Inkassounternehmen bieten dem gelangweilten Anwalt ja immer einen gewissen Unterhaltungswert. Hat man sie am Anfang erst mal ordentlich angeschissen, lohnt eine weiterführende Korrespondenz meistens nicht. Entweder sie verklagen meine Mandanten, oder sie lassen es.
Inkassobuden sind aber bei allem naßforsch-rotzigen Auftreten, das sie dem Publikum gegenüber an den Tag legen, unglaublich unentschlossen und geradezu weinerlich, wenn ein Anwalt involviert ist.
Die infoscore management GmbH, früher auch bekannt als BFS risk & Collection GmbH, betreibt das Inkasso u.a. für Vodafone. Inkassobude und Mobilfunkprovider - da haben sich in der Regel die Richtigen gefunden.
infoscore (Kleinschreibung von dem Laden selbst gewollt) sagt, Vodafone sagt, meine Mandantin schulde der Vodafone Geld. Aha. Das kann ja jeder sagen. Vodafone kennt ja selbst gerne mal die eigenen Verträge mit den Kunden nicht und halluziniert sich dann irgendwelche Rechnungen zusammen.
Also weise ich die Ansprüche zurück, womit die Angelegenheit für mich erst mal erledigt ist, bis der vermeintliche Inhaber des behaupteten Anspruchs oder auch die Inkassobude selbst gegen meine Mandantschaft klagt.
Statt zu klagen, werde ich von den Inkassohanseln aber regelmäßig mit Anfragen zugemüllt, die ich unbeantwortet lasse, weil die Sache doch für mich erst mal gegessen ist.
Irgendwann kurz vor Eintritt der Verjährung kommt dann vielleicht ein Mahnbescheid - oder auch nicht.
In der Zwischenzeit - also zum Beispiel jetzt - weint die infoscore rum, daß ich keine ihrer "wiederholten Anfragen" beantwortet hätte (ja wozu denn auch?) und sie davon ausgehen, daß ich in der Sache nicht länger mandatiert sei. Eine kühne Vermutung fürwahr.
Man will jetzt an mir vorbei meine Mandantin direkt behelligen.
Das wird lustig. Da werden sie ihrer Aufsichtsbehörde einiges zu erklären haben, wenn das passieren sollte.