Das meine ich ja, wenn ich davon reden, welchen Stellenwert Bildung und Ausbildung in der verinnerlichten Kultur hat. Wobei das gleiche Phänomen beim deutschen Prekariat besteht und auch bei den nicht prekären Arbeiterfamilien. Da heißt es auch oft, daß das Kind schnell Geld verdienen soll, statt zu studieren, wobei das Studium dann mitunter auch schon einen schlechten Klang hat, weil man Intellektuelle eigentlich ablehnt.
Jetzt steht denen noch der orthodoxe Islam im Weg, der an sich schon keinen Wissenszuwachs fördert, weil dem Koran im Grunde nichts hinzuzufügen ist. Das war ja früher mit der Bibel genauso. Da haben die konfuzianischen Asiaten deutliche Vorteile in ihrer mitgebrachten Mentalität. Da zählt überhaupt nur die Anpassung an die Gegebenheiten und persönlicher Eifer, aber eben kein religiöser Eifer, sondern Lern-Eifer.
Im Islam lernt man den auswendig und ist dann Hafiz und damit sehr angesehen. Wobei "auswendig" sogar noch die richtige Aussprache und Betonung bis hin zu Phonemen meint. Da ist kein Raum für Exegese. Wäre mal interessant, wie das bei den Juden ist. Die haben auch eine Auswendiglerntradition, aber sind trotzdem wissenschaftlich führend (weit vor der gesamten muslimischen Welt). Aber da hat auch die Auslegung durch den Rabbi eine lange Tradition. Man soll denken und diskutieren. Beim Koran soll man das gerade nicht (mehr), obwohl es das mal gab.
Der Zusammenhang zwischen Bildung und sozialem Aufstieg muß eben immer wieder verdeutlicht werden.