Autor Thema: Der Islam und...  (Gelesen 283036 mal)

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Offline Gianluca

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Re: Der Islam und...
« Antwort #885 am: 29. März 2017, 12:04:14 »
Spannende Frage. Wie hast Du Dich in den VAE integriert?

Nun, es war für uns/mich ohnehin eine temporäre Geschichte. Wobei der Zeitraum nicht vorher bestimmt wurde bzw. war.
Integriert haben wir uns eher nicht, das muss ich zugeben. Tagsüber wurde mit Menschen aus aller Herren Länder gearbeitet, abends verbrachten wir unsere Zeit entweder in unserem Haus oder trafen uns mit - eher deutschen Bekannten und Freunden - in der einschlägigen Gastronomie.
Gewohnt haben wir in einem Compound, der vorrangig von Angehörigen der Polizei oder des Militärs der VAE bewohnt wurde. Kontakte gab es nur wenige, über einen sehr kurzen Small Talk kamen wir, zumindest mit Emiratis, nicht hinaus. Das war nun nicht von unserer Seite so gewünscht, der Emirati pflegt doch sehr seine Privatsphäre. Zu nicht-emiratischen Nachbarn war schon eher Kontakt da.
Im Job haben die Deutschen (noch) ein sehr hohes Ansehen bei den Einheimischen, jedoch halten diese sich hauptsächlich in delegierenden Positionen auf, so dass Kontakt nur bei wichtigen Besprechungen stattfindet. Sonst wurde eher mit Amerikanern, Briten, Australiern, Indern und Libanesen gearbeitet.

Im allgemeinen pflegen die einzelnen Nationalitäten in den VAE den Kontakt innerhalb ihrer Landsleute. Die meisten sind, so wie wir auch, nur auf Zeit dort.

Unterm Strich findet eine Integration eher nicht statt. Kann oder könnte daran liegen, dass die Emiratis nicht in der Überzahl sind (knapp 20% der Gesamtbevölkerung).
Das ganze System dort ist ohnehin nur auf temporäre Anwesenheit von Expats aufgebaut. Als "Rentner", also >65 Jahre, darfst du dich dort nur permanent noch aufhalten, wenn du einen Beruf hast, der dem Land Nutzen bringt. Ansonsten heisst es: Abflug, kannst gern als Tourist für 30 Tage vorbeischauen. Aber Visum gibt es nicht mehr.
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Offline Araxes

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Re: Der Islam und...
« Antwort #886 am: 29. März 2017, 12:52:51 »
Jedenfalls steht die Religion der Integration im Weg, egal welche.

Offline DieFrau

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Re: Der Islam und...
« Antwort #887 am: 29. März 2017, 12:59:16 »
Jedenfalls steht die Religion der Integration im Weg, egal welche.

Vor der Religion fehlt noch die Akzeptanz, egal für wen/was.
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
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Offline Araxes

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Re: Der Islam und...
« Antwort #888 am: 29. März 2017, 13:24:53 »
Die meisten Religionen haben den Anspruch, die einzige richtige zu sein. Man konkurriert um die Gläubigen und muß darstellen, warum die anderen alle falsch sind. Am falschesten sind natürlich die ähnlichsten, weil man an die am ehesten Mitglieder verliert. Mit Akzeptanz anderer Ansichten wird das dann schwierig.

Ich glaube, daß wir hier relativ weit mit der Akzeptanz anderer sind. Wir sind aber auch kaum noch religiös. Wenn man dann aber hört, daß man in Moscheen für liberale Ansichten verachtet wird, ist das nicht besonders schön. Der Erdogan erzählte auch gerade erst was von Religionskriegen in Europa, weil Europa nicht tolerant genug gegen Muslime ist. Das ist eine merkwürdige Umkehrung der Realität. Eigentlich hätten religiöse Minderheiten in der Türkei viel mehr Grund, sich zu beschweren.

