Autor Thema: Weird Scenes Inside a Law Firm  (Gelesen 556190 mal)

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Offline Yossarian

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Soso.
« Antwort #1290 am: 27. Oktober 2015, 16:00:36 »
Inkassounternehmen bieten dem gelangweilten Anwalt ja immer einen gewissen Unterhaltungswert. Hat man sie am Anfang erst mal ordentlich angeschissen, lohnt eine weiterführende Korrespondenz meistens nicht. Entweder sie verklagen meine Mandanten, oder sie lassen es.

Inkassobuden sind aber bei allem naßforsch-rotzigen Auftreten, das sie dem Publikum gegenüber an den Tag legen, unglaublich unentschlossen und geradezu weinerlich, wenn ein Anwalt involviert ist.

Die infoscore management GmbH, früher auch bekannt als BFS risk & Collection GmbH, betreibt das Inkasso u.a. für Vodafone. Inkassobude und Mobilfunkprovider - da haben sich in der Regel die Richtigen gefunden.  8)

infoscore (Kleinschreibung von dem Laden selbst gewollt) sagt, Vodafone sagt, meine Mandantin schulde der Vodafone Geld. Aha. Das kann ja jeder sagen. Vodafone kennt ja selbst gerne mal die eigenen Verträge mit den Kunden nicht und halluziniert sich dann irgendwelche Rechnungen zusammen.

Also weise ich die Ansprüche zurück, womit die Angelegenheit für mich erst mal erledigt ist, bis der vermeintliche Inhaber des behaupteten Anspruchs oder auch die Inkassobude selbst gegen meine Mandantschaft klagt.

Statt zu klagen, werde ich von den Inkassohanseln aber regelmäßig mit Anfragen zugemüllt, die ich unbeantwortet lasse, weil die Sache doch für mich erst mal gegessen ist.

Irgendwann kurz vor Eintritt der Verjährung kommt dann vielleicht ein Mahnbescheid - oder auch nicht.

In der Zwischenzeit - also zum Beispiel jetzt - weint die infoscore rum, daß ich keine ihrer "wiederholten Anfragen" beantwortet hätte (ja wozu denn auch?) und sie davon ausgehen, daß ich in der Sache nicht länger mandatiert sei. Eine kühne Vermutung fürwahr.

Man will jetzt an mir vorbei meine Mandantin direkt behelligen.

Das wird lustig. Da werden sie ihrer Aufsichtsbehörde einiges zu erklären haben, wenn das passieren sollte.  8)
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Offline Korinthenkackerin

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Re: Geiz ist geil
« Antwort #1291 am: 27. Oktober 2015, 21:28:33 »
Die Haftpflichtversicherung eines Supermarktes bietet einer Mandantin, die bereits im Juli in ebendiesem Markt wegen glitschigen Bodens auf die Nase gefallen ist und heute noch über Schmerzen im Knie klagt, ganze 150 € Schmerzensgeld an.

Wäre sowas in den USA nicht so eine klassische Millionenklage?
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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1292 am: 27. Oktober 2015, 21:56:06 »
Naja, vielleicht 50.000 USD.
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Offline Araxes

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1293 am: 27. Oktober 2015, 22:09:57 »
Gibt's denn einen Attest, der ihre eine Verletzung bescheinigt, die sie sich beim Sturz zugezogen hat? Normalerweise fällt man beim Ausrutschen ja nicht auf's Knie, sondern auf den Hintern oder man verstaucht sich beim Abstützen den Arm. Das Schlüsselbein kann auch dran glauben. Das Knie doch eigentlich nur, wenn man sich ungünstig das Bein verdreht.

Offline grashopper

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1294 am: 28. Oktober 2015, 06:40:48 »
Den Hinterkopf beim Aufprall nicht vergessen, wenn man nach hinten ausrutscht.
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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1295 am: 29. Oktober 2015, 10:25:42 »
Den Hinterkopf beim Aufprall nicht vergessen, wenn man nach hinten ausrutscht.

