Autor Thema: Küchengespräche  (Gelesen 540836 mal)

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Offline Nikibo

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2355 am: 18. Dezember 2019, 02:19:14 »
Entweder ich will die Leute sehen und einen schönen Abend haben; dann bastele ich das zu den Leuten passende Essen.

Das ist die ja auch die andere Seite - die des Gastgebers. Ich gebe mir auch immer Mühe, für alle das passende Essen auf den Tisch zu bringen und stelle mich auch gern auf Vorlieben oder Abneigungen ein. Aber es gibt Grenzen.

Ich als Gast aber stelle keine Ansprüche an den Gastgeber Wenn ich gefragt werde zum geplanten Essen und ich das mal wieder nicht esse oder essen kann und der Gastgeber aber keine Ruhe gibt, dann bitte ich maximal um ein, zwei hartgekochte Eier und ein, zwei Scheiben Toast oder Brot mit Butter. Mit Eiern bin ich immer glücklich zu machen und es macht nicht sonderlich viel Mühe für den Gastgeber.
Wichtiger als das Essen ist mir eigentlich immer, nette Leute wiederzusehen.
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Offline simplemachine

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2356 am: 29. Dezember 2019, 20:05:55 »
Ich bin erst bereit, muslimische oder vegetarische Intoleranzen zu berücksichtigen, wenn ich bei denen ein gutes deutsches Schweineschnitzel (aus richtigem Fleisch wohlgemerkt, nicht irgendein Veggie-Ersatzprodukt) bekomme.
Ulkigerweise scheitert es genau daran.

Was soll daran ulkig sein. Den deutschen Fleischesser kostet es doch emotional gar nichts, dem Moslem oder Vegetarier etwas für ihn Brauchbares vorzusetzen; es sind ja nur Sachen, die er selbst auch essen könnte/würde. Von diesen Leuten aber zu erwarten, dass sie Gästen Speisen zubereiten, die ihrer Religon oder ethischen Überzeugung zutiefst zuwiderlaufen, ist hingegen eine Zumutung. 

Offline Nikibo

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2357 am: 29. Dezember 2019, 20:28:21 »
... ist hingegen eine Zumutung. 

Eine Zumutung ist es auch, dem Gastgeber vorzuschreiben, dass er Halal-Fleisch zu kaufen hat und zu verlangen, dass extra (noch nicht mit Schweinefleisch "verseuchte") Töpfe und Pfannen verwendet werden (alternativ den Zweitgrill).

Ich gebe nur die Sturheit und die Unfähigkeit, sich anzupassen, mit diesem Beispiel zurück.
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Offline Yossarian

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2358 am: 29. Dezember 2019, 21:22:00 »
Den Moslem oder Vegetarier kostet es doch emotional gar nichts, einem deutschen (Schweine-) Fleischesser etwas für ihn Brauchbares vorzusetzen; es sind ja nur Sachen, die er selbst auch essen könnte/würde, wenn ihn seine religiöse oder ethische Borniertheit nicht davon abhalten würde.

Warum soll also der "normale" Gastgeber für einen muslimischen Gast Verrenkungen machen, die dieser andersherum nicht bereit wäre, für seinen Gast zu machen?
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Offline simplemachine

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2359 am: 29. Dezember 2019, 21:47:42 »
Ich gebe nur die Sturheit und die Unfähigkeit, sich anzupassen, mit diesem Beispiel zurück.

Der Moslem oder Vegetarier kann bzw. muss sich doch gar nicht "anpassen". Es geht, ganz im Gegenteil, um eine bewusste, selbst gewählte Lebensweise, der leider noch zu häufig statt auf Toleranz (wenn schon nicht Akzeptanz) zu stoßen, gegen den von sich mit seinen Gewohnheiten überzeugten "im Recht befindlichen deutschen Normalbürger" verteidigt werden muss. Anpassung wäre hier Verrat der eigenen Überzeugung. Es liegt auf der Hand, dass das nicht zu fordern oder zu erwarten ist.


Offline Nikibo

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2360 am: 29. Dezember 2019, 22:11:27 »
Ich erwarte auch nicht, dass er mein Schweinefleisch oder mein Nicht-Halal-Rindfleisch isst. Ich erwarte aber, dass er mir kein Extra abverlangt, das gehört sich einfach nicht als Gast. Wenn ihm die Beilagen/der Nachtisch/Salat reichen, ist es ja okay. Jeder nach seiner Fasson. Aber Halal-Fleisch kommt hier nicht auf den Tisch.

