Autor Thema: Political LowLights  (Gelesen 412546 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline simplemachine

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1.564
  • Geschlecht: Männlich
Re: Political LowLights
« Antwort #1740 am: 12. Mai 2021, 20:17:42 »
Was für ein billiges Statement! Den Arbeitenden ein schlechtes Gewissen machen? Oder was soll uns das sonst sagen?

Wer ist jetzt schon wieder "uns", das werden wohl, wie üblich bei Benutzern dieses "wir und die Anderen" Sprachgebrauchs die einzig Richtigmeinenden und Richtighandelnden sein. Kritischere Stimmen nennen das: Die Selbstgerechten. Denn Leistungsempfänger ist, wie man ohne große geistige Energieinvestition eigentlich unschwer erkennen kann, längst nicht dasselbe, wie nicht arbeitender Schmarotzer. Denn darunter fallen auch die ganzen Grundsicherungsrentner, die trotz Arbeit aus den Systemen nicht genug bekommen, weil beispielhaft Putzen gehn zwar Arbeit ist, aber schlecht bezahlt wird und schlecht bezahlte Arbeit leider später nur minimale Rente abwirft, dasselbe gilt für Teilzeitbeschäftigungen. Es hat auch nicht jede Frau einen gut verdienenden Ehemann, sondern ist ggf. alleine oder hat nen Kindesvater, der nicht leistungsfähig ist. Auch sitzt nicht jeder in der abbezahlten Immobilie im Alter oder bekommt eine dicke Witwenrente. Von chronisch Kranken und Behinderten, die - ggf. lebenslang - auf Unterstützung nun mal angewiesen sind, schon gar nicht zu reden. 

Und selbst wenn - auch - junge und gesunde dabei sind, habe ich nie verstanden, woher diese Hartherzigkeit und Mißgunst gegenüber Leistungsbeziehern - und damit immerhin den Armen in Sinne des Gesetzes - herrührt. Keiner will mit ihren bescheidenen finanziellen Möglichkeiten tauschen, aber ihr dadurch stark limitiertes Leben gönnen einige denjenigen trotzdem nicht.


Ich würde mir wünschen, dass gesunde, arbeitsfähige Hartz4-Bezieher, die zudem kein längerjähriges Arbeitsverhältnis nachweisen können, zum Dienst für die Allgemeinheit herangezogen werden. Säubern der Straßen und Wälder, Hilfsleistungen bei Alten und Kranken und vieles mehr als Gegenleistung für den Bezug.


Zwangsarbeit ist in D grundgesetzlich verboten. Außerdem ist Sozialleistungsbezug keine "Gegenleistung" für irgendwas, sondern Mitteleinsatz bei zuvor festgestellter Hilfebedürftigkeit.

Offline ganter

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 16.226
Re: Political LowLights
« Antwort #1741 am: 12. Mai 2021, 22:57:16 »
ab und an kann ich sogar zustimmend murmeln...
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Offline Nikibo

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3.991
Re: Political LowLights
« Antwort #1742 am: 13. Mai 2021, 01:13:44 »
Wer ist jetzt schon wieder "uns"
Aaahh, geh mir doch nicht auf den Sack. Aber gerne einmal für Dich: mit "uns" sind die Leser dieses Threads gemeint.

Es hat auch nicht jede Frau einen gut verdienenden Ehemann, sondern ist ggf. alleine oder hat nen Kindesvater, der nicht leistungsfähig ist.
Ach nee. Manch eine/einer sollte vor der Fickerei ruhig ein bißchen nachdenken oder, besser noch, nachrechnen, ob man sich eventuelle Folgen leisten kann und auch will. Ansonsten passiert es ja nicht selten, dass eine Mutter 3 Kinder von 3 verschiedenen zahlungsunwilligen oder -unfähigen Vätern hat und mit dem 4. von neuen Lebensgefährten guter Hoffnung ist. Guter Hoffnung auf weiteren jahrelangen Bezug von Hartz4 und Kindergeld.


