Autor Thema: Brexit  (Gelesen 35653 mal)

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maxim

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Re: Brexit
« Antwort #105 am: 24. November 2019, 21:30:06 »
Das politisch Explosive ist beim Brexit doch gar nicht die wie auch immer gestaltete offizielle Begründung. Bisher war klar, dass EU-Mitglied zu sein, ein enormer Vorteil ist.
War das klar ?
Vielleicht ein enormer Vorteil für potentielle Empfänger-Länder. Aber auch das ist eher zu bezweifeln.
Für Länder wie die Schweiz oder Norwegen mit höherem Pro-Kopf-Einkommen als D haben deren Bürger eine ganz andere Sicht.

Zitat
Bittsteller, wie die Türkei, warteten darauf ewig und wenden sich jetzt mangels Akzeptanz verprellt in andere Richtungen ab.
Auch die Türkei hat, ohne EU-Mitglied zu sein, einen beispiellosen Boom erlebt. Dies wäre als EU-Mitglied vielleicht nicht möglich gewesen.



Offline simplemachine

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Re: Brexit
« Antwort #106 am: 24. November 2019, 23:34:01 »
War das klar ? Vielleicht ein enormer Vorteil für potentielle Empfänger-Länder. Aber auch das ist eher zu bezweifeln.


Das war klar. Darum gibt es überhaupt "Empfänger-Länder", weil ein geeintes Europa einen Wirtschaftsraum bietet, der ein globales Schwergewicht darstellt, auch wenn man niedrigschwellige Länder erstmal an die Hand nehmen (und unterstützen) muss.

Für Länder wie die Schweiz oder Norwegen mit höherem Pro-Kopf-Einkommen als D haben deren Bürger eine ganz andere Sicht.

Zu kleine und kurzsichtige Denkwelt. Auf Dauer sind diese Länder nichts, ohne einen sie umgebenden funktionierenden europäischen Wirtschaftsraum.

Auch die Türkei hat, ohne EU-Mitglied zu sein, einen beispiellosen Boom erlebt. Dies wäre als EU-Mitglied vielleicht nicht möglich gewesen.

Keine Ahnung, wie ein "Boom" sich mit derjenigen Inflationsrate anfühlt.

maxim

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Re: Brexit
« Antwort #107 am: 25. November 2019, 11:08:36 »
Das war klar. Darum gibt es überhaupt "Empfänger-Länder", weil ein geeintes Europa einen Wirtschaftsraum bietet, der ein globales Schwergewicht darstellt, auch wenn man niedrigschwellige Länder erstmal an die Hand nehmen (und unterstützen) muss.
Transferzahlungen an wirtschaftlich schwache EU-Staaten, damit sie unsere Waren kaufen, sind wettbewerbsverzerrend und führen zu Dauerabhängigkeiten.

Zitat
Zu kleine und kurzsichtige Denkwelt. Auf Dauer sind diese Länder nichts, ohne einen sie umgebenden funktionierenden europäischen Wirtschaftsraum.
Diese Länder sind nichts. Wohnt da in dir auch ein Preuße, der raus will ?

Lass dich mal von einem Schweizer belehren.
https://www.fluter.de/warum-ist-die-schweiz-nicht-in-der-eu


Zitat
Keine Ahnung, wie ein "Boom" sich mit derjenigen Inflationsrate anfühlt.
Deshalb gibt es auch das reale BIP um sich ein Bild zu machen.

Offline simplemachine

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Re: Brexit
« Antwort #108 am: 25. November 2019, 22:20:02 »
Transferzahlungen an wirtschaftlich schwache EU-Staaten, damit sie unsere Waren kaufen, sind wettbewerbsverzerrend und führen zu Dauerabhängigkeiten.

Warenabsatz ist nur ein Einzelaspekt. D braucht auch Arbeitskräfte aus dem Ausland, gerade in den Bereichen, die Deutsche mittlerweile eher meiden, aus Überalterungsgründen aber auch sonst.


