Was für ein billiges Statement!
Vulgärmarxistisch.
Den Arbeitenden ein schlechtes Gewissen machen? Oder was soll uns das sonst sagen?
Daß Hartz IV schlimmer ist als ein vorübergehender Coronalockdown. Was im Umkehrschluß implizert, daß man aus Hartz IV nie wieder rauskommt und sein ganzes Leben ohne Kino und Restaurant fristen muß. Hartz IV als unverrückbares Schicksal sozusagen.
Kann man natürlich machen, aber dann bitte mit härtesten Kontrollen, damit sich endlich mal die Spreu vom Weizen trennt und die schmarotzenden Schwarzarbeiter erkannt und auf Null gesetzt werden.
Die Kontrollen sind hart, aber inkonsequent und deshalb ungerecht und treffen oft die Falschen.
Echter Hartz-IV-Adel in der dritten Generation (ja Simple, ich weiß, so lange gibt es Hartz IV noch nicht; man nannte das früher Sozialhilfe nach dem BSHG oder Arbeitslosenhilfe. Hatte ich schon erwähnt, daß ich bei frühen Auflagen des Leitfadens für Arbeitslose der FH Frankfurt Co-Autor war?) hat sich so eingerichtet, daß er / sie von den Bediensteten der Jobcenter in Ruhe gelassen werden, weil sie einfach nur jede Menge Arbeit und Ärger produzieren, wenn man ihnen auf die Finger sieht oder gar drauf klopft. Die Sorte erlebe ich täglich. Da arbeiten sich die Sachbearbeiter lieber an denen ab, die eine Woche zu spät Bescheid gegeben haben, daß sie wieder einen Job haben oder vergessen, eine Nebenkostenerstattung zu melden.
Trotzdem sind diese Harcore-Hartzies absolut in der Minderheit, das darf man nie vergessen!
Es gibt genug Fälle, in denen Menschen durch die Umstände bedürftig werden und auch nicht so schnell wieder rauskommen - Alleinerziehende mit kleinen Kindern zum Beispiel. Für die meisten Betroffenen ist der Bezug von AlG2 allerdings nur vorübergehend und von überschaubarer Dauer.
Und mit solchen Nettigkeiten wie dem Frankfurt-Pass ist schon der eine oder andere Zoo- oder Kinobesuch drin.