Eingruppierung Öffentlicher Dienst Länder.
Eine der vielen Grundregeln lautet:
Fordert eine Eingruppierungsvorschrift eine Anforderung in der Person und erfüllt der Beschäftigte diese Anforderung nicht, dann kommt er eine Entgeltgruppe tiefer.
Nun der Fall:
Krankenschwester mit diversen Zusatzqualifikationen und 30 Jahren Berufserfahrung leitet bei der Stadt eine Verwaltungseinheit mit Aufgaben aus dem Bereich "Sozialarbeit", unterstellt sind ihr diverse Sozialarbeiter, Soziopäden und Krankenschwestern, die alle das gleiche machen - Sozialarbeit.
Eingruppierungen sind folgende vorgesehen:
Entgeltgruppe 9: Sozialpädagoge mit staatlicher Anerkennung und entsprechender g e f o r d e r t e r Tätigkeit oder sonstiger Beschäftigter, der auf Grund gleichwertiger Fähigkeiten und seiner Erfahrungen eine entsprechende Tätigkeit auszuüben hat und ausübt
Entgeltgruppe 9 mit Zulage: siehe EG 9, aber die g e f o r d e r t e Tätigkeit muß außerdem schwierig sein, dazu gibt es Beispiele
Entgeltgruppe 11: siehe EG 9 mit Zulage, aber die g e f o r d e r t e Tätigkeit muß außerdem noch besondere Schwierigkeit besitzen und bedeutsam sein
Die Stadt sagt nun: Du kriegst auf Grund der o. g. allg. Regel die EG 10.
Soziopäde mit staatlicher Anerkennung bist Du nicht. Du übst auch nicht auf Grund gleichwertiger Fähigkeiten und Deiner Erfahrungen eine entsprechende Tägiekteit aus, denn Du hast keine gleichwertigen Fähigkeiten und Erfahrungen (im Vergleich zum Soziopäden mit staatl. Anerkennung). Du erfüllst aber die weiteren Voraussetzungen der EG 11 schwierig, besonders schwierig und bedeutsam.
Das bedeutet:
Nach Einschätzung der Stadt hat diese Frau keine fachliche Qualifikation, die auch nur annähernd der eines Sozialpädagogen mit staatlicher Anerkennung entspricht. Trotzdem verlangt man von ihr, daß sie eine Tätigkeit ausübt, die schon für einen Sozialpädagogen mit staatlicher Anerkennung schwierig wäre, und die für diesen außerdem auch besonders schwierig wäre, die also über den normalen Kenntnisstand eines Sozialpädagogen deutlich hinausgehende fachliche Kenntnisse erfordert, und die außerdem bedeutsam, also im Vergleich zu jeder anderen Sozialpädagogentätigkeit für die Stadt oder für die Allgemeinheit wichtiger ist.
Und sowas schreiben die mir auch noch ohne mit der Wimper zu zucken. Die erschreckende Inkompetenz der Personalsachbearbeiter dieser Stadt geht mir zunehmend auf den Sack.