Autor Thema: Weird Scenes Inside a Law Firm  (Gelesen 555944 mal)

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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1920 am: 01. August 2018, 09:54:47 »
vllt. solltest du dich fragen, warum mann einige  Berufe tatsächlich nur ausüben darf, wenn mann ein abgeschlossenes Hochschulstudium hat und anschließend  die praktische Tätigkeit durch eine weitere Prüfung nachgewiesenen hat

Interessanterweise war zufällig gestern auf HR-Info die Liberalisierung des Meisterzwanges im Handwerk Thema des Tages. Man erwägt, in einigen Bereichen den Meisterzwang wieder einzuführen, weil sich zu viele Spacken in Handwerksberufen selbständig gemacht haben, ohne wirklich Ahnung von dem zu haben, was sie tun.

Es gibt einfach Bereiche, in denen kann man den Leuten keine Examina einfach hinterherwerfen.

Es "geil" zu finden, dass junge Leute aus schierer Zukunftsangst auf ner Matratze pennen, über Monate kein W-LAN, Fernsehen, Freizeitleben oder Kontakt zur Freundin haben und mit juristischen Theorien bis zu Blödsinnigkeit vollgepumpt werden

Erstens: Keiner wird zu irgendwas gezwungen. Wem der Ausbildungsgang nicht paßt, der kann abbrechen und sich einer sinnvolleren Tätigkeit zuwenden.

Zweitens: Dieses "boot-camp" betrifft Leute, die beim zweiten Staatsexamen schon einmal durchgefallen sind. Die Betroffenen sind also bereits im Besitz des ersten juristischen Staatsexamens, mit dem man schon einiges anfangen kann. Die Zeit bis dahin ist also nicht in den Teich gesetzt. Ein Bekannter von mir ist zweimal durch das erste Staatsexamen gefallen, das war vertane Lebenszeit. Ein Freund meines Sohnes ist in Geologie gerade zum dritten mal durchgefallen, das ist echt Kacke.

Drittens: Das Referendariat brachte nach einem ersten Durchfaller im zweiten Staatsexamen schon immer eine Art Strafversetzung mit sich. In Hessen bedeutete das damals (als wir noch dünne Bücher hatten und uns alles nachgeworfen wurde) sechs Monate Oberlandesgericht und gekürzte Bezüge.

Im Übrigen glaube ich das mit dem Fehlenden WLAN nicht so ganz. Recherchiert wird heute zum Großteil im Internet. Warum sollte das Justizprüfungsamt den betroffenen Referendaren die Möglichkeit abschneiden, ihren Job anständig zu machen?

Keine Freundin, kein Fernsehen, kein Freizeitleben? Auf welchem Planeten lebst Du eigentlich? Während meiner beiden Examina hatte ich jedenfalls während der Anfertigung der Hausarbeiten nicht einmal mehr einen Tag- und Nachtrhythmus. Man hat gelesen oder geschrieben bis zur Erschöpfung, dann hat man sich aufs Bett fallen lassen und ein paar Stunden gepennt, dann ging es wieder weiter. Ob es draußen hell oder dunkel war, hat man nicht mehr mitbekommen. Ein Staatsexamen ist kein Ponyschlecken, mein Kleiner. Wenn Dir dabei noch nach Ficken oder Fernsehen ist, dann hast Du irgendwas falsch gemacht oder nicht verstanden.

Überhaupt Recherche: Kennen internetverwöhnte Typen wie Du überhaupt noch Bibliotheken von innen? Kannst du Dir ungefähr 100 Meter Katalog in Karteikastenform vorstellen? Sagt Dir der Begriff "NJW-Fundhefte" irgendwas? Junge, ich wünschte, ich könnte meine Examina mit den technischen Möglichkeiten von heute noch mal schreiben.  :.)

"Juristische Theorien bis zur Blödsinnigkeit"? Junge, das zweite Staatsexamen ist reines Handwerk. Um Theorien ging es im ersten Staatsexamen.

Keine Ahnung von nix der Kleine, aber ein großes Mundwerk.  :.)