Und selbst wenn - auch - junge und gesunde dabei sind, habe ich nie verstanden, woher diese Hartherzigkeit und Mißgunst gegenüber Leistungsbeziehern - und damit immerhin den Armen in Sinne des Gesetzes - herrührt.
Hartherzig? Mißgünstig? So ein Blödsinn.
Da gibt es gesunde arbeitsfähige Menschen, die daheim von ihren RTL-Eltern nichts anderes gelernt haben, als die Hand aufzuhalten bzw.  auf Hilfe zu warten. Um die tut es mir in der Seele leid. Und für genau die halte ich die von Dir so genannte "Zwangsarbeit" für einen rettenden Schritt in die richtige Richtung, um eben nicht die nächste Generation Hartz4 zu werden, vor allem aber auch für sich selbst etwas zu tun, etwas zu lernen, Selbstwertgefühl aufzubauen, eine Zukunft zu haben.
Morgens aufzustehen, pünktlich zur "Zwangsarbeit" zu gehen, Pflichten übernehmen, Leistung erbringen bzw. erst mal erlernen, Leistung zu erbringen, Disziplin etc. pp. - all das kann diesen Menschen nicht nur Geld in die Kasse bringen, sondern auch sehr viel für ihre Selbstachtung.

Aber leg ruhig noch ein wärmendes Deckchen über die arbeitsfähigen Hartzer. Helfen tut sie nicht.
Tiere sind die besseren Menschen.

Offline Yossarian

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 19.977
  • Geschlecht: Männlich
  • alter Sack
Re: Political LowLights
« Antwort #1743 am: 13. Mai 2021, 09:34:52 »
Manch eine/einer sollte vor der Fickerei ruhig ein bißchen nachdenken oder, besser noch, nachrechnen, ob man sich eventuelle Folgen leisten kann und auch will. Ansonsten passiert es ja nicht selten, dass eine Mutter 3 Kinder von 3 verschiedenen zahlungsunwilligen oder -unfähigen Vätern hat und mit dem 4. von neuen Lebensgefährten guter Hoffnung ist. Guter Hoffnung auf weiteren jahrelangen Bezug von Hartz4 und Kindergeld.

Zitat
Da gibt es gesunde arbeitsfähige Menschen, die daheim von ihren RTL-Eltern nichts anderes gelernt haben, als die Hand aufzuhalten bzw.  auf Hilfe zu warten.

Alles richtig, aber das sind nicht "die" AlG2-Empfänger, sondern eine Minderheit, an der sich die RTL-Medien aufgeilen, um gegen Hilfebedürftige allgemein zu wettern.

Ich kenne diese Sorte nur zu gut, denn die machen sich zu breit, zu sichtbar und verdrängen die echten Hilfsbedürftigen nahezu völlig aus der Wahrnehmung der Menschen.

Diese Sorte war der Grund, weshalb ich nach 20 Jahren die Beratungstätigkeit im Frankfurter Arbeitslosenzentrum geschmissen habe. Die Bude war voll mit aggressiven Schnorrern und Psychopathen, und die Menschen mit wirklichen Problemen haben sich nicht mehr zu uns getraut.

Aber diese Mischpoke sind eine wenn auch laute, doch kleine Minderheit.

Zitat
Um die tut es mir in der Seele leid. Und für genau die halte ich die von Dir so genannte "Zwangsarbeit" für einen rettenden Schritt in die richtige Richtung, um eben nicht die nächste Generation Hartz4 zu werden, vor allem aber auch für sich selbst etwas zu tun, etwas zu lernen, Selbstwertgefühl aufzubauen, eine Zukunft zu haben.
Morgens aufzustehen, pünktlich zur "Zwangsarbeit" zu gehen, Pflichten übernehmen, Leistung erbringen bzw. erst mal erlernen, Leistung zu erbringen, Disziplin etc. pp. - all das kann diesen Menschen nicht nur Geld in die Kasse bringen, sondern auch sehr viel für ihre Selbstachtung.

