Ich hatte mich vielleicht auch ungeschickt ausgedrückt.
Wenn ich das Geschrei aus dem Zimmer meines Kollegen richtig deute, muß sein Mandant gerade lernen, daß Radfahrer weder unverwundbar sind, noch über dem Gesetz stehen.
Da will doch tatsächlich ein Autofahrer ein Autofahrer Schadenersatz, weil der Mandant an einer Kreuzung mit Karacho in das vorfahrtsberechtigte, aber trotzdem bereits stehende Auto des Gegners hineingekracht ist. Haftpflichtversichert ist er auch nicht. Das haben die Gutmenschen mit dem ökologisch korrekten Fußabdruck nicht nötig.
Die Gäßchen hier im weiteren Umfeld des Büros reizen Kamikazeradler aber immer wieder, Unfug zu treiben. Mir ist morgens in einer verkehrsberuhigten Zone ein Idiot hinten aufs Auto geknallt, weil er nicht aufgepaßt hat, daß ich dort Schritt gefahren bin. Das war mal eine neue Qualität. Normalerweise werde ich da von militanten Radlern nur beschimpft, weil ich langsam fahre. Die wollen alle nicht begreifen, daß man ein schnell gefahrenes Fahrrad morgens vor einer Grundschule noch schlechter zum stehen bekommt, als ein Schrittempo fahrendes Auto. Und natürlich fahre ich in dem engen Sträßchen so, daß kein Radler an mir vorbeikommt. Was nicht schwierig ist, da die enge Straße auch noch von SUV fahrenden Muttis zugeparkt wird, deren Blagen nicht mal drei Meter in die Schule laufen können. Daß da morgens noch kein Grundschulkind von einem bekloppten Radfahrer angefahren wurde, ist ein Wunder. Oder es passiert öfters und spricht sich nicht rum.