Autor Thema: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber  (Gelesen 595857 mal)

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Offline ganter

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2640 am: 03. Oktober 2018, 23:11:51 »
ich nicht.
Allerdings habe ich viel über diese Zeit gelesen, insbesondere von Zeitzeugen.
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

maxim

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2641 am: 03. Oktober 2018, 23:21:44 »
Jeder Kowalski, Sabrowski oder Dombrowski hat Migrationshintergrund.
Familien dieses Nachnamens tragen also nach 100 Jahren noch das Schild "Migrationshintergrund". Sehr entlarvend der Satz.

Zitat
Deutsche außerhalb Bayerns haben genetisch mehr mit Polen gemeinsam als mit Bayern.
Wo hast du diese Rassentheorie aufgegabelt ? Rhetorische Frage. Ich weiß woher. Nur umgedreht das ganze.
Kein Wunder, dass du dich immer distanzieren musst.

Zitat
"Deutscher" ist eine relativ späte Erfindung aus dem 19. Jahrundert. Vorher war man Sachse, Bayer, Pommer, Schleswiger usw.
Blödsinn. Die Wurzeln liegen schon in der Zeit Otto des I. Was hast du eigentlich für ein Problem mit der Nationalität,  dass du zwanghaft deren Nichtexistenz postuliert ?

Offline Yossarian

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2642 am: 03. Oktober 2018, 23:35:01 »
Ich denke daher, Deutschland in seiner bisherigen Form wird in absehbarer Zeit nicht mehr wiederzuerkennen sein.

Das würde ein Deutscher, er vor hundert Jahren gelebt hat und heute hier ausgesetzt würde, auch so sehen. Alles fließt, nichts bleibt, wie es ist.
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Alte Männer sind gefährlich. Sie haben keine Angst vor der Zukunft.

maxim

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2643 am: 03. Oktober 2018, 23:44:48 »
Allerdings habe ich viel über diese Zeit gelesen, insbesondere von Zeitzeugen.
Wer hat eigentlich nicht viel darüber gelesen, gehört, gesehen ?
Vielleicht sollte man mal was anderes lesen, hören, sehen. Einfach um mal den Horizont zu erweitern.

Offline ganter

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2644 am: 03. Oktober 2018, 23:55:59 »
Schade. Du verstehst es einfach nicht.
Leider gibst du von dir nichts preis, Alter, Herkunft, Schulbildung, Ausbildung.
Würde vllt. helfen, den offensichtlichen Dissens aufzuklären.
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
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Bodo

maxim

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2645 am: 04. Oktober 2018, 00:11:12 »
Leider gibst du von dir nichts preis, Alter, Herkunft, Schulbildung, Ausbildung.
Du liest doch mit. Es kommt ja alles raus - natürlich in homöopathischen Dosen.
Warum Schulbildung, Ausbildung ? Willst du mir einen Job anbieten, wenn ich meine vollständigen Bewerbungsunterlagen zusende?

Zitat
Würde vllt. helfen, den offensichtlichen Dissens aufzuklären.
Welcher Dissens ?  Ich weiß ja nicht, was du denkst.  In dieser Beziehung gibst du wenig preis.

Was meine Herkunft anbelangt, überlege ich noch, ob ich nicht auch in dunkler Vorzeit einen belgischen Schäferhund in der Familie habe.
« Letzte Änderung: 04. Oktober 2018, 00:13:58 von maxim »

maxim

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2646 am: 04. Oktober 2018, 00:24:41 »
Nagut,  wir kommen uns jetzt ja langsam näher. Ich war schon mal Trucker und ich bin auch schon bei dir da oben eine zeitlang mehr oder weniger zwangsweise wohnhaft gewesen - in Kiel und Flensburg. Beides in grauer Vorzeit - so in den 80gern.
Inzwischen bin ich in der Lage 5 Köpfe als Alleinverdiener zu ernähren, was was heisst, denn die Kinder machen das ganze Programm: Musikschule,  Sportverein, Urlaube etc.
Ich reiß mir gewissermaßen den Arsch auf.
« Letzte Änderung: 04. Oktober 2018, 00:35:06 von maxim »

Offline ganter

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2647 am: 04. Oktober 2018, 00:47:10 »
THX!
Und wo kommst du eigentlich her?
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Offline marple

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2648 am: 04. Oktober 2018, 00:58:01 »
Ich verstehe den Tonfall, oder besser die Wortwahl. Es soll wieder das alte Nazi-Spiel gespielt werden. Das ist mir zu öde.

Ich spiele keine Nazispiele. Das war eine logische Frage nach der " Gutmenschlehrerin" die ihm das Russischsein eingeredet haben soll.
Ich verstehe den Tonfall. Es soll wieder das Ihrseiddochallelinksverseucht-Spiel gespielt werden. Das ist mir zu öde.


Ich war nie Opfer positiven Rassismusses. Erstens, weil keine Form positiv ist und zweitens, weil ich die ganz normale abbekommen habe - in D das Zigeunerkind, in B das Nazischwein. Ganz ohne Gutmenschen. Weil in der Schulzeit alle alles vin jedem wussten.

