Ein völlig übersehenes Detail scheint mir das *Gefühl* zu sein, Gefühl für Geschwindigkeit.
Moderne Fahrzeuge fühlen sich nicht mehr schnell an, deshalb ist langsam fahren stinkend langweilig.
Wenn ich mit meinem Mazda 150 fahre, rolle ich dahin; wenn ich mit dem alten Clio meines Sohnes 150 gefahren bin hatte ich das Gefühl, ich bin unterwegs zum Mond.
Es wird alles Mögliche an Haptik, Akustik und weiß der Teufel was rumdesignt, aber die Kisten fühlen sich nur noch dann schnell an, wenn man auf den Tacho oder zum Seitenfenster rauschaut. Dabei könnte man Autos bauen, die sich bei 120 km/h schnell *anfühlen*, so daß man nicht das Bedürfnis hätte, tatsächlich schneller zu fahren.
Der Vergleich mit meinen Moppeds hinkt, aber wenn ich mit meiner ollen XBR 140 fahre, bin ich "schnell", und bei 120 fühlt sie sich am schönsten an. Wenn ich mit der V-Strom unterwegs bin, bin ich bei 120 gerade mal in den 6. Gang gegangen und 160 Sachen sind gemütliches Cruisen auf der Autobahn. Trotzdem bin ich bei 140 genauso hinüber egal, ob ich von der Großen oder von der Kleinen absteige.