Das Ding ist so ambivalent, dass ich mir keine endgükltige Meinung bilden kann.
-Dass Snowden gepetzt hat, ist mMn grundsätzlich gut und richtig. Wäre ich sein Arbeitgeber, würde ich das freilich anders sehen. Erschüttert haben mich seine Informationen insoweit nicht, als dass ich mit dem beschriebenen Vorgehen sowieso längst gerechnet hatte.
-Deutschland hat ein klares Auslieferungsabkommen mit den USA. Und Asyl kann er hier nur beantragen, wenn er schon auf deutschen Boden ist.
-Seinen Fall zu einer Asyldebatte hochzusterilisieren, (
) ist allerdings eine Farce und seine Situation als "menschenunwürdig" zu plakatieren ist in meinen Augen eine Verhöhnung von Tausenden Flüchtlingen, die jahrelang in Drecksunterkünften dahinvegetieren, von denen die schon vorher im Mittelmeer ersaufen oder in irgendeinem Überseecontainer elendig krepieren, ganz zu schweigen.
-Nicht nur deshalb ist mir auch die spontane Heiligsprechung Snowdens von rot-grün-linker Seite grundsätzlich erstmal suspekt, weil sie in erster Linie aus reflexhafter antiamerikanischer Schadenfreude entspringt.
-Und für Russland ist Snowden offensichtlich nicht interessant. Wahrscheinlich hat man sich dort von ihm viel exklusivere Insider-Infos erhofft, die er aber wohl nicht liefern konnte oder wollte.
-Kleinster gemeinsamer Nenner: Ich wünsche Snowden alles Gute für die Zukunft und dass er nicht in die USA ausgeliefert wird.