« Letzte Änderung: 01. August 2018, 10:44:42 von Yossarian »
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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1921 am: 01. August 2018, 12:36:08 »
Noch mal den Artikel gelesen. Da steht:

Zitat
In der Wohnung gibt es kein WLAN, "damit wir gar nicht erst in Versuchung geraten, vor Netflix zu sitzen"

Aha. Also haben sich die Jungs das selbst auferlegt mit dem WLAN. Ist natürlich Quatsch. Aber wenn man sich natürlich selbst so wenig im Griff hat, daß man fürchten muß, Netflix der Arbeit vorzuziehen...
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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1922 am: 02. August 2018, 20:47:39 »


Zeugen*sessel*.
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Offline DieFrau

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1923 am: 02. August 2018, 20:51:09 »
Ich will den Tisch haben  ;D
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat!...Einstein

Offline Druide

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1924 am: 02. August 2018, 21:40:41 »

Sehr "interessantes" Bild ! - meine ich wirklich so  :)

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1925 am: 02. August 2018, 21:47:23 »
Ich war jedenfalls hin und weg von dem schönen, alten und sichtlich bequemen Sessel, und natürlich auch von dem alten Tisch mit der Linoleumplatte. Ich habe mir vorgestellt, wie es sich da ein Zeuge mit einem Märchenbuch bequem macht und dem Gericht Geschichten erzählt.  ;)

Neben den neuen Möbeln, die man am Bildrand erkennen kann, sah dieses keine Ensemble aus, als sei es aus der Zeit gefallen.

Unabhängig davon ist das Amtsgericht Frankfurt/M.-Höchst ein richtig schöner, alter Kasten.

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1926 am: 02. August 2018, 21:56:26 »

Die Bezeichnung "kleine Ensemble" ist treffend, wirkt wie aus einer Szene aus einem Film,... - sorry, ich kann es nicht beschreiben,... -  "das Bild hat das gewisse Etwas" .

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1927 am: 02. August 2018, 22:12:28 »
Danke!
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Offline simplemachine

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1928 am: 03. August 2018, 00:22:20 »
Ein Kumpel von mir ist Dozent an einer FH und hat so dermaßen viel Mitleid mit seinen mehr oder weniger unterbelichteten Figuren vor ihm, dass er fast jedem durch die Prüfung hilft.

Jaja, die Jugend von heute, die taugt nichts im Vergleich zu früher, der Klassikerstoff älterer Leute, die nostalgisch verklärt auf die Vergangenheit blicken. Eine neue Facette an der Geschichte ist allenfalls, dass jetzt sogar die Hochschuljugend "unterbelichtet" sein soll.

Während meiner beiden Examina hatte ich jedenfalls während der Anfertigung der Hausarbeiten nicht einmal mehr einen Tag- und Nachtrhythmus. Man hat gelesen oder geschrieben bis zur Erschöpfung

Naja, manche haben eben eine gewisse geistige Affinität bzw. einen guten Zugang zur Materie und kommen mit wenig Aufwand durch und andere müssen es halt mit Fleiß und vielem Auswendiglernen zum Examen hin ausgleichen, soweit ebenfalls nichts Neues.

Junge, ich wünschte, ich könnte meine Examina mit den technischen Möglichkeiten von heute noch mal schreiben.  :.)

Tja, da würde man aber erstmal merken, dass sich im Laufe der Jahrzehnte auch abseits des technischen ganz andere inhaltliche Anforderungen entwickelt haben. Im Gegensatz zu früher gibt es heute ne Menge zusätzlichen obligatorischen Pflichtfachstoff: Europarecht, IPR, das 2-semestrige Schwerpunktstudium, Sprachenschein, Schlüsselkompetenz, und einiges mehr. Die dünnen Schwerpunkt-Lernskripte von einst sind  zudem jetzt 500 Seiten dick. Und die Beckschen Kurzkommentar sind auch nicht mehr kurz.

Während meiner beiden Examina

Wann war das, vermutlich zur 70er Hippie-Zeit, da haben die Leute ja erstmal 6 Semester im Nebel irgendwelcher Substanzen verbracht und erst zum Examen hin den Lerneifer entdeckt. Darum schwärmen ja die älteren so gerne von ihrer tollen Studienzeit, war sicher auch ne entspannte Sache. Heute ist hingegen Leistungsgesellschaft bereits im Studium und maximales Lernochsentum angesagt.

Ob es draußen hell oder dunkel war, hat man nicht mehr mitbekommen.
Ein weiterer Klassiker älterer Männer, die Schilderung früherer unglaublicher eigener Heldentaten (zu der die "Jugend von heute" natürlich gar nicht mehr fähig wäre). Der Verlust der Tageszeitwahrnehmung könnte allerdings auch durch bewusstseinserweiternde Substanzen gekommen sein. 70er-Style halt, man weiß es nicht.

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1929 am: 03. August 2018, 08:46:47 »
Eine neue Facette an der Geschichte ist allenfalls, dass jetzt sogar die Hochschuljugend "unterbelichtet" sein soll.

