Um mal auf das Thema zurück zu kommen, ich bin da schon ein wenig bei Araxes. Ich sehe einen AG nicht als Feind, eher als Partner. Wir beide versuchen, Geld verdienen, dafür setzen wir uns ein und ziehen an dem gleichen Strang. Natürlich sind die Machtverhältnisse unterschiedlich, dafür trägt der AG aber auch allein das Risiko.
In der Wohnung keinen Platz für einen Schreibtisch zu haben, kann ich mir nicht vorstellen. Ich hatte immer einen Schreitisch, im Apartment genauso wie im jeder weiteren größeren Wohnung. Mit unseren vier Kindern hatten wir vier Schreibtische (drei kleinere, einen großen) in einer 90 qm-Wohnung. Jeder hat doch Privatkram zu erledigen, Briefe schreiben, Rechnungen zu bezahlen, Unterlagen zu verwalten, die Kinder Schulaufgaben zu machen. Dass das alles am Küchentisch erledigt wird, kann ich mir kaum vorstellen.
Was den Job angeht, ich habe immer so gearbeitet, als ob es mein Unternehmen wäre.
Einen größeren Laptop für das Büro hätte ich trotzdem nicht für meinen Arbeitgeber gekauft. Irgendwo ist dann auch bei allem Verständnis Schluss. Hätte mein AG mich allerdings darum gebeten, das Geld dafür vorzuschießen und mir das zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder zu vergüten, dann hätte ich es gemacht.
Das Problem mit dem zu kleinen Bildschirm hätte ich auf jeden Fall sehr nachhaltig aufs Tapet gebracht, hätte das nichts genutzt, halt einen gekauft. Bildschirm, nicht einen Rechner. Gebraucht bekommt man die recht preiswert.
Jeden Tag mit einem viel zu kleinen Bildschirm zu arbeiten, hätte mich zu sehr beeinträchtigt, in meiner Motivation, in meiner Leistung.
Der PC für daheim. Privat hatte ich immer einen, aber nicht einen mit den nötigen Anforderungen für die Firma, zudem saßen auch andere daran. Ich hätte also einen separaten PC kaufen müssen, wäre ich in eine solche Pandemiesituation gekommen. Bevor ich kein Geld verdient hätte, hätte ich das sicherlich gemacht. Aber ich hätte versucht, zu vereinbaren, dass mir das irgendwann erstattet wird, wenn bessere Zeiten kommen. Wenn die nicht kommen und der AG vorher schlapp macht, dann ist das dann eben so. Pech gehabt. Aber das muss man sich eben auch finanziell leisten können. Das kann nun mal leider nicht jeder. Hochqualifizierte AN sicherlich eher als die einfache Büromaus.
Ich danke jeden Tag Gott auf Knien dafür, dass es zu Schulzeiten unserer Kinder keine Pandemie gab. Ich hätte mich erschossen. Nicht, dass die Kinder daheim waren und bleiben mussten, aber wie hätte ich das bewältigen können? Vier Gymnasiasten den Schulstoff erklären mit meiner sehr mangelhaften Bildung? Wobei wir noch Kinder hatten, die (ganz anders als ich) wir nie zum Lernen anhalten mussten, die von sich aus interessiert daran waren, den Schulstoff zu erfassen. Wenn dann noch dazu kommt, dass die Kinder keine Lust auf Schule haben ... Ich mag es mir nicht vorstellen, was in den Familien gerade abgeht.