Da bin ich ganz bei Dir.
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

— Jack Kerouac

Alte Männer sind gefährlich. Sie haben keine Angst vor der Zukunft.

maxim

  • Gast
Re: Political LowLights
« Antwort #1744 am: 13. Mai 2021, 10:08:03 »
Eine Minderheit sind diejenigen, die arbeiten und aufstocken.  Und das tun sie letztenendes aus Selbstachtung, denn für die 100 Piepen lohnt es sich nicht aufzustehen. Diese haben meinen Respekt. Die größte Gruppe sind diejenigen, die den Arsch nicht hoch kriegen, aber auch nicht laut extra Geld für Kino und Puff fordern sondern leise und unsichtbar umher wandeln. Da ist auch eine Portion Scham drin. 2 Minijobs sind immer drin und dann kann man noch aufstocken und kriegt alles mögliche ermäßigt. Ich weiß nicht, warum es hier als Schande zählt, dass man ab 60 noch auf Nebenjobs angewiesen ist. Und warum kann Alleinerziehenden kein Job zugemutet werden ?

maxim

  • Gast
Re: Political LowLights
« Antwort #1745 am: 13. Mai 2021, 10:13:11 »
Das mit der Zwangsarbeit wird nicht funktionieren. Aber Sanktionieren war schon der richtige Weg. Da hat uns der Schröder wirklich weitergebracht. Überhaupt ist es schade, dass nicht er 16 Jahre Kanzler blieb. Da wär uns einiges Gedöns erspart geblieben.

Offline Araxes

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 6.609
Re: Political LowLights
« Antwort #1746 am: 13. Mai 2021, 18:18:48 »
Da hat er mal Recht.

Offline simplemachine

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1.564
  • Geschlecht: Männlich
Re: Political LowLights
« Antwort #1747 am: 13. Mai 2021, 22:12:47 »
Hartherzig? Mißgünstig? So ein Blödsinn.

Aha, was sind denn dann sonst die Antriebe dafür, eine solche Negativität über Menschen auszuschütten. Hilfsbereitschaft oder Verständnis werden es wohl nicht sein. Zumal, wenn es von Leuten im selbst schon stark fortgeschrittenen Alter kommt, erscheint mir das unverständlich, weil man dann im eigenen Lebensabschnitt mit einem zum großen Teil schon gelebten Leben doch eigentlich entspannt sein könnte, was gesellschaftliche Mechanismen betrifft, die einen selbst nicht mehr betreffen.


Aber Sanktionieren war schon der richtige Weg.


Da hat er mal Recht.


Daran ist überhaupt nichts richtig. Nicht ohne Grund musste sich die Bundesregierung gerade erst von unserem Bundesverfassungsgericht darüber belehren lassen, dass man von einem angeblich "menschenwürdigen Existenzminimum" nicht mal eben noch bis 30 % kürzen darf, um die Leute neben anderen völlig untragbaren Folgen teillweise in die Obdachlosigkeit zu bringen. Menschenwürde ist, wenn der Begriff etwas gelten soll, eben Menschenwürde und daher das Minimum genau das, was es heißt - ein Minimum.

Offline Yossarian

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 19.977
  • Geschlecht: Männlich
  • alter Sack
Re: Political LowLights
« Antwort #1748 am: 13. Mai 2021, 22:30:42 »
Aha, was sind denn dann sonst die Antriebe dafür, eine solche Negativität über Menschen auszuschütten. Hilfsbereitschaft oder Verständnis werden es wohl nicht sein.

Manchmal zieht sich auch die helfende Hand zurück, in die zu oft gebissen wurde.
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

— Jack Kerouac

Alte Männer sind gefährlich. Sie haben keine Angst vor der Zukunft.

Offline Araxes

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 6.609
Re: Political LowLights
« Antwort #1749 am: 13. Mai 2021, 23:57:16 »
Daran ist überhaupt nichts richtig. Nicht ohne Grund musste sich die Bundesregierung gerade erst von unserem Bundesverfassungsgericht darüber belehren lassen, dass man von einem angeblich "menschenwürdigen Existenzminimum" nicht mal eben noch bis 30 % kürzen darf, um die Leute neben anderen völlig untragbaren Folgen teillweise in die Obdachlosigkeit zu bringen. Menschenwürde ist, wenn der Begriff etwas gelten soll, eben Menschenwürde und daher das Minimum genau das, was es heißt - ein Minimum.

