Die radikalisieren sich nicht gegen Europa. Die Mehrheit will immer noch hierher.
Das schließt sich nicht notwendigerweise gegenseitig aus. Europäische Lebensweise ist böse, aber hingehen und selbst vom westlichen System profitieren ist okay. Ganz normale Schizophrenie halt.
Die Analogie mit den besetzten Niederlanden ist durchaus passend. Zum einen wissen die schon, wem sie es wirklich zu verdanken haben und zum anderen gibt es eben nicht die Massen an zivilen Opfern.
Die Menschen in der Normandie waren auch nicht glücklich darüber, daß die Alliierten ihnen am D-Day alles zerbombt haben. Trotzdem war es notwendig, und die Küstenbewohner wären nie auf den Gedanken gekommen, die deutschen Besatzer zurückhaben zu wollen statt der Alliierten.
Das ist nicht ganz vergleichbar, denn da ging es Soldaten gegen Soldaten oder zumindest Frachterbesatzungen.
Die Frachterbesatzungen waren aber in aller Regel auch Zivilisten.
Marples Behauptung ist ja, daß die bombardierte Zivilbevölkerung sich gegen den Angreifer radikalisiert
Das kommt drauf an. Z.B. ob man diejenigen, die einem die Hütte überm Kopf wegbomben als Befreier betrachtet. So gesehen habe ich auch wenig Hoffnung, daß die Syrer ein obskures Konglomerat aus NATO, Russen und Assad-treuen Truppen als Befreier ansehen.
Es war ja nicht mal so, daß die in Deutschland bombardierten Deutschen sich gegen die Briten und Amerikaner radikalisiert hatten.
Jedenfalls nicht in der breiten Masse. In Rüsselsheim z.B. ist eine abgeschossene amerikanische Bomberbesatzung vom Mob gelyncht worden.