Autor Thema: ڪے~ ~(̅_̅_̅_̅(̅_̅_̅_̅_̅_̅_̅_̅_̅̅_̅()  (Gelesen 68307 mal)

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Offline Kulle

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #30 am: 03. Juni 2014, 22:44:07 »
....... Zwei, drei Bier hab ich diesmal, falls mich wieder jemand fragen sollte, ob ich eins mit ihm teile :)
Es kann auch zwei - drei Kisten sein! 8) Wie groß ist in Schweden eigentlich ne Kiste Bier?
Was ist eigentlich aus dem Mädel geworden was du vor ca. 4 Monaten so angehimmelt hast?

Yossarian

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #31 am: 04. Juni 2014, 20:48:42 »
Also werde ich mir mind. erstmal drei Wochen Urlaub nehmen, mit dem Anspruch gar nichts zu müssen.

Merkst Du was?

Yossarian

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #32 am: 04. Juni 2014, 22:04:25 »
Anspruch oder nicht Anspruch, das ist das völlig wurscht.

Eben nicht.

Offline Kulle

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #33 am: 04. Juni 2014, 22:19:22 »
Eben nicht.
Da kommt wohl ein klein wenig Ost-West-Konflikt auf. Ich kann Jante aus Ossi-Sicht ganz gut verstehen.

Offline Araxes

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #34 am: 04. Juni 2014, 22:57:50 »
Muss sagen, dass ich echt überwältigt von deren Reaktionen bin und auf der anderen Seite überrascht, dass in so einem Arbeitsmilieu, dass die Leute eben nicht pusht, so viele an Burnout erkranken.

...oder deswegen. Meine Mutter mit Job und 3 Kindern kannte nicht mal den Begriff.

marple

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #35 am: 05. Juni 2014, 01:01:15 »
Und dann haben wir ja durch den Gedanken von Wachstum und Rationalisierung natürlich auch den Druck auf jedes einzelne Individuum erhöht. Was eigentlich widersinnig ist, da wir durch die erhöhte Warenproduktion in der Summe nicht so viel arbeiten müssten.

Das ist so ein riesen Quatsch, dass ich schreien könnte. Uns fallen keine Säbelzahntiger an, weder Pfeile noch Kanonenkugeln noch Uzigeschosse hageln auf uns nieder, wir kämpfen weder mit Pest, Cholera, spanischer Grippe noch Tuberkulose, jeder Vierte von uns wird nicht einem Scheisskacktumor entwickeln, wir schinden nicht in Minen oder Steinbrüchen, verhungern nicht, sind in einem durchaus vernünftigen Arbeitsalter und durften mit 10 noch spielen.

Scheissluxuswehwehchen. Wir sind verweichlichte, hochgezüchtete, verzogene Viecher, die an Syndromen verrecken werden, die für uns erfunden wurden, damit wir überhaupt was zu jammern haben.

So. Und wenn hier noch irgendeiner in diesem Forum wirklich krank wird und wirklich vor die Hunde geht, dann schreie ich.

Tut mir leid, wenn es jetzt wer Falsches abkriegt, aber ich bin so scheisswütend, dass ich

ist ja auch egal. Ich geh jetzt den Mond anheulen.

Offline Araxes

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #36 am: 05. Juni 2014, 01:03:16 »
Ja. Wobei ich denke, dass die Faktoren dafür sehr vielfältig sind. Ich habe gelesen, dass die meisten hier mit Burnout in sozialen Berufen arbeiten, viele Grundschullehrer, Therapeuten, Krankenpfleger usw. In einer Liste der Top100 der stressigsten Berufe stand IT Berater auf Platz 13. Ich glaube, dass es zweierlei braucht, einerseits eine Veranlagung und ein Umfeld, dass einen stark fordert.

Ist Platz 13 jetzt hoch oder nicht? Ich kann jedenfalls sagen, daß ich häufig 10-Stunden-Tage habe und fix auf wechselnde Anforderungen reagieren muß, aber vom Burnout bin ich weit entfernt, denn der Job gibt mir meist Befriedigung und ich mache mir den Druck selber.

Entscheidend ist nicht der Druck, dem man ausgesetzt ist, sondern ob der positiv "eingebettet" ist, ob man das Gefühl hat, daß man etwas geschafft hat. ITler schaffen sich den Druck ja oft selber, weil wir es einfach mögen, an Problemen zu werkeln, und dann wird der Druck nicht negativ wahrgenommen. Ich sinke dann kaputt und zufrieden ins Bett.