Das ist ja nur die eine Seite. Die andere ist, daß die Hartz-Reformen Bewegung ins Land gebracht haben. Die Arbeitslosigkeit hat sich halbiert. Hätten Frankreich und Italien ähnliche Reformen gemacht, wäre die EU heute in einem weit besseren Zustand. Wir hätten dann vielleicht auch keine Nullzinsen mit all den Folgen. Die Frage der Höhe und Schonvermögen, Sanktionen usw. sind Stellschrauben. An denen kann man drehen.

Es ging damals einfach nicht weiter und man sieht in Frankreich, Italien und Spanien, daß deren Probleme sich immer weiter aufbauen. Riesige Jugendarbeitslosigkeit.

Wer da "Menschenwürde" sagt, muß mir mal erklären, wieso die alte Solzialhilfe in der Hinsicht besser war und was man denn nun eigentlich will? Bedingungsloses, dauerhaftes Alimentieren? Verschafft das Menschenwürde?

Ich halte es auch nicht für plausibel, daß Hartz4 in die Obdachlosigkeit führt, ohne daß noch andere gravierende Faktoren dazukommen. Und dann ist die Frage, ob die Leute nicht auch mit der alten Sozialhilfe auf der Straße landen würden.

Meine Zustimmung galt aber allgemein der Bemerkung, daß Schröder besser gewesen wäre. Merkel sitzt nur aus und tut nichts. Das geht mal 4 Jahre, aber über den langen Zeitraum ist das eine Katastrophe. Wir verlieren den Anschluß auf mehreren Gebieten. Wir waren mal ein innovatives Land. Sind wir immer noch: siehe Biontech. Aber da, wo der Staat etwas hinkriegen muß, klappt fast gar nichts. Es gibt nicht mal ein einheitliches Portal für die Anmeldung zur Impfung. Das wäre kein riesiges Projekt. Sowas dauert 6-8 Wochen für eine erste Version und die baut man dann aus. Jetzt gibt es einige private Projekte, die in die Lücke springen (impfstoff.link zusammen mit Doctolib.de oder sofort-impfen.de). Das wäre aber wirklich etwas, was von Staat angeboten werden muß, weil nur der die Durchführung reglementieren kann, also:
o wer bekommt Termine nach welchen Kriterien in welcher Reihenfolge
o wer bekommt welchen Impfstoff
o wo werden die Leute hingeschickt: ins Impfzentrum oder zum Hausarzt?
o wer wohnt wo und ist wie erreichbar (Meldeämter)

Sowas läßt sich zentral viel besser lösen. Aber dieser Lahmarschstaat kriegt nicht mal sowas hin und es wäre wirklich nicht schwer.

Und warum kriegt er das nicht hin? Weil er nicht muss! Die können alle auch so ihren Arsch breitsitzen und auf ihre Pension warten. Da ist doch keiner wegen Corona arbeitslos geworden oder mußte sein Vermögen aufbrauchen, um sein Geschäft zu retten.

Mittlerweile haben wir ein Land, in dem man als Bürger besser versucht, die Dinge alleine zu regeln.

Ich habe in der Bundesbehörde, in der ich bin, gestern eine Mail bekommen: darin ein kompliziert verschwurbelter Beamtentext, der mir erklärt, daß mein ins Vorschlagswesen eingebrachter Vorschlag als "nicht neu" eingestuft und deshalb nach Durchführungsverordnung xyz abgelehnt wird. Und jetzt kommt die Pointe: ich hatte vor 2,5 Jahren vorgeschlagen, auf den Arbeitsplatzrechnen einen aktuellen Acrobat-Reader zu installieren statt des 8 Jahre alten Teils. Vorher hatte ich damals den Menschen kontaktiert, der die Softwareversionen für die Arbeitsplätze verwaltet. Der hatte mich schon abgebügelt mit der Ausrede, eine neuere Version geht nicht, denn die sei nicht Teil des Standardarbeitsplatzes. Auch so eine faule Flitzpiepe.

