Und das verstehe ich nicht.
Was ich jetzt im folgenden mache, ist eigentlich deine Arbeit. Du musst diese Analyse durchführen, damit du sie auch verstehen kannst. Wenn dir jemand anders das vorbetet bringt es rein garnichts. Trotzdem mache ich dir das jetzt mal vor, damit du das beim nächsten Mal vielleicht selber hinbekommst. Und ich würde fast sagen, dass du dazu noch nicht reif genug bist. Aber vielleicht klappt es ja doch.
Na dann gehen wir einfach mal eine Frage durch:
Ich brauche positive Rückmeldung. Bedeutet, wenn ich etwas mache, muss ich auch wissen, dass andere denken, dass ich es gut gemacht habe.
Ich simuliere hier mal ein Gespräch zwischen uns beiden:
T:Bist du sicher, dass du wirklich positive Rückmeldungen brauchst?
Q:Natürlich, was für eine blöde Frage, jeder braucht positive Rückmeldungen.
T:Ist das wirklich so?
Q: JA!
T:Hast du jetzt in diesem Moment eine positive Rückmeldung?
Q:Nein!
T:Brauchst du also positive Rückmeldungen?
Q:Im Moment offensichtlich nicht (dass auch nur, wenn du den Sinn von "brauchen" wirklich verstanden haben solltest).
T:Brauchst du also positive Rückmeldungen?
Q:Nein!
T:Wie wäre es wenn du diesen (offensichtlich realitätsfremden) Gedanken nicht hättest.
Q: Ich wäre frei und könnte tun und lassen, was ich will (diese Antwort kannst du aber nur geben, wenn du ehrlich zu dir bist).
Das obige fiktive Gespräch ist eine Analyse, die du auf all deine Gedanken anwenden kannst.
Weitere Bemerkungen:
Ich mache etwas um positive Rückmeldung zu bekommen und nicht weil es mir Spass macht, oder weil ich etwas machen will. Sobald ich negative Rückmeldungen bekomme, denke ich, dass ich etwas falsch gemacht habe. Ich habe mich ergo falsch verhalten.
Das ist wie ein Korsett, dass ich mir anziehen lasse oder besser selber anziehe.
Resultat: du verstellst dich, damit du akzeptiert wirst. Ein Korsett verändert die natürliche Form.
Wenn die anderen dir also jetzt eine positive Rückmeldung geben sollten, ist es das Resultat der Verstellung. Sie loben nicht dich sondern, das Korsett. Das kann dir nichts bringen.
Aber das Resultat ist, dass du die wirkliche Queria versteckst, aus Angst, dass sie für schlecht befunden wird. Du kannst daneben auch nie wirklich wissen, wie die anderen auf die wirkliche Queria reagieren.
Darüber hinaus bringt auch eine positive Rückmeldung auf dein wahre Persönlichkeit nichts. Woher weisst du, ob die Rückmeldungen ehrlich sind? Woher weisst du, dass du die Rückmeldungen wirklich verstanden hast? Warum sollte irgendjemand ein Recht haben deine natürliche Persönlichkeit zu bewerten?
Was du eigentlich willst, ist dich selber akzeptieren. Darum geht es. Stell dir mal vor wie es wäre, wenn du dich selber nicht ständig strangulieren würdest, um dir und anderen zu gefallen. Stell dir mal vor, diese Gedanken, dass du nicht gut genug bist, wären nicht da.
Stell dir das mal vor!
Stell dir mal vor, dass diese ganzen eingetrichterten Vorurteile wie ein Mensch zu sein hat nicht da wären. Wie wäre das? Nimm ein ganz konkretes Beispiel und guck wie es ohne diesen Gedanken wäre.
Zum Beispiel der Gedanke: ich brauche positive Rückmeldung.
Und damit habe ich das Thema absolut nicht ausführlich behandelt. Dieses ausführliche analysieren ist deine Arbeit. Dieses ausführliche analysieren bringt dir die gesuchte Freiheit.