Wie sieht/ sah Deutschland in seiner bisherigen Form aus. Kannst du mir einen Deutschen definieren oder beschreiben?
Das sollte eigentlich jeder beschreiben können, der schon länger als nur ein paar Jahre in D lebt. Es geht in der öffentlichen Wahrnehmung ja nicht um Passdeutsche. Die Staatsangehörigkeit verliert mehr und mehr an Funktion, die Hälfte der Türken oder jedenfalls türkischstämmigen in D sind beispielhaft mittlerweile Deutsche, aber wenn man sie fragt, reden sie weiter von "wir Türken" und "ihr Deutschen". Gemeint sind also vielmehr ethnisch, kulturell und religiös sowie sprachlich geprägte Bezugsgruppen mit ihrem üblichen Erscheinungsbild. Das ist nichts typisch deutsches, in Italien erwartet man den typischen Italiener, in Frankreich den typischen Franzosen, in China typische Asiaten und in Afrika Schwarze. Dies zwar nicht ausschließlich, aber doch als überwiegende Mehrheit und damit in einem gewissen Regel-Ausnahme-Verhältnis. Es handelt sich im Kern also um eine Mischung aus genetisch bedingtem Erscheinungsbild, einer Sprachzugehörigkeit und der Zuschreibung von erwarteten, weil in dem Land verbreiteten, sonstigen Eigenschaften, wie Kultur, Religion, Kleidung etc.
Welche Form der Deutschen soll erhalten bleiben und vor Vermischungen geschützt werden?
Das ist vom Grundsätzlichen her keine nur typisch deutsche Frage. Aktuell will wohl jedenfalls kein Land durch Mehrheitsverhältnisse von Zuwanderern in ein ganz anderes Land umfunktioniert werden.
@simplemachine
Also können wir wohl getrost davon ausgehen, dass dieses Forum nicht althergebracht deutsch ist.
Merkt das einer? Wenn ja, woran?
Man merkt es in D immer an den Leuten mit Migrationshintergrund selbst. Typisch ist: Lebenslanges Herauskramen der Vorfahren, um klar zu machen, dass man anders ist. Pflege alter Feindbilder des Heimatlandes, obwohl man selbst hier zur Welt gekommen ist und mit dem historischen "Feind" nie selbst zu tun hatte. Häufiger sprachlicher Rückgriff auf fremdländische "Wurzeln", obwohl der Baum nie wonders gestanden hat, als hier. Es handelt sich zumeist um Eigenabgrenzungen. Dann das regelmäßige Beklagen, in beiden Ländern nicht richtig dazuzugehören. Dabei wäre es jedenfalls für die hier Geborenen vllt. gar nicht schwer, zu sagen, ich bin hier zur Welt gekommen, habe immer hier gelebt, ich empfinde mich primär als deutsch, bin eine/r von euch. Aber irgendwie scheint die andersartige kulturelle Herkunft der Eltern oder sogar nur eines Elternteils immer den Vorrang zu genießen. Wer ein bischen da und ein bischen dort dazugehören will, ist halt nirgends so vollständig dabei.