Wat seid Ihr fies.   ;)
Die Frau ist wirklich (nur) aufs Knie gefallen, keine Ahnung, wie die das geschafft hat. Tut trotzdem scheußlich weh, sagt sie.

Ein Amtsgericht terminiert mir heute die Hauptverhandlung in einer Bußgeldsache (Mandant saß bekifft am Steuer) auf Freitag, den 13. Mir scheint, der Richter hat Humor.  ;)

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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1296 am: 03. November 2015, 14:29:44 »
Es muß da einen bzw. eine Sachbearbeiter(in) bei infoscore geben, der / die ganz viel Langeweile hat...

"Wir verweisen auf Ihre Telefonate mit unserer Auftraggeberin vom 05.08.2013."

Ja prima; wenn ich Vodafone damals schon gesagt habe, wo sie sich ihre behauptete Forderung gegen meine Mandantin hinstecken können, dann werde ich heute nichts anderes zu dem Thema zu sagen haben.

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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1297 am: 05. November 2015, 11:10:28 »
Ganz schlau:

Ein Mandant will seine Unterlagen aus einem Unfall, den ich Anfang vorvergangenen Jahres für ihn abgewickelt habe. Die braucht er ganz dringend, sein Steuerberater habe ihm da eine Frist gesetzt. Die Akte ist seit 1 1/2 Jahren weggelegt und alles andere als gleich im Griff. Ich krame also die Akte aus dem Archiv raus und nehme seine eingereichten Rechnungen etc. raus und frage mich, was sein Steuerberater wohl damit so dringend wollen will.

Manchmal bin ich ja in solchen Dingen echt langsam...  8)
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Conte Palmieri

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1298 am: 05. November 2015, 14:55:23 »
Der will irgendwas von der Steuer absetzen und braucht die Belege?

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1299 am: 05. November 2015, 15:05:17 »
Messerscharf erkannt. Er hat den Schadensersatz von der gegnerischen Versicherung erhalten und möchte den Schaden jetzt noch mal von der Steuer absetzen. Kampf dem Schweinesystem, you know?
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Offline Araxes

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1300 am: 05. November 2015, 15:23:14 »
Als was will er das denn absetzen? Ging's um einen Autounfall und er will das unter Fahrtkosten verbuchen?

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1301 am: 05. November 2015, 15:27:48 »
Ja, ein Autounfall. Ich nehme an, er wird seinen Unfallschaden als außergewöhnliche Belastung absetzen wollen. Das ist wirklich ein Idiot. Auf Schmerzensgeld hatte er verzichtet, weil er keine Lust hatte, zum Arzt zu gehen.
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Offline Mattieu

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1302 am: 05. November 2015, 16:12:28 »
Ich nehme an, er wird seinen Unfallschaden als außergewöhnliche Belastung absetzen wollen.

Oder als Betriebsausgaben, wenn der Wagen auf ein Gewerbe läuft.

Ich meine aber, ganz korrekt müsste er die Versicherungszahlung als Einnahme angegeben und die Unfallkosten als Ausgaben. Dann wär sein Ansinnen völlig legitim.
Scheiße ist, wenn der Furz was wiegt.

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1303 am: 05. November 2015, 16:39:07 »
Die Versicherungszahlung deckt sich exakt mit den Unfallkosten; er ist angestellt, möglicherweise sogar Beamter.
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Offline Araxes

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1304 am: 06. November 2015, 02:00:23 »
Die Versicherungszahlung deckt sich exakt mit den Unfallkosten; er ist angestellt, möglicherweise sogar Beamter.

Also mich würde es echt mal interessieren. Als außergewöhnliche Belastung gehen nur lebenswichtige Dinge durch, wie Krankheitskosten oder Pflege von Angehörigen und da ist immer noch eine sehr hohe "zumutbare Belastung" gesetzt. Ich frage mich schon immer, warum ich meine Steuerlast nicht klein kriege und andere das anscheinend schaffen.