Aber ich behaupte, nie nicht integriert gewesen zu sein. Ich bin groß. Die Natur hat mich als Mittelblondine  geschaffen - okay das habe ich frühzeitig korrigiert. Ich habe hellgraue Augen ohne jeden weiteren Farbanteil und bin blass. Sehr blass. Meine reinrassige Berliner Schnauze verleugne ich mündlich nie.
Wer mich sieht, denkt - Nordmensch. Ich muss schon selber auf meinen Migrationshintergrund hinweisen, damit es jemand bemerkt.


Offline simplemachine

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2649 am: 04. Oktober 2018, 02:17:04 »
Wie sieht/ sah Deutschland in seiner bisherigen Form aus. Kannst du mir einen Deutschen definieren oder beschreiben?

Das sollte eigentlich jeder beschreiben können, der schon länger als nur ein paar Jahre in D lebt. Es geht in der öffentlichen Wahrnehmung ja nicht um Passdeutsche. Die Staatsangehörigkeit verliert mehr und mehr an Funktion, die Hälfte der Türken oder jedenfalls türkischstämmigen in D sind beispielhaft mittlerweile Deutsche, aber wenn man sie fragt, reden sie weiter von "wir Türken" und "ihr Deutschen". Gemeint sind also vielmehr ethnisch, kulturell und religiös sowie sprachlich geprägte Bezugsgruppen mit ihrem üblichen Erscheinungsbild. Das ist nichts typisch deutsches, in Italien erwartet man den typischen Italiener, in Frankreich den typischen Franzosen, in China typische Asiaten und in Afrika Schwarze. Dies zwar nicht ausschließlich, aber doch als überwiegende Mehrheit und damit in einem gewissen Regel-Ausnahme-Verhältnis. Es handelt sich im Kern also um eine Mischung aus genetisch bedingtem Erscheinungsbild, einer Sprachzugehörigkeit und der Zuschreibung von erwarteten, weil in dem Land verbreiteten, sonstigen Eigenschaften, wie Kultur, Religion, Kleidung etc. 

Welche Form der Deutschen soll erhalten bleiben und vor Vermischungen geschützt werden?

Das ist vom Grundsätzlichen her keine nur typisch deutsche Frage. Aktuell will wohl  jedenfalls kein Land durch Mehrheitsverhältnisse von Zuwanderern in ein ganz anderes Land umfunktioniert werden.

@simplemachine
Also können wir wohl getrost davon ausgehen, dass dieses Forum nicht althergebracht deutsch ist.

Merkt das einer? Wenn ja, woran?

Man merkt es in D immer an den Leuten  mit Migrationshintergrund selbst. Typisch ist: Lebenslanges Herauskramen der Vorfahren, um klar zu machen, dass man anders ist. Pflege alter Feindbilder des Heimatlandes, obwohl man selbst hier zur Welt gekommen ist und mit dem historischen "Feind" nie selbst zu tun hatte. Häufiger sprachlicher Rückgriff auf fremdländische "Wurzeln", obwohl der Baum nie wonders gestanden hat, als hier. Es handelt sich zumeist um Eigenabgrenzungen. Dann das regelmäßige Beklagen, in beiden Ländern nicht richtig dazuzugehören. Dabei wäre es jedenfalls für die hier Geborenen vllt. gar nicht schwer, zu sagen, ich bin hier zur Welt gekommen, habe immer hier gelebt, ich empfinde mich primär als deutsch, bin eine/r von euch. Aber irgendwie scheint die andersartige kulturelle Herkunft der Eltern oder sogar nur eines Elternteils immer den Vorrang zu genießen. Wer ein bischen da und ein bischen dort dazugehören will, ist halt nirgends so vollständig dabei.

Offline marple

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2650 am: 04. Oktober 2018, 02:58:12 »
Ich empfinde mich primär als deutsch.

Mit dem Rest hast du in meinem Fall recht. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mit LaMama zusammenlebe und damit automatisch ständig die "zweite Wurzel" zu spüren bekomme. Wir (meine Schwestern und ich) müssen uns ihr gegenüber dauernd für unser Deutschsein rechtfertigen und es verteidigen.


Da brauche ich ab und an das Ventil, mal ohne höhnisch niedergemacht zu werden, mich selbst daran zu erinnern, dass ich auch B liebe und meine Cousins dort. LaMama spricht uns jegliches Bulgarische glattweg ab. Wir sind dafür nicht qualifiziert genug in ihren Augen.

Ich brauche das nicht, um mich von anderen Deutschen zu distanzieren, sondern um meiner Mutter zu trotzen.




Edit: ich war gerade in B bei Verwandten und es war befreiend, diese paar Tage überhaupt nicht als irgendetwas Nationales beurteilt, sondern einfach nur als marple wahrgenommen zu werden.
Zu Hause bin ich täglich " typisch deutsch ordnungswütig, arbeitsbesessen, kaltherzig, undankbar, penibel, etc...". Jeden verdammten Tag.


