Daß sich der Spuk so langsam verzieht bemerke ich in letzter Zeit immer öfter gerade bei den Familiengerichten.
Das fände ich ja ein sehr ermutigendes Zeichen ...
Mir fällt auf, dass manche der bislang immer unhinterfragt durchgegangenen Glaubenssätze und Propagandaversatzstücke (23% Lohn"lücke", häusliche Gewalt nur männlich und Frauen nur Opfer usw. usf) in den Medien jetzt mitunter etwas kritische beleuchtet wird. Und das auch Frau S. mit ihrem Stil nicht mehr zu 100% auf den Nimbus der Unantastbarkeit und Unfehlbarkeit setzen kann. (Vor einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit zentralen Thesen von Frau S. scheut man aber immer noch zurück. Die Kritik befleissigt sich eher dem Naserümpfen über Stilfragen bei gleichzeitigem Herunterbeten der Formel, die Dame habe ihre Verdienste in der Vergangenheit ... na ja. Wer's so braucht *schulterzuck*).
Aber natürlich sind die Familiengerichte faktisch viel wichtiger als unsere Pre$$titudes.
Da treffe ich vermehrt auf junge Richterinnen, die mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehen und ihren Geschlechtsgenossinnen tüchtig den Kopf waschen. ... Dabei macht es inzwischen stellenweise richtig Spaß zuzusehen, wie die eine oder andere frauenbewegte Kollegin in ungefähr meinem Alter, deren Mandatszufuhr durch das örtliche Frauenhaus gesichert ist (und die allein schon um vor ihrer Kundschaft nicht nackig dazustehen auch nicht mehr aus der Männerhassernummer rauskommt ) von jungen Frauen in Richterrobe abgewatscht werden.
Ich finde das ermutigend.
Andererseits macht es mich schon auch etwas nachdenklich, welche reflexartiges Rauschen im Blätterwald die simple Feststellung von Frau Schröder ausgelöst hat, dass heterosexueller Sex nicht nur und nicht immer eine Unterwerfung der Frau sei, dass lesbisch werden nicht für jede Frau der Königsweg sei und das auch (und gerade) Jungen Probleme in der Schule hätten.
Eigentlich sind das ja völlige Selbstverständlichkeiten, sollte man meinen. Und da halte ich es für symptomatisch, dass das einfache Feststellen von solchen Dingen, die eigentlich jeder weiß, eine solche Resonanz macht inklusive dem Vorwurf, dass seien vorgestrige Stammtischparolen. DAS sagt dann doch immer noch etwas über den Zustand feministischer Hegemonie im öffentlichen Diskurs.
Na ja - der Papst hat nach einigen hunderten von Jahren ja auch zugegeben, Gallileo könnte damals evtl. doch recht gehabt haben, dass die Erde sich um die Sonne dreht. Vielleicht werden wir in 200-300 Jahren auch einmal von (Medien)Frauen hören, die Schwarzersche hätte unter anderem auch ziemlichen Dummfug verbreitet.
Aber egal - das mit den Familiengerichten macht jedenfalls Hoffnung. Falls es mehr als singuläre Phänomene sein sollten ...