Bei Dir sind eben die Regeln kulanter. Bei mir nicht. Basta.
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Offline Yossarian

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2361 am: 29. Dezember 2019, 22:33:50 »
Der Moslem oder Vegetarier kann bzw. muss sich doch gar nicht "anpassen"

Doch, an den Gast. Nichts anderes verlangst Du ja andersherum von einem "deutschen Normalbürger". Was mit "im Recht befindlich" gemeint sein soll, müßtest Du allerdings noch erläutern.
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Offline simplemachine

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2362 am: 29. Dezember 2019, 23:05:37 »
Doch, an den Gast.

Dann empfehle ich, mal einen musilimisch geprägten Gastronomiebetrieb aufzusuchen. Dort ist man sehr bemüht, auf die Essensvorgaben des Gastes einzugehen, ohne dass gefragt werden müsste, ob dies aus religiösen, ethischen oder gesundheitlichen Gründen erfolgt. Es existiert dort einfach eine Grundsensibilität dafür, dass Essen und Trinken eine sehr persönliche Sache sein können.

Offline Yossarian

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2363 am: 30. Dezember 2019, 08:24:18 »
Dann empfehle ich, mal einen musilimisch geprägten Gastronomiebetrieb aufzusuchen

Tu ich regelmäßig, und nicht nur Dönerbuden.

Bei aller Bemütheit ist und bleibt das aber ein gewerbliches Angebot, weshalb Dein Vergleich hinkt. Was angeboten wird, kann man der Speisekarte entnehmen, und wer darauf nicht findet, wonach ihm ist, der geht woanders hin. Wenn ich wo eingeladen bin, kann ich aber nicht vom Tisch aufstehen und sagen, ich klingel mal bei den Nachbarn und schau, was es bei denen zu essen gibt. Da muß ich essen, was man mir vorsetzt.

Ich gehe nicht in ein türkisches Lokal, wenn mir nach einer Schweinehaxe ist und nicht in ein vegetarisches Restaurant, wenn mir nach einem 400 Gramm schweren Rumpsteak ist. Umgekehrt gehe ich nicht in ein Steakhaus, wenn mir nach vegetarisch ist. Ich erwarte nicht, daß man mir da Extrawürste brät.

Der militante Moslem bei Nikibo verlangt das aber von seinen (privaten) Gastgebern. Man kann damit leben, daß der z.B. kein Schwein ißt. Dann bekommt er eben was anderes hingestellt. Wenn er das aber auch nicht will, weil das Steak nicht halal ist, oder das Kochgeschirr "schweineverseucht" und er sich davor ekelt, dann kann er mich am Arsch lecken und braucht mein Haus nicht mehr zu betreten.

Im übrigen habe ich das Eßverhalten von Moslems als durchaus verlogen erlebt. Solange sie nicht wissen, was man ihnen vorsetzt, ist es ihnen egal, ob es Schwein ist. Sie haben es ja nicht gewußt und sind deshalb "unschuldig", wenn sie es versehentlich essen. Hallo? Ich erkenne ein Schnitzel, wenn ich es sehe! Und ein Moslem müßte da ja als erstes fragen, ob das ein echtes Schnitzel ist, d.h. vom Kalb, oder "nur" das übliche Schweineschnitzel. Tut er aber nicht, sondern tut so, als habe er es nicht bemerkt und ißt mit scheinheilig unschuldigem Genuß. Oft genug erlebt, so was.
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Offline Korinthenkackerin

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2364 am: 30. Dezember 2019, 09:54:11 »
Ich erwarte aber, dass er mir kein Extra abverlangt, das gehört sich einfach nicht als Gast.

Meiner Meinung nach liegt hier der Knackpunkt in diesem speziellen Fall und in der Vorgeschichte von Nikibos Erfahrungen mit Moslems  8) (welche aber natürlich nicht allen Menschen automatisch bekannt sein können/sollen).

@Nikibo
Grundsätzlich ist es doch so, dass du eine tolle Gastgeberin bist und immer bemüht bist, dass jeder zufrieden ist. Als ich bei dir war und du z. B. nicht wusstest, was ich denn jetzt nach der OP essen kann/darf/soll, hast du mich ja auch immer gefragt und wärst gerne bereit gewesen, mir die entsprechenden Lebensmittel herbeizukarren. Auf der anderen Seite weiß ich ja ganz genau, was ich essen kann und was nicht und habe deswegen auch immer einige Döschen mit dem Passenden dabei (um den Gastgeber eben nicht in Verlegenheit zu bringen bzw. um selber nicht in die Situation zu kommen, dass ich dann nichts zu essen habe). Dass du so handelst, liegt ja dann daran, dass wir uns herzlich zugetan sind und so halte ich das (bei mir willkommenen Gästen) automatisch auch. Meine muslimische Familie hatte ich am zweiten Feiertag zum Frühstück eingeladen, also hatte ich eine Auswahl an Käse da. Außerdem gab es natürlich Eier. Da bei mir aber auch etwas Wurst zum Frühstück gehört und mein Mann eh immer gerne was Neues ausprobiert, waren wir im türkischen Lebensmittelgeschäft und haben dort Rindersalami geschnitten und Geflügelwürstchen gekauft, letztere haben wir dann morgens mit Lauch und Zwiebeln angebraten. Das war sehr lecker! Für uns war es schnurz, ob das jetzt halal ist oder nicht, für meine muslimischen Freunde war es aber maßgeblich, dass sie davon etwas essen können. Wäre das nicht so gewesen, hätten sie halt Käse gegessen. Sprich, sie würden NIEMALS von mir verlangen, dass ich etwas extra für sie koche, freuen sich aber, wenn ich das respektiere und anbieten kann. Ich würde auch dem Kleinen (wenn er alleine bei mir ist) niemals ein Schweineschnitzel oder Gummibärchen servieren, einfach weil ich die Familie sehr lieb habe und ihren Glauben respektiere. Wenn ich bei denen esse, kochen sie auch sehr bemüht, was ich gerne esse. Sie wissen, ich esse gerne Hähnchen als Lamm, also gibt es eben Hähnchen, wenn ich dort eingeladen bin.