Mein Migrationshintergrund ist nicht außerhalb der Familie mein Problem, sondern innerhalb. Und das innerhalb meiner eigenen vier Wände.
« Letzte Änderung: 04. Oktober 2018, 03:12:22 von marple »

Offline Araxes

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2651 am: 04. Oktober 2018, 10:51:04 »
Aber ich warte noch auf eine Beschreibung eines astreinen Deutschen vom Simple.

Ich kann dir nur sagen, was ein astreiner Berliner ist und die sind eine viel bedrohtere Art als der Deutsche. Im Fernsehen läuft gerade "Babylon Berlin"... was wird da berlinert... jibbet janeh meah.

Offline Araxes

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2652 am: 04. Oktober 2018, 11:23:45 »
Familien dieses Nachnamens tragen also nach 100 Jahren noch das Schild "Migrationshintergrund". Sehr entlarvend der Satz.

Nicht entlarvender als einer Familie mit dem Namen Yildirim nach 3 Generationen noch der Schild "Migrationshintergrund" anzuheften.

Zitat
Wo hast du diese Rassentheorie aufgegabelt ? Rhetorische Frage. Ich weiß woher. Nur umgedreht das ganze.

Germanen-Gen-Analyse Deutsche! Aber wo?

25% der Deutschen stammen von Germanen ab, aber 60% der Polen. Da hast du jetzt mal Pech gehabt. Bayern sind vermutlich eher Kelten und deshalb von anderen Deutschen entfernter als Polen.

Zitat
Blödsinn. Die Wurzeln liegen schon in der Zeit Otto des I.

Vielleicht tauchte damals in irgendeiner Urkunde zum ersten Mal das Wort "deutsch" auf. Es hat sich aber keiner als Deutscher bezeichnet. Noch beim Konstanzer Konzil war die Herkunft der Delegationen nicht deutsch, sondern "Spanien, Frankreich, England, Holland, Dänemark, Pommern, Preußen, Polen, Sachsen, Böhmen, Österreich, Bayern". Bayerisch wurde sogar als eigene Sprache geführt.

Zitat
Was hast du eigentlich für ein Problem mit der Nationalität,  dass du zwanghaft deren Nichtexistenz postuliert ?

Was hast du eigentlich für ein Problem, daß du so unbedingt deutsch sein willst? Eine polnische Urgroßmutter? Ich postuliere auch nicht deren "Nichtexistenz", sondern weise darauf hin, daß das Konstrukt relativ jung ist. Das ist schon wichtig, wenn man es mit Leuten zu tun hat, die so tun als würde ein tausende Jahre alter Status Quo über den Haufen geworfen.
« Letzte Änderung: 04. Oktober 2018, 12:22:59 von Araxes »

maxim

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2653 am: 04. Oktober 2018, 21:13:05 »
Nicht entlarvender als einer Familie mit dem Namen Yildirim nach 3 Generationen noch der Schild "Migrationshintergrund" anzuheften.
Wer dazugehören möchte, kann dazugehören. Bei Türken ist dies mehrheitlich nicht der Fall.

Zitat
Germanen-Gen-Analyse Deutsche! Aber wo?

25% der Deutschen stammen von Germanen ab, aber 60% der Polen. Da hast du jetzt mal Pech gehabt. Bayern sind vermutlich eher Kelten und deshalb von anderen Deutschen entfernter als Polen.
Methodisch und inhaltlich völliger Bullshit von einem lokalen Käseblatt.

Zitat
Vielleicht tauchte damals in irgendeiner Urkunde zum ersten Mal das Wort "deutsch" auf. Es hat sich aber keiner als Deutscher bezeichnet. Noch beim Konstanzer Konzil war die Herkunft der Delegationen nicht deutsch, sondern "Spanien, Frankreich, England, Holland, Dänemark, Pommern, Preußen, Polen, Sachsen, Böhmen, Österreich, Bayern". Bayerisch wurde sogar als eigene Sprache geführt.
Das erste Reich hieß zufälligerweise "Heiliges Römisches Reich deutscher Nation". Und das Hochdeutsch geht auf Luther zurück. Bayrisch ist keine eigene Sprache sondern gehört dem hochdeutschen Dialektbereich an,  während die norddeutsche Eingeborenensprache das Niederdeutsch eine eigenständige Sprache war.

maxim

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #2654 am: 04. Oktober 2018, 21:24:51 »
Was hast du eigentlich für ein Problem, daß du so unbedingt deutsch sein willst?
Du bewegst dich mal wieder mit nem Streichholz in der Dunkelheit. Bin gespannt darauf, ob du das belegen kannst.

Zitat
Ich postuliere auch nicht deren "Nichtexistenz", sondern weise darauf hin, daß das Konstrukt relativ jung ist.
Da irrst du dich aber. Arminius war sicher noch kein Deutscher, aber Luther ganz bestimmt (um 1500).

Find dich einfach damit ab, dass du Deutscher bist und damit zu einer ganz uncoolen Spezies gehörst.