicher Auskunft zu geben.