Offline DieFrau

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Re: Der Islam und...
« Antwort #889 am: 29. März 2017, 13:36:22 »
Der Typ ist ein irre Winzling in einer Machtposition, eine gefährliche Kombination. Ich verstehe die Türken auch nicht.
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
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maxim

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Re: Der Islam und...
« Antwort #890 am: 29. März 2017, 13:46:33 »
Die spinnen alle miteinander.
Es herrscht ein Mangel an thymotischer Energie. Thymos ist männlich und der deutsche Mann kann eher damit werben, gut mit der Bohrmaschine
zu sein als ein guter Liebhaber zu sein. Der deutsche Mann hat Schwierigkeiten sich in seinen eigenen 4 Wänden zu behaupten (vielfach hier im Forum dokumentiert).
Das weibliche Gefühl folgt dem männlichen Selbstbewusstsein: die Deutschen hier, die mit einer Äusländerin liiert sind, wissen, dass ihre Partnerin heimlich von ihrer damaligen großen Liebe in der Heimat träumen. So ist es mit der nationalen Bindung : die russische, türkische, polnische etc ist dominanter als die deutsche.
Allet nur gefööhl.

Offline Korinthenkackerin

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Re: Der Islam und...
« Antwort #891 am: 29. März 2017, 14:05:31 »
Jedenfalls steht die Religion der Integration im Weg, egal welche.

Mumpitz. Ich denke einfach, es liegt in der Natur des Menschen, dass er in einem fremden Land das Vertraute sucht, sei es in Kontakten und in der Sprache, in Essensdingen oder in Ritualen. Gläubige Menschen suchen diese Vertrautheit dann sicherlich schon in ihrer Religion. Dass Menschen "unter sich" bleiben (wollen) in einem fremden Land, ist jedenfalls nicht ungewöhnlich und hat nicht zwingend mit Religion zu tun.

Meine Schwester lebte und arbeitete lange in Südafrika, war mit einem weissen Südafrikaner zusammen und hatte eine schwarze Hausmaid einmal die Woche. Das war dann auch schon alles an Integration. Getroffen hat man sich regelmäßig im "Deutschen Haus", so eine Art Clubhaus (zu Apartheitszeiten waren eine ganze Menge Deutsche in Südafrika). Bei ihr im Betrieb waren noch andere Deutsche, mit denen sie sich gelegentlich getroffen hat. Es gab in erreichbarer Nähe einen deutschen Metzger, bei dem sie einkaufte Im Land wurde englisch gesprochen, was sie ja vorher schon beherrschte, aber auch Afrikaans oder gar Zulu hätte sie nicht lernen wollen. Also, wie kann man das beurteilen? War sie integriert? Kommt ja auch immer darauf an, wie man das Wort Integration definiert, oder? 

Seit über 20 Jahren lebt sie mit ihrem deutschen Mann jetzt in Australien, dort läuft das ähnlich. Sie kauft ihr Fleisch beim deutschen Metzger, ihr Brot beim Bäcker aus der Schweiz. Seit längerem gibt es ja auch Aldi in Australien, also alles fein. Ihre Kontakte bestehen auch hier aus Arbeitskollegen. Ok, ich gebe zu, ihre Jungs sind gut integriert, die sprechen zumindest besser englisch als deutsch; beide wollen gerne in Deutschland studieren.

Ich glaube, daß wir hier relativ weit mit der Akzeptanz anderer sind. Wir sind aber auch kaum noch religiös.

Das glaube ich auch.
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Offline Yossarian

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Re: Der Islam und...
« Antwort #892 am: 29. März 2017, 14:19:50 »
der deutsche Mann kann eher damit werben, gut mit der Bohrmaschine zu sein als ein guter Liebhaber zu sein.

Wo doch beides mit Löchern zu tun hat...  :.)
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

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Offline Araxes

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Re: Der Islam und...
« Antwort #893 am: 29. März 2017, 15:43:48 »
Es herrscht ein Mangel an thymotischer Energie. Thymos ist männlich und der deutsche Mann kann eher damit werben, gut mit der Bohrmaschine
zu sein als ein guter Liebhaber zu sein.

Der deutsche Mann bohrt besser als er nagelt? Ich glaube, vieles davon ist Klischee. Den tollen südländischen Liebhaber kannst du genauso knicken wie Paris als "Stadt der Liebe".