Das einzige Mal, daß ich an sowas wie Burnout rangekommen bin, und da kannte ich den Begriff noch nicht, war in meiner Lehrzeit. Täglich um 4:45 Uhr aufstehen (im Sommer um 4), 43,75h Wochenarbeitszeit, 23 Tage Urlaub, 1,5h Fahrweg hin und wieder zurück und eine harte, körperliche Arbeit. Geistig war das alles total stupide. Da war ich irgenwann an dem Punkt, daß die Nächte und Wochenenden nicht mehr zum Regenerieren gereicht haben, aber körperlich, nicht geistig.

Aber hinschmeißen gab's nicht. Das war gar keine Option.
« Letzte Änderung: 05. Juni 2014, 01:06:03 von Araxes »

Offline Nikibo

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #37 am: 05. Juni 2014, 03:21:25 »
Scheissluxuswehwehchen.

Sehe ich ähnlich. Vermutlich schmerzen die aber genau so, wie alle anderen Wehwehchen.

Janteloven, ich kann ja nachvollziehen, dass ein langer Anfahrtsweg zu einer anstrengenden  Arbeit zusätzlich schlaucht, dann muss man das ändern, wenn es irgendwie machbar ist. Da bist Du dran, wenn ich das recht gelesen habe. Alles andere sind aber Termine, die Du Dir selber aufhalst. Und die müssen dann auch noch dem Anspruch gerecht werden, Stress erfolgreich abzubauen bzw. der Gesunderhaltung dienen.

Deine Fragen waren: Den Alltag souverän (=uneingeschränkt, sicher, überlegen) meistern. Und was wir unseren Söhnen raten würden.

Meinem Sohn würde ich erst einmal erklären, dass er keinesfalls den Anspruch an sich haben darf, jeden (All)Tag gleich gut meistern zu müssen. Und dass er ganz flugs lernen sollte, auch mal Fünfe gerade sein zu lassen. Und das er sich und seine Bedürfnisse zwar wichtig nehmen soll, aber nicht zur Hauptmaxime in seinem Leben machen darf.

Keiner von uns schafft jeden Alltag gleich gut, manchmal braucht es Tage, sich von nur einem zu erholen. Mag sein, dass es Menschen gibt, die alles mit leichter Hand schaffen, die euphorisch jeden Tag ihre Arbeitsstelle aufsuchen und abends glücklich entspannt in die Kissen sinken. Ich habe nur bisher nicht einen davon kennengelernt.

« Letzte Änderung: 05. Juni 2014, 03:48:48 von Nikibo »
Tiere sind die besseren Menschen.

Yossarian

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #38 am: 05. Juni 2014, 08:00:51 »
Ich habe eher so ein bisschen das Gefühl, dass Yossi mit der gleichen Präzision und Spitzfindigkeit, mit der er juristische Texte liest, auch meine Formulierungen bewertet.

Das ist keine Spitzfindigkeit, sondern Analyse, und dafür muß man nicht Jurist sein.

Die Sprache verrät die Gedanken, siehe Freud´scher Versprecher als Extremfall.

Zitat
ich denke, dass das nicht mehr als die versprachlichte Manifestation der Gefühlslage ist, in der ich gestern steckte.

Ganz genau! Mein Reden!

Zitat
Wie wäre es mit: Ich nehme mir selbst die Freiheit, mich keinen Drücken aussetzen zu müssen.

Sehr viel besser! Noch besser, wenn Du es auch so meinst!

Yossarian

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #39 am: 05. Juni 2014, 08:09:36 »
Ich habe gelesen, dass die meisten hier mit Burnout in sozialen Berufen arbeiten

Das ist hier genauso. Ein Sozialarbeiter in der aufsuchenden Drogenarbeit im Frankfurter Bahnhofsviertel war früher noch fünf, allerhöchstens 10 jahren verschlissen und mußte sich einen neuen Job suchen (was das Arbeitsamt damals auch ohne Murren mitgemacht hat).

Es gibt Schulen, an denen möchte ich nicht Lehrer sein.

Und der absolute Hammer ist die hohe Quote von Mobbing gerade in sozialen Berufen / Einrichtungen.


