Von den aufklärerischen und religionsbefreiten Kräften erwarte ich diesbezüglich eher wenig, da sie voll und ganz mit der Demontage der europäischen Kulturen beschäftigt sind
Die Religions- und Moralgegner wollen ja auch gar nicht für tradierte Werte einstehen, sondern sie weghaben, weil sie ihnen bei ihrem "modernen" individuellen Lebensstil, den sie nicht hinterfragt haben wollen, unbequem sind.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob die christlichen Konfessionen nicht noch gebraucht werden, um der schrittweisen Islamisierung etwas entgegenzusetzen.
Ich denke, die christliche Religion hat ein weitaus größere Bedeutung, als Platzhalter gegen den Islam zu sein. Denn sowohl Christentum als auch Islam "liefern" etwas, was offenbar auch im Zeitalter von Nanotechnologie noch für Mililarden von Menschen, im Prinzip also etwa für die halbe Menschheit, von Bedeutung ist. Und es gibt keine gewaltsame Religionsverordnung von oben mehr in Europa, kein Heeresfürst kann heute noch einwandern und die Bevölkerung zum Konvertieren zwingen, wie es früher geschah. Wenn sich heute also Religion verbreitet, dann offenbar primär deswegen, weil sie etwas anzubieten hat. Darin sehe ich keinen Vorwurf und auch nicht unbedingt ein Feindbild. Bedenkt man noch dazu, dass Christentum, Judentum und Islam allesamt abrahamitische Religionen sind, muss es nicht entweder/oder heißen, eine friedliche Koexistenz erscheint durchaus denkbar. Die Wahrnehmung ist derzeit leider übermäßig beeinträchtigt durch wenige islamistische Fundamentalisten, die Bomben bauen und Anschläge verüben, nur sind die eben im Verhältnis zur Gesamtmenge alles andere als repräsentativ. Man muss sich doch nur mal die türkischstämmige, auf das Gastarbeitertum der 1960er-Jahre zurückgehende Bevölkerungsgruppe in D ansehen. Heute um 3 Millionen und damit die größte ausländischstämmige Gruppe in D überhaupt und noch dazu überwiegend islamisch geprägt - und trotzdem friedlich und gut angepasst.