meiner einer war am Sonntag um 20:00 Uhr im Kino.
Gössel Nr. 1 studiert Germanistik und arbeitet an einem Projekt namens: Niedergang des Kinos.
Also Sonntag um 20:00 geht so gut wie keiner ins Kino. Dabei waren wir im Blockbuster: The Avengers 2.
Mehr Popkornkino geht gar nicht, aber wir saßen dort zu fünft. Ich finds gut, wenn ich fast allein im Kino bin, da kann ich mir den Platz aussuchen und kein Schrank mit hochtoupierter Frisur versperrt mir die Sicht.
Die 3d Technik hat sich weiter entwickelt, offenbart aber immer noch Schwächen. Während die Leute im Vordergrund durchaus scharf sind, verschmimmen im Hintergrund die Gesichter. Da weißt du dann nicht mehr, ob die Tante rechts die scharfe Dunkelhaarige oder die spröde Dunkelhaarige ist. Kommt im Zweifel nicht drauf an. Den Hulk erkennst du immer, egal, ob er sich grad vorne oder hinten prügelt.
Zum Film selbst: Der Plot überschaubar, allerdings mit ein paar Hinweisen auf die Zukunft des Avenger-Universums. Teil 3 grüßt schon mal.
Ansonsten viel KrachbummPäng, ein bisserle Melodram, garniert mit Gefühlen.
Nix, was mann nicht auch schon aus Avenger Nr. 1 kennen würde.
Was mir allerdings schon seit Jahrzehnten übel aufstößt, sind diese literarischen Elemente wie Kavallerie und Deus ex machina. Im Film erscheinen beide. Fury tritt mit seinem Quadrocopter auf und rettet fast alle.
Diese Elemente - die im Film latürnich unverzichtbar sind, weil mann ja Fortsetzungen drehen will- kotzen mich mittlerweile an. Das sind Märchen für Kinder. Wenn du in der Scheiße sitzt, kommt die Kavallerie und rettet dich. Oder du baust aus Legoteilen einen Panzer.
Jeder, der sich ein bisseken in Geschichte auskennt, weiß, dass weder die Kavallerie noch eine Supermaschine die männer, die in der Scheiße saßen, gerettet hat. Weder den Spartanern bei den Thermopylen, noch den Texanern in Alamo kam eine wie auch immer geartete Hilfe zu Teil. Hoffnung ist ein trügerisches Märchen.