Offline Araxes

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #40 am: 05. Juni 2014, 11:54:41 »
Und der absolute Hammer ist die hohe Quote von Mobbing gerade in sozialen Berufen / Einrichtungen.

Hat das was mit dem Sozialberuf zu tun oder damit, daß da mehr Frauen sind? Bei uns in unserem männerlastigen Büro gibt's zwar mal lauten Ärger, aber kein Mobbing. Früher in meinem ersten Leben im Gartenbaubetrieb mit >80% Frauen, wurden ständig Fraktionen gebildet und hinterrücks aufeinander losgegangen. Meine Frau berichtet mir ähnliches. Die sagt immer, die beste Zusammenarbeit erlebt sie mit technischen Berufen (IT, Ingenieuren/-eusen.) und Männern.

Yossarian

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #41 am: 05. Juni 2014, 12:12:19 »
Hat das was mit dem Sozialberuf zu tun oder damit, daß da mehr Frauen sind?

Keine Ahnung, auch weil diese beiden Merkmale ineinander diffundieren. Da, wo ich damit zu tun hatte, waren sowieso meistens Frauen beschäftigt.

Ich hatte auch das zweifelhafte Vergnügen, gegen mehrere damals so genannte selbstverwaltete Betriebe anzutreten, die schon qua Definition rein weibliches Personal hatten, z.B. ein sogenanntes Frauengesundheitszentrum und noch so ein paar putzige Institutionen. Die Mädels dort haben erst gar nicht oberhalb der Gürtellinie angefangen, wenn es rund ging. Die Läden hingen alle am städtischen / staatlichen Tropf, und wenn die Alimentierung durch die staatlichen Institutionen eng wurden, war es vorbei mit der Frauensolidarität im Betrieb.

Allerdings muß ich über das Arbeitslosenzentrum, in dem ich meine besten beruflichen Jahre verplempert habe, sagen, daß die dortigen Männer jedenfalls auch keinen Arsch in der Hose hatten, derartigen Intrigen entgegenzuwirken.

In den sogenannten "alternativen", "linken" oder "selbstverwalteten" Läden gab es sowieso immer das mieseste Klima, Kommunikation nur hinten rum und die schlimmste Ausbeutung.

Zitat
Früher in meinem ersten Leben im Gartenbaubetrieb mit >80% Frauen, wurden ständig Fraktionen gebildet und hinterrücks aufeinander losgegangen. Meine Frau berichtet mir ähnliches. Die sagt immer, die beste Zusammenarbeit erlebt sie mit technischen Berufen (IT, Ingenieuren/-eusen.) und Männern.

So was höre ich nicht zum ersten mal.

Conte Palmieri

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #42 am: 05. Juni 2014, 12:24:47 »
Jante, Du musst Dich damit abfinden, dass Du Dich nicht mit jeder Art von Problemen an dieses Forum wenden kannst. Das ist mir auch schon so ergangen.
Es haben eben alle Leute irgendwo ihre Grenzen.

marple

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #43 am: 05. Juni 2014, 13:17:52 »
Jante, Du musst Dich damit abfinden, dass Du Dich nicht mit jeder Art von Problemen an dieses Forum wenden kannst. Das ist mir auch schon so ergangen.
Es haben eben alle Leute irgendwo ihre Grenzen.

Mein Beitrag hat damit nichts zu tun. Es ist einfach blind nach den vergangenen Jahrhunderten voller Kriege und Entbehrungen zu behaupten, ausgerechnet jetzt wären wir erhöhtem Druck ausgesetzt. Das ist vielleicht das Vorrecht der Jugend, sich immer für etwas ganz Besonderes zu halten. Aus dem Alter kommt man aber irgendwann heraus.

Ansonsten habe ich meine Ausführungen nicht an den Threaderöffner allein gerichtet, sondern uns alle gemeint. Natürlich leiden wir unter Depressionen, Stress und allen möglichen Zivilisationssyndromen. Trotzdem sind sie nicht vergleichbar mit dem, was die Generationen vor uns hier und auch die heutigen Genrationen in anderen Weltteilen überstehen müssen. Da muss ich nicht mal nachdenken, ehe mir Begriffe wie Kinderarbeit, Kindersoldaten etc. einfallen.



Conte Palmieri

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Re: den Alltag souverän meistern
« Antwort #44 am: 05. Juni 2014, 13:56:28 »
Es bleibt dabei.