Anderes Beispiel: ich habe ja auch schon diesen veganen Burger ausprobiert und lecker gefunden. Wenn bei mir in der Arbeit allerdings eine vegetarisch essende Mitarbeiterin (die ich nicht sehr gut leiden kann) immer ihr Zeug in unseres Mikrowelle zubereitet und die ganze Praxis nach diesem Sojascheiß riecht - finde ich es ganz schrecklich  8). Ich habe eine Abneigung gegen sie, also übertrage ich das automatisch auf ihr Essen. Die erste Freundin meines Sohnes war Vegetarierin, also habe ich am Wochenende immer versucht, so zu kochen, dass sie auch was essen kann. Das war mühsam für mich, aber ich hatte sie gerne, also habe ich das auch gerne gemacht.

Meine Theorie ist also: Nikibo hat den Typen nicht gerne, also wird das auch nie was mit den beiden  :evil. Vor allem steht sie, wie ich auch, nicht darauf, wenn etwas gefordert oder verlangt wird, sondern möchte das lieber selber entscheiden und freiwillig tun (und das bezieht sich jetzt nicht nur aufs Essen).
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Offline Nikibo

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2365 am: 30. Dezember 2019, 11:10:44 »
Gut erkannt, Korinthe und danke!

Ich bin immer bereit, meine Gäste zu verwöhnen, auch diesen komischen Knaben. Du hast recht, ich kann ihn nicht leiden, das heißt aber nicht, dass ich nicht auch etwas extra für ihn kaufen würde. Würde er Lachs oder Kaviar haben wollen, bekäme er das auch, obwohl ich sowas niemals essen könnte wegen meiner Allergie gegen Fisch, aber sowas futtern die anderen hier auch. Es geht auch nicht ums Geld, ob das was extra kostet, ist mir völlig wurscht.
Aber dieses Bestehen auf Halalfleisch ist mein wunder Punkt. Und die FORDERUNG nach der Extrawurst. Damit kann ich nicht.


Und wenn ich mir dann noch anhören muss, dass 9/11 eine jüdische Verschwörung ist, könnte ich ihm gleich Gift übers Essen streuen.
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Offline Gianluca

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2366 am: 30. Dezember 2019, 13:11:48 »
Dann empfehle ich, mal einen musilimisch geprägten Gastronomiebetrieb aufzusuchen.
Thema verfehlt, 6, setzen. Hier geht es doch wohl um rein private Veranstaltungen.
Unser emiratischer Freund hat damals nichts bei uns vom Essen angerührt. Noch nicht einmal das Desert. Die Töpfe und Pfannen wären nicht rein... Fleisch war natürlich halal, was sonst. Da stehst Du den halben Tag in der Küche und dann das.
Beim Bitburger hat er jedoch zugeschlagen.
Ich hatte mal einen Sixpack - steht mir nicht!

Offline Yossarian

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2367 am: 30. Dezember 2019, 13:15:49 »
Beim Bitburger hat er jedoch zugeschlagen.

Sag ich doch. Verlogen und bigott.
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Offline simplemachine

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2368 am: 30. Dezember 2019, 17:53:05 »
Sag ich doch. Verlogen und bigott.

Der arme Moslem, erst gibts nichts Brauchbares für ihn zu futtern, so dass er sich in den Bierkonsum flüchten muss und nun prasselt auch noch die Moralkeule des atheistischen Deutschen auf ihn hernieder.

Offline Yossarian

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Re: Küchengespräche
« Antwort #2369 am: 30. Dezember 2019, 18:46:13 »
Wenn der Moslem koranwidrig Alkohol trinken kann, kann er auch ein Rindersteak aus einer schweinefleischverseuchten Pfanne essen.  :.)
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