Ich weiß nicht - wenn ich mich eine Stunde in ein Straßencafé setze, mitten in unserer postmodernen Gesellschaft, laufen vielleicht zwei Frauen und ein Mann von hundert an mir vorüber, bei denen ich das Gefühl habe, sie investieren mehr Zeit und Geld in ihr Aussehen, als durchschnittlich üblich. Wo sind denn diese ganzen schönen Menschen, die es doch geben müsste, folgt man den Ausführungen? Entweder bin ich in der falschen Stadt oder das Phänomen ist so eng begrenzt, dass es eigentlich gar keins sein kann.
Wenn ich ganz ehrlich bin, fallen mir in der Regel als wirklich besser gepflegte Menschen (Haut, Haare, Zähne, Körperhaltung, Geruch) zumeist Ausländer auf. Spanier, junge Türken etc..
Insofern findet der Artikel in einem Punkt meine volle Zustimmung: "Der" Deutsche im Durchschnitt verlässt sich lieber auf seine nicht sichtbaren inneren Werte. Ich würde sogar soweit gehen, zu behaupten, dass der Masse der ab 40-jährigen ihr Aussehen echt egal ist. Nicht unbedingt die Kleidung, aber der Körper.
Klar kenne ich auch die Waden der geübten Fahrradfahrer und ähnlicher Vielfreizeitsportler, aber das geht im Gesamteindruck unter. Und wird dann zumeist unter lausigen Fahrradtrikots und -hosen oder wetterfester Outdoorbekleidung versteckt, die zwar praktisch, aber definitiv nicht reizvoll sind.
Manchmal mag man sich da selber zurufen - mach(t) doch mal ein bißchen Kult um deinen Körper.