Ich erwarte aber, dass er mir kein Extra abverlangt, das gehört sich einfach nicht als Gast.
Meiner Meinung nach liegt hier der Knackpunkt in diesem speziellen Fall und in der Vorgeschichte von Nikibos Erfahrungen mit Moslems
(welche aber natürlich nicht allen Menschen automatisch bekannt sein können/sollen).
@Nikibo
Grundsätzlich ist es doch so, dass du eine tolle Gastgeberin bist und immer bemüht bist, dass jeder zufrieden ist. Als ich bei dir war und du z. B. nicht wusstest, was ich denn jetzt nach der OP essen kann/darf/soll, hast du mich ja auch immer gefragt und wärst gerne bereit gewesen, mir die entsprechenden Lebensmittel herbeizukarren. Auf der anderen Seite weiß ich ja ganz genau, was ich essen kann und was nicht und habe deswegen auch immer einige Döschen mit dem Passenden dabei (um den Gastgeber eben nicht in Verlegenheit zu bringen bzw. um selber nicht in die Situation zu kommen, dass ich dann nichts zu essen habe). Dass du so handelst, liegt ja dann daran, dass wir uns herzlich zugetan sind und so halte ich das (bei mir willkommenen Gästen) automatisch auch. Meine muslimische Familie hatte ich am zweiten Feiertag zum Frühstück eingeladen, also hatte ich eine Auswahl an Käse da. Außerdem gab es natürlich Eier. Da bei mir aber auch etwas Wurst zum Frühstück gehört und mein Mann eh immer gerne was Neues ausprobiert, waren wir im türkischen Lebensmittelgeschäft und haben dort Rindersalami geschnitten und Geflügelwürstchen gekauft, letztere haben wir dann morgens mit Lauch und Zwiebeln angebraten. Das war sehr lecker! Für uns war es schnurz, ob das jetzt halal ist oder nicht, für meine muslimischen Freunde war es aber maßgeblich, dass sie davon etwas essen können. Wäre das nicht so gewesen, hätten sie halt Käse gegessen. Sprich, sie würden NIEMALS von mir
verlangen, dass ich etwas extra für sie koche, freuen sich aber, wenn ich das respektiere und anbieten kann. Ich würde auch dem Kleinen (wenn er alleine bei mir ist) niemals ein Schweineschnitzel oder Gummibärchen servieren, einfach weil ich die Familie sehr lieb habe und ihren Glauben respektiere. Wenn ich bei denen esse, kochen sie auch sehr bemüht, was ich gerne esse. Sie wissen, ich esse gerne Hähnchen als Lamm, also gibt es eben Hähnchen, wenn ich dort eingeladen bin.
Anderes Beispiel: ich habe ja auch schon diesen veganen Burger ausprobiert und lecker gefunden. Wenn bei mir in der Arbeit allerdings eine vegetarisch essende Mitarbeiterin (die ich nicht sehr gut leiden kann) immer ihr Zeug in unseres Mikrowelle zubereitet und die ganze Praxis nach diesem Sojascheiß riecht - finde ich es ganz schrecklich
. Ich habe eine Abneigung gegen sie, also übertrage ich das automatisch auf ihr Essen. Die erste Freundin meines Sohnes war Vegetarierin, also habe ich am Wochenende immer versucht, so zu kochen, dass sie auch was essen kann. Das war mühsam für mich, aber ich hatte sie gerne, also habe ich das auch gerne gemacht.
Meine Theorie ist also: Nikibo hat den Typen nicht gerne, also wird das auch nie was mit den beiden
. Vor allem steht sie, wie ich auch, nicht darauf, wenn etwas gefordert oder verlangt wird, sondern möchte das lieber selber entscheiden und freiwillig tun (und das bezieht sich jetzt nicht nur aufs Essen).