Offline nigel48

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Re: Der Islam und...
« Antwort #894 am: 29. März 2017, 18:32:05 »
irgendwie auf den punkt gebracht:


Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

maxim

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Re: Der Islam und...
« Antwort #895 am: 30. März 2017, 08:52:10 »
Der deutsche Mann bohrt besser als er nagelt? Ich glaube, vieles davon ist Klischee. Den tollen südländischen Liebhaber kannst du genauso knicken wie Paris als "Stadt der Liebe".
Kommt nicht von ungefähr, dass man uns in Frankreich die bo(s)ch(e) nennt.

Offline Araxes

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Re: Der Islam und...
« Antwort #896 am: 31. März 2017, 14:46:34 »
"Ihr Deutschen denkt wirklich, dass ihr besser seid"

"Aber um jemandem respektvoll zu begegnen oder ihn zu mögen, muss ich nicht seiner Meinung sein."

Das ist allerdings etwas, das verlorengegangen ist und hat mit der Meinung zu tun, auf der moralisch überlegenen Seite zu stehen. Der moralisch unterlegene verdient keinen Respekt. (Flintenuschi, Schwesterwelle, Rollstuhl...)

"Sunniten, Schiiten und Christen im selben Raum unterzubringen, ist im Grund kriminell. Ich habe kein Paradies erwartet, aber diese Lebensumstände sind nicht akzeptabel."

ja, ok, die Deutschen sind eben davon ausgegangen, daß die Leute größere Probleme haben als sich hier auch wieder gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Vor allem, wenn wir glauben, daß die das nur deshalb tun, weil wir ihnen das auf irgendeine Weise, z.B. durch Waffenlieferungen, beibringen und daß das unter anderen Umständen aufhört.

"Die Deutschen hätten nur so viele Flüchtlinge aufnehmen dürfen, wie sie auch hätten bewältigen können."

Ich glaube, wir hätten gerne weniger aufgenommen, wenn Frankreich und Osteuropa auch ein paar genommen hätten.

Offline Yossarian

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Re: Der Islam und...
« Antwort #897 am: 31. März 2017, 16:41:05 »
"Aber um jemandem respektvoll zu begegnen oder ihn zu mögen, muss ich nicht seiner Meinung sein."

Das ist allerdings etwas, das verlorengegangen ist und hat mit der Meinung zu tun, auf der moralisch überlegenen Seite zu stehen. Der moralisch unterlegene verdient keinen Respekt. (Flintenuschi, Schwesterwelle, Rollstuhl...)

Desahalb wird ja auch immer mehr moralisiert und nicht mehr mit Fakten argumentiert. Die Gutmenschenherrenrasse duldet keine Götter neben sich.
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Offline Araxes

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Re: Der Islam und...
« Antwort #898 am: 02. April 2017, 04:10:58 »
Jüdischer Junge verlässt Schule nach antisemitischem Vorfall

Die Problematik ist schon länger bekannt, wird aber nicht oft sichtbar.

"Dass ein jüdischer Schüler wegen antisemitischer Übergriffe die Schule wechseln muss, komme in Berlin nicht häufig vor, sagt er. Klar gebe es Antisemitismus, aber in dieser extremen Form seien das „Einzelfälle“"

Witzbold. Jüdische Schüler sind ja auch "Einzelfälle". Wenn es mehr gäbe, dann gäbe es auch öfter solche Vorfälle. Immerhin: die jüdisch-muslimischen Initiativen sind eine gute Sache. Vielleicht bewirken die sogar was, aber es wird noch nicht reichen.

Offline Araxes

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Re: Der Islam und...
« Antwort #899 am: 02. April 2017, 18:23:29 »
Pakistan:  Angreifer töten 20 Besucher eines Sufi-Schreins

Das sind die eigentlich alltäglichen Nachrichten, die bei uns ziemlich untergehen. Daran sollte man sich immer mal erinnern, wenn man meint, wir hätten hier ein Terrorismus-Problem.

Und passend dazu:
Radikalisierung als Krankheit: Ist Islamismus heilbar?

Ich bin ja eh der Meinung, daß jede Form von Religion eine Geisteskrankheit ist und es wie bei anderen psychischen Defekten nur darauf ankommt, ob dadurch das soziale Verhalten gestört wird.

40% der französischen Islamisten sind Konvertiten. Daß die einen besonderen Sockenschuß haben, fällt immer wieder auf.
« Letzte Änderung: 02. April 2017, 18:29:33 von Araxes »