Ein untrainierter Mann in den besten Jahren mit 90 KG ohne körperliche Arbeit braucht 2500 kcal, um sein Gewicht zu halten....
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Grundsätzlich ist es doch ganz technisch zu sehen. Jeder Mensch hat einen Bedarf an Kalorien täglich, um sein Gewicht zu halten. Nimmt er mehr zu sich, nimmt er zu. Nimmt er weniger zu sich, oder verbrennt mehr durch Bewegung, nimmt er ab. ...
Wenn das stimmen würde, wären sämtliche Diäten überflüssig und alle Menschen in den Industrieländern wären rank und schlank. Ein Blick in eine beliebige Fußgängerzone einer beliebigen Großstadt zeigt, dass das nicht stimmt. Oder mann reduziert das wieder auf das alte Vorurteil, dass alle Dicken einfach nicht genug Selbstbeherrschung haben und sich ständig vollfressen.
So einfach ist das nicht.
Erst mal muss mann sich fragen, warum wir eigentlich essen. Zu einem geringen Teil, um unseren Stoffwechsel am Laufen zu halten, zum größten Teil, um uns zu heizen. Der Mensch lebt prinzipiell in einer lebensfeindlichen Umgebung von bis zu 25 Grad. Wenn unser Körper auf 25 Grad abkühlen würde, wären wir über kurz oder lang tot. Der Mensch verheizt 70 % seiner Nahrung, um den Körper auf 37 Grad zu heizen. Wir helfen uns mit Kleidung, mal mehr, mal weniger, aber das ändert nix am Grundproblem.
Was heizt am besten? Kohlehydrate in jedweder Form. Einfachzucker, Mehrfachzucker, Stärke, die schon im Mund in Zucker umgewandelt wird. Fette und Eiweiße verbrennen etwas schlechter.
Daher der Einfall der Evolution, den menschen mit einem Insulinspiegel und einer Bauchspeicheldrüse auszustatten. Wenn der Zuckeranteil im Blut unter einen bestimmten Spiegel sinkt, verspürt der mensch Hunger und will Nachschub zum Heizen.
Solange der mensch im Mangel lebte, war das alles kein prob. Die fetten Kardinäle und Fürsten zeigen aber schon auf alten Bildern das Prob des Überflusses. Wenn Kalorien im Überfluss vorhanden sind, wird der mensch fett. Insoweit ist die Ausgangsposition vom Grundsatz her richtig. Wer nicht fett werden will, achte beizeiten auf seine Fressgewohnheiten. Insoweit sind fette Kinder im wesentlichen das Produkt ihrer Eltern, von Ausnahmen abgesehen (dazu vllt. später mehr)
Leider tappen viele menschen mehr oder weniger in die Fettfalle. Das liegt an einer bislang wenig erforschten hormonellen Veränderung.
frauen nehmen zu, wenn sie schwanger sind. Mit ganz viel Disziplin kriegen sie die Pfunde auch wieder runter und kämpfen lebenslang um ihr Gewicht.
männer nehmen zu, wenn sie mitgeholfen haben, kiddies in die Welt zu setzen. Evolutionsmäßig ein echter Vorteil, weil sie nicht mehr anderen Schürzen hinterher rennen können und für selbige unattraktiv werden. Da werden sie an frau, Kind und Herd gefesselt und den wenigsten gelingt der Absprung.
Das alles ist genetisch bedingt. Tatsächlich gibt es Glückliche, die diese Hormone nicht haben. Die laufen dann Marathons oder rennen durch Wüsten und haben runners high Glücksgefühle. Weil sie nix zuzusetzen haben, fallen sie bei der ersten ernsthaften Erkrankung definitiv aus, aber mann kann halt nicht alles haben.
Warum werden wir fett?
1.Weil wir zuviel fressen. Das dürfte unstreitg sein. Wer ständig weniger frisst, als er braucht, wird nicht fett.
2. Weil wir das Falsche fressen. Zuviel Fett in Verbindung mit zu vielen Kohlehydraten. Der Körper verheizt die Kohlehydrate und lagert die Fette für schlechte Tage ein. Erst in der Leber und anschließend im Bauchraum. Es grüßt die Fettleber und das faszerale Fett um die Organe.
Das ist ein schleichender Prozess. Die ersten 10 Kilogramm Fett sieht mann gar nicht, danach wird mann etwas schwammig im Profil, aber welcher mann schaut sich im Spiegel schon im Profil an.
Irgendwann steigt mann auf die Waage und stellt fest, dass mann vom Kampfgewicht ungefähr 20 Jahre und 20 kg entfernt ist. Das ist ungefähr die Spanne. 1
kg pro Jahr.
frauen haben die Panik schon etwas früher, männer etwas später. Was tun? Die erste Reaktion ist: nix mehr fressen außer Sellerie und Mohrrüben. Macht satte 3 kg. Weil (siehe oben: iss weniger und du nimmst ab)
Leider gerät der Körper in Panik. Verdammt, ich brauch 37 Grad, Mohrrüben und Sellerie bringen grad mal 32 Grad. Und dann kommt ein großer Spieler ins Spiel. Der nennt sich der "Große Graue" und hat ein echtes prob. Der kann sich nicht durch Fettummantelung isolieren. Weil der an exponierter Stelle sitzt und ca. 20 % der Wärmeleistung braucht um zu funktionieren. Und er veranlasst, dass alle Nährstoffe verwandt werden, um die Organe zu isolieren, damit mehr Heizleistung für seine Funktionalität zur Verfügung stehen.
Und schon beginnt der Teufelskreis: Weil die Organe gut isoliert sind, sinkt der Grundumsatz des Körpers. Es wird aber weiter gefressen wie vorher, weil es keine Signale gibt, dass weniger gebraucht wird. Und schon wird weiter zugenommen. Nennt mann jojo Effekt.
Selbiges mit Sport: Durch Sporttreiben soll mann den Grundumsatz nach oben treiben. Prinzipiell korrekt, aber Abnehmen durch Sport ist nicht. Erst mal soll mann durch das Sporttreiben den Muskelaufbau vorantreiben. Wie sich das mit einer Mangelernährung vertragen soll, hat mir noch keiner erklären können. Wer Muskelaufbau betreibt, muss Eiweiß und Fett zu sich nehmen und Kohlehydrate, um die neuen Muskeln zu füttern.
Mann sollte auch wissen:
Ein Kilogramm reines Fett enthält 9.300 kcal.
Am effektivsten um Kalorien zu verbrennen ist das Laufen. Hierbei werden im Schnitt 550 kcal/Stunde verbrannt, gefolgt von Nordic Walking (450 kcal), Brustschwimmen (435kcal).
Allein diese Gegenüberstellung zeigt, dass Sport welcher Art völlig ineffektiv ist, um Bauchfett zu verbrennen.
Wobei bei diesen Sportansätzen völlig ausgeblendet wird, dass mann, um diese Leistungen zu erbringen, entsprechende Nährstoffe zu sich nehmen muss.
Was kann mann sonst tun?
1. Verzicht auf Allohol. Allohol unterbricht die Fettverarbeitung in der Leber.
2. Verzicht auf Zucker in jedweder Form. Dies bringt den Körper in die Verlegenheit, Fett zu verbrennen (sog.Ketose)
3. Bewegung (weil Bewegung ist immer gut.)
In diesem Sinne...