Und die Beschneidung von individuellen Freiheiten bis hin zur Ermordung Tausender unter Pinochet waren reine Koinzidenz?
Ja. Denn "die Beschneidung von individuellen Freiheiten bis hin zur Ermordung Tausender" sind keine notwendige Voraussetzung für liberale Wirtschaftsreformen. Im Gegenteil. Der Mensch muß frei und selbstbestimmt sein, um sich zu entfalten und seine Ideen umzusetzen..
War Hitler wirtschatsliberal? Nein. Stalin? Nein. Mao? Nein. Irgendein Diktator? Das ist ja das merkwürdige. Eigentlich hätte man von Pinochet erwarten müssen, daß er möglichst viel unter Kontrolle des Staates bringt, so wie es Diktatoren gemeinhin tun.
Dann muß ich mal anders fragen. Wenn Allende sowieso gescheitert wäre, warum haben die Amis nicht noch zwei oder drei Jahre abwarten können, bis Chile unter Allende sowieso kollabiert?
Kuba, Nordkorea... Wer sagt, daß irgendwas kollabiert wäre. Es wäre auch langes Dahinsiechen unter der Knute möglich gewesen. Und je schlechter es läuft, desto härter ist die zu spüren.
Wieso mußten die Amis ein Terrorregime installieren, um den Chilenen ihre Auffassung von Kapitalismus aufzuzwingen?
Mußten sie nicht.
Mit welchem Recht hat die CIA den Chilenen die amerikanische Vorstellung einer "freien Marktwirtschaft" blutig aufgezwungen, ohne die Chilenen vorher zu fragen, ob sie die Marktwirtschaft überhaupt wollen?
Mit keinem. Man hätte auch den Ausbruch und den Ausgang eines chilenischen Bürgerkriegs abwarten können. Der wäre auch ohne die Amis gekommen. Es waren weite Teile der Bevölkerung gegen Allendes Kurs.
Wo waren die individuellen Freiheiten von zigtausenden Chilenen, als die "freie" Marktwirtschaft in *deren* Land von außen installiert wurde?
na weg.
Nebbich, wenn das Land boykottiert wurde. Damit machst Du das gesündeste Wirtschaftssystem platt.
Witzig. Aus Sicht der Planwirtschafler und Sozialisten ist der Kapitalismus doch das unterlegene System. Da kann es einem doch am Arsch vorbeigehen, von diesen Losern boykottiert zu werden. Dann schmiedet man eben eine Allianz der Gewinner: Sowjetunionreise, Ostblock, Kuba.
Nein, es war kein Zufall. Es war von *außen* so gewollt und blutig durchgesetzt.
Ihm wurde so viel oder so wenig "aufgenötigt" wie jeder anderen Marionette auch.
Ohne die USA hätte es keinen Putsch gegeben? Träum weiter.
In dieser Argumentation ist etwas interessantes zu beobachten: einerseits wird immer die USA für alles verantwortlich gemacht (hast du auch bei den Islamisten). Damit sprichst du den Völkern aber jede Fähigkeit zu eigenem Handeln ab. Das das wirklich alles nur willenlose Zombies, die von den USA ferngesteuert werden?
Ja, wenn sie von außen unter hohem Blutzoll der Bevölkerung aufgenötigt werden.
von außen, von außen, von außen. Ohne "von außen" wäre Chile ein Hort des friedfertigen Ringelheihens gewesen.... eben nicht.
Es kommt überhaupt nicht darauf an, ob Chile jetzt wirtschaftlich besser dasteht oder nicht, begreifst Du das nicht?
Wenn man darüber nachdenkt, welche Wirtschaftspolitik die besser ist, kommt es genau darauf an. Und hier fehlt euch eben das nötige Abstraktionsvermögen. Oder man macht es wie Kulle.
Chile? Pinochet? Diktatur, Mord und Totschlag =========> auf keinen Fall gucken, was die in der Wirtschafspolitik gemacht haben und auf jeden Fall das Gegenteil tun. Scheuklappen auf, Augen zu. Nichts wahrnehmen, am besten so tun, als hätte das gar nicht stattgefunden.
Es kommt darauf an, daß hier eine fremde Macht - die USA - einem Volk mit Waffengewalt seinen Willen aufzwingt.
Mantra: "von außen, von außen, von außen." Chilenen: willenlose Zombies. Welche Waffengewalt der USA? Mit ist kein Einmarsch bekannt.
Die Chilenen wären vielleicht über kurz oder lang selbst so weit gewesen, Allende abzuschaffen und zu einer bürgerlichen Regierung zurückzukehren.
Und das wäre dann kein Bürgerkrieg gewesen? Chile war gespalten und radikalisiert. Im übrigen haben ihn die Chilenen selber abgeschafft. Es waren keine amerikanischen Truppen oder Drohnen, sondern Chilenen. Oh, ich vergaß: alle amerikanisch ferngesteuert.
Wird mir langsam zu doof hier.