Die haben 2,5 Jahre gebraucht, um den Vorschlag abzulehnen? whatthefuck? Unhaltbare Zustände. Die können froh sein, daß der Normalbürger wenig davon weiß. Da muß man mit dem eisernen Besen durchfegen und ein Drittel der Leute rauskanten. Meinetwegen können die dann auch in Höhe der alten Sozialhilfe alimentiert werden, um deren Menschenwürde nicht zu verletzen.

Es kribbelt mir in den Fingern, ins Vorschlagswesen den Vorschlag einzubringen, das Vorschlagswesen abzuschaffen, weil da seit mehren Jahren kein einziger Vorschlag mehr akzeptiert wurde und man so die Zeit der Mitarbeiter, die trotzdem welche eingeben, nicht weiter verplempert wird. Aber vermutlich wird auch dieser Vorschlag abgelehnt, denn daran hängt irgendein Job von irgendwem, der dann was anderes machen müsste und das geht natürlich gar nicht.

Wenn Menschen ohne konkrete Leistungsvorgaben und ohne Überprüfung arbeiten, kommt zwangsläufig sowas raus. Wobei die Erfassung und Vergleich der Leistung in Deutschland ja noch nicht mal erlaubt ist. Die wissen schon, warum.
« Letzte Änderung: 14. Mai 2021, 00:34:14 von Araxes »

Offline nigel48

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 6.332
  • Geschlecht: Männlich
  • THINK !
Re: Political LowLights
« Antwort #1750 am: 14. Mai 2021, 04:23:30 »
( Es kribbelt mir in den Fingern,.....  Absurdistan muß man bloßstellen.


in den 70ern verwandelte jeder regenguß einen berliner schulhof in wadentiefes gewässer und niemand kam trockenen fusse...- ein dutzend anträge zur sanierung wurden ignoriert. -als der schulleiter 2 rote schlauchboote beantragte. war nach 3 tagen der bautrupp da.


die sonderschullehrer einer keistadt sollten wochenberichte schreiben. klassenbuchihnhalt als aufsatz... proteste nützten nichts. einer schrieb in jeden bericht, er beantrage ein rosa schaukelpferd für den klassenraum. drei monate lang. danach untätigkeitsbeschwerde weil keine antwort.... nach 3 tagen...)
ich kenne die beiden "eulenspiegel" persönlich. true stories.



Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline nigel48

  • Supermann
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 6.332
  • Geschlecht: Männlich
  • THINK !
Re: Political LowLights
« Antwort #1751 am: 14. Mai 2021, 05:18:31 »
https://ogy.de/wy1i

Der frühere Fraktionschef der Grünen, Rezzo Schlauch, schaltet sich in das Parteiausschlussverfahren von Boris Palmer ein.

-------

vor 5-6 jahren , nachdem chef sich wiederholt gewaltig im ton vergriffen hatte, ich zu ihm : sie sind zwar mein arbeitgeber, aber ich bin nicht ihr persönlicher bimbo.
war mei letzter arbeitstag, weil ich rassist sei....
genauso gaga ist die geschichte.
uns fehlt ein kopschüttel-smiley...
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline simplemachine

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1.564
  • Geschlecht: Männlich
Re: Political LowLights
« Antwort #1752 am: 14. Mai 2021, 20:44:42 »
Das ist ja nur die eine Seite. Die andere ist, daß die Hartz-Reformen Bewegung ins Land gebracht haben.


Das ist doch längst Geschichte, heute geht es nicht mehr um die Reduzierung von Arbeitslosigkeit. Heute herrscht ganz im Gegenteil Fachkräftemangel, der zum Teil gerade mit noch Menschen aus anderen Ländern ausgeglichen werden kann.


Bedingungsloses, dauerhaftes Alimentieren? Verschafft das Menschenwürde?