Lass dich mal von einem Schweizer belehren.
https://www.fluter.de/warum-ist-die-schweiz-nicht-in-der-eu

So what? Im Interview erfährt man, dass die Schweiz aktuell auf über 120 bilaterale Verträge mit der EU angewiesen ist und aktuell ein umfassender Rahmenvertrag ansteht, wonach EU-Regeln zwingend zu übernehmen sind. Auf die Frage, was passiert, wenn kein Rahmenvertrag zustande kommt, erklärt der Schweizer:

Zitat von: dem verlinkten Interwiew
"Die bilateralen Verträge werden nicht mehr erneuert. Die ersten sichtbaren Schwierigkeiten werden sich dann im Bereich der Krankenhäuser einstellen. Die sind international ausgerichtet. Die zweite heikle Stelle sind die Schweizer Universitäten, die sind angewiesen auf den Binnenmarkt und verstehen sich als Teil einer europäischen Gesellschaft. Wenn wir da Einschränkungen bekommen, ist die Forschung in der Schweiz gefährdet. Und dann stellt sich die Frage: Ist die Schweiz ein Land, das vom Kleingewerbe lebt, oder eines, das von der Forschung lebt?"


Deshalb gibt es auch das reale BIP um sich ein Bild zu machen.

Soll man da jetzt, beispielhaft nach dieser Quelle, in Begeisterung ausbrechen: ceicdata reales BIP Türkei
« Letzte Änderung: 25. November 2019, 22:21:52 von simplemachine »

maxim

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Re: Brexit
« Antwort #109 am: 26. November 2019, 09:28:47 »
Warenabsatz ist nur ein Einzelaspekt. D braucht auch Arbeitskräfte aus dem Ausland, gerade in den Bereichen, die Deutsche mittlerweile eher meiden, aus Überalterungsgründen aber auch sonst.
Da Hartz4-Sanktionen inzwischen rechtswidrig sind, kann man davon ausgehen, dass solche Arbeiten bald von niemandem erledigt werden. Die Einwanderung muss gesteuert werden und dazu trägt die EU gar nichts bei.

Zitat
So what? Im Interview erfährt man, dass die Schweiz aktuell auf über 120 bilaterale Verträge mit der EU angewiesen ist und aktuell ein umfassender Rahmenvertrag ansteht, wonach EU-Regeln zwingend zu übernehmen sind. Auf die Frage, was passiert, wenn kein Rahmenvertrag zustande kommt, erklärt der Schweizer:
Die EU kann in der Schweiz keine Gesetze erzwingen. Es gibt eine Vertragsfreiheit. Der europäische Gerichtshof kann auch keine Landesgesetze kippen.
Wir sollten mal anfangen, den Willen der Schweizer und anderer zu respektieren.

Zitat
Soll man da jetzt, beispielhaft nach dieser Quelle, in Begeisterung ausbrechen: ceicdata reales BIP Türkei
Immerhin hat die Türkei ein höheres Prokopf-Einkommen als die EU-Mitglieder Rumänien und Bulgarien.
Die Kontrolle über die Währungspolitik und damit die Inflation zu haben, ist eigentlich das, was auch die Euro-Südländer bräuchten.

maxim

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Re: Brexit
« Antwort #110 am: 16. Dezember 2019, 17:54:00 »
Das schwächere Pfund hat Käufer angelockt.

Du erzählst den gleichen Quatsch wie andere Brexiteers, die rhetorisch danach fragen, wo denn nun der Brexit-Crash bleibt. Da steckt eine gewisse Verarsche drin, denn es hat noch keinen Brexit gegeben.

Wirf mal einen Blick auf den Footsie und den Pfund-Sterling seit Johnson's Wahlsieg.
Wenn du dich wenigstens ein bisschen schämen würdest.

 

Primus Flavius Fosssa

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Re: Brexit
« Antwort #111 am: 17. Dezember 2019, 11:44:14 »
Die Engländer müssen sich jetzt entscheiden, ob sie in zehn Jahren in einer Lige mit Albanien oder mit Puerto Rico spielen wollen.

maxim

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Re: Brexit
« Antwort #112 am: 04. Februar 2020, 18:12:34 »
Der Anfang vom Ende

Leider hinter der Bezahlschranke, aber das Zitat ist vom Chef der Europäischen Volkspartei. Da scheint denen was zu dämmern. Andererseits auch wieder nicht, denn die anderen Aussprüche sind genau das, was die Briten rausgetrieben hat. UK richtet sich deutlich wirtschaftsliberal und marktwirtschaftlich und subventionsskeptisch aus mit einer für Hochqualifizierte attraktiven Einwanderungspolitik - kurz neoliberal. Mal schauen wer wen abhängt.

Offline ganter

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Re: Brexit
« Antwort #113 am: 27. März 2020, 02:25:41 »
verhandeln die eigentlich noch oder hat die EU andere Probleme?
könnte gut sein, dass Brexit-Johnson seinen Exit ohne Abkommen hinkriegt, weil die EU andere Probleme hat, als den Briten den Boppes zu putzen.
Zur Zeit brechen alle Lieferketten zusammen und mann wird in 6 Wochen sehen, wer da mehr oder weniger leidet. Ob die europäischen Firmen diese Ketten wieder aufbauen, bleibt abzuwarten.

Vllt. sagt die EU auch "Tschö mit Öh" oder wie ein großer Fisolof aussprach: "Macht´s gut und danke für den Fisch"
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Offline Araxes

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Re: Brexit
« Antwort #114 am: 19. April 2021, 00:02:32 »
Ich habe bei meinen Eltern einen "Leitfaden für britische Soldaten in Deutschland 1944" gefunden. Da steht drin: "Sie sind im Begriff, einem merkwürdigen Volk in einem merkwürdigen, feindlichen Land zu begegnen"

Oder daß die Deutschen seit 1943 mehr Geschlechtskrankheiten haben und eine Mischung von sentimental und gefühlskalt sind

Oder auch: "Es ist wichtig, daß Sie in Ihrer äußeren Erscheinung und Ihrem verhalten korrekt und soldatisch auftreten. Vor einem schlampigen Soldaten haben die Deutschen keinen Respekt."

jawoll!

"Wenn Sie deutschen Zivilisten Befehle erteilen müssen, äußern Sie diese in strengem, militärischen Ton. Der deutsche Zivilist ist daran gewöhnt und erwartet nichts anderes."

"Halten Sie sich von allem fern, was mit deutscher Politik zu tun hat."
« Letzte Änderung: 19. April 2021, 00:10:35 von Araxes »

Offline Yossarian

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Re: Brexit
« Antwort #115 am: 19. April 2021, 08:41:56 »
Wie heißt das Werk? Kann man es irgendwo antiquarisch erwerben?  ;D
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

— Jack Kerouac

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Offline DieFrau

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Re: Brexit
« Antwort #116 am: 19. April 2021, 08:50:07 »
 ;D ;D ;D
Ein Auszug für mich bitte.
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat!...Einstein

Primus Flavius Fosssa

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Re: Brexit
« Antwort #117 am: 19. April 2021, 08:57:21 »
Oder daß die Deutschen seit 1943 mehr Geschlechtskrankheiten haben und eine Mischung von sentimental und gefühlskalt sind
Das war eine fixe Idee bei Montgomery. Er wollte keusche Soldaten. Deswegen hat er überall die Bordelle geschlossen - was natürlich zu einem drastischen Anstieg der Geschlechtskrankheiten unter den Tommies führte.

Offline Yossarian

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Re: Brexit
« Antwort #118 am: 19. April 2021, 09:10:32 »
Das war eine fixe Idee bei Montgomery. Er wollte keusche Soldaten.

No Sex Please, We`re British  8)
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Offline Araxes

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Re: Brexit
« Antwort #119 am: 19. April 2021, 10:39:55 »
Wie heißt das Werk? Kann man es irgendwo antiquarisch erwerben?  ;D

Das gibt's als Faksimile: Leitfaden für britische Soldaten in Deutschland 1944