Die Antwort ist einfach und sie lautet: Ja.

Warum gibt es wohl die zunehmenden Vorstöße dahingehend, die ganze Leistungsverwaltung pauschal durch ein Bürgergeld, Grundeinkommen oder wie man es nun nennen will, zu ersetzen. Faktisch haben wir das schon und die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Unzulässigkeit von massiven Kürzungen bei Hartz IV stützt das.

Es herrscht nur eine große politische Angst, das offen einzuräumen, weil man befürchtet, dass Leute nur noch faul in der Hängematte rumhängen würden, wenn man erstmals offen kommuniziert, dass sie sich nicht zeitlebens alternativenlos in einem Hamsterrad drehen müssen, was zumeist nur der Bereicherung einiger weniger in der Gesellschaft, aber nicht der optimalen Entfaltung des Einzelnen oder der Gesellschaft als Ganzes dient. Hier wurde eben noch nicht verstanden, dass der aufgrund der Ausstattung mit einem garantierten Existenzminimum nichts mit seinem Leben beruflich sonst noch anfangen wollende Bürger ein Menschenbild ist, was längst veraltet ist. Die wohl allermeisten wollen aus eigenem Antrieb mehr als das Minimum. Eine gleichwohl für gewisse Lebensphasen dennoch garantierte Grundversorgung zu haben (was faktisch schon heute der Fall ist, aber durch Drangsalierung der Bürger mit Zwangsmaßnahmen und Kürzungen noch mühsam verdeckt wird) wäre mit Sicherheit ein großer Fortschritt für eine moderne Gesellschaft.
« Letzte Änderung: 14. Mai 2021, 21:00:34 von simplemachine »

maxim

  • Gast
Re: Political LowLights
« Antwort #1753 am: 14. Mai 2021, 20:47:38 »
Daran ist überhaupt nichts richtig. Nicht ohne Grund musste sich die Bundesregierung gerade erst von unserem Bundesverfassungsgericht darüber belehren lassen, dass man von einem angeblich "menschenwürdigen Existenzminimum" nicht mal eben noch bis 30 % kürzen darf, um die Leute neben anderen völlig untragbaren Folgen teillweise in die Obdachlosigkeit zu bringen. Menschenwürde ist, wenn der Begriff etwas gelten soll, eben Menschenwürde und daher das Minimum genau das, was es heißt - ein Minimum.
Hartz4 ist eben kein bedingungsloses Grundeinkommen. Und Bedingungen müssen eben mit Sanktionen verknüpft werden, sonst sind es keine Bedingungen. Das darf man als Steuerzahler verlangen und es ist Schröders Verdienst, das durchgesetzt zu haben.

Offline simplemachine

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1.564
  • Geschlecht: Männlich
Re: Political LowLights
« Antwort #1754 am: 14. Mai 2021, 20:59:35 »
Hartz4 ist eben kein bedingungsloses Grundeinkommen. Und Bedingungen müssen eben mit Sanktionen verknüpft werden, sonst sind es keine Bedingungen.

Den Sanktionen wurde durch das BVerfG die meisten Zähne gezogen und Hartz entwickelt sich demnach fast von selbst zu einem nahezu bedingungsloses Grundeinkommen. Wenn die Sanktion nur noch sein kann, vllt. 10 % zu kürzen, dann ist das ein ziemlich stumpfes Schwert. Faktisch haben wir auf niedrigem Niveau heute schon das Grundeinkommen, aber das traut sich keiner politisch offen zu kommunizieren. Quasi jeder in D könnte von heute auf morgen aufhören zu arbeiten, Leistungen beantragen, an nichts mitwirken und die wenigen noch in Frage kommenden Kürzungen dafür hinnehmen. Was dann über bleibt ist schon heute im Prinzip das bedingungslose - weil nicht weiter kürzbare - Grundeinkommen. Der Fortschritt insoweit ist also durch die Hintertür der Rechtsprechung bereits gemacht.
« Letzte Änderung: 14. Mai 2021, 21:01:58 von simplemachine »