Die Allgemeinbildung der heutigen Abiturienten ist jedenfalls lausig.

Zitat
Tja, da würde man aber erstmal merken, dass sich im Laufe der Jahrzehnte auch abseits des technischen ganz andere inhaltliche Anforderungen entwickelt haben.

Achwas, echt?

Zitat
Im Gegensatz zu früher gibt es heute ne Menge zusätzlichen obligatorischen Pflichtfachstoff: Europarecht, IPR, das 2-semestrige Schwerpunktstudium

Achwas, echt? Ich erinnere mich dunkel, soweit das durch den Drogennebel der 70er noch zu mir dringt, bereits im Studium Europarecht und internationales Privatrecht gemacht zu haben. Man könnte sogar sagen, im Familienrecht mit Mischehen habe ich fast täglich mit internationalem Privatrecht zu tun.  :.)

Schwerpunktstudium? Ist das ein neues Pflichtfach: Schwerpunktrecht? Mann, Du hast Recht, da scheine ich echt was verpaßt zu haben.  :evil

Zitat
Sprachenschein

Was genau soll das sein?

Zitat
Schlüsselkompetenz

Hä? Meinst Du vielleicht Basiskompetenzen, weil die Abiturienten heutzutage keinen einzigen vernünftigen Satz mehr formuliert kriegen?

Du machst mich echt neugierig. Erklär doch mal, was Sprachenschein und Schlüsselkompetenz im Jurastudium bedeutet. Oder noch besser, poste doch mal Links zu Studien- und Prüfungsordnungen, in denen was von Sprachenschein und Schlüsselkompetenz steht.

Zitat
Die dünnen Schwerpunkt-Lernskripte von einst sind  zudem jetzt 500 Seiten dick.

Was bitte ist ein *Schwerpunkt*-Lernskript? Und woher willst Du wissen, wie dick die Skripte vom Repetitor zu meiner Zeit waren?

Zitat
Und die Beckschen Kurzkommentar sind auch nicht mehr kurz.

Echt jetzt? Ich verrate Dir was: Die waren noch nie kurz. Wenn Du Dir zum Beispiel mal den Münchener Kommentar zum BGB anschaust, weißt Du, warum die Beck´schen Kurzkommentare Kurzkommentar heißen. Der Palandt, bekannter Leib- und Magenkommentar jedes Juristen zum BGB hat in den letzten 30 Jahren jedenfalls nicht merklich an Volumen zugelegt.

Zitat
Wann war das, vermutlich zur 70er Hippie-Zeit, da haben die Leute ja erstmal 6 Semester im Nebel irgendwelcher Substanzen verbracht und erst zum Examen hin den Lerneifer entdeckt. Darum schwärmen ja die älteren so gerne von ihrer tollen Studienzeit, war sicher auch ne entspannte Sache

Wenn inhaltlich nix mehr geht, flüchtest Du Dich mal wieder ins argumentum ad hominem.  :.)

Ansonsten: Neidisch?  :evil

Zitat
Heute ist hingegen Leistungsgesellschaft bereits im Studium und maximales Lernochsentum angesagt.

So wie in dem "boot camp" in dem Artikel im Focus?  :evil

Zitat
Ein weiterer Klassiker älterer Männer, die Schilderung früherer unglaublicher eigener Heldentaten (zu der die "Jugend von heute" natürlich gar nicht mehr fähig wäre).

Wenn ich mir den larmoyanten Artikel im Focus durchlese, könnte man schon auf die Idee kommen, daß "die Jugend von heute" nicht mehr wirklich belastbar ist.

Zitat
Der Verlust der Tageszeitwahrnehmung könnte allerdings auch durch bewusstseinserweiternde Substanzen gekommen sein.

Manchmal wüßte ich gerne, welche bewußtseinserweiternden Substanzen Du eigentlich zu Dir nimmst.  8)

Edit: Ein paar bewußtseins*erweiternde* Substanzen täten Dir vielleicht sogar mal ganz gut.  8)

Ansonsten wie immer bei Dir: Inhaltlich nix auf der Pfanne, aber Neid und Mißgunst versprühen.
« Letzte Änderung: 03. August 2018, 12:55:05 von Yossarian »
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Offline simplemachine

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1930 am: 04. August 2018, 01:14:04 »
Die Allgemeinbildung der heutigen Abiturienten ist jedenfalls lausig.

Das mit der Allgemeinbildung haben die älteren vor 30 Jahren auch schon zu uns jüngeren gesagt, offenbar ein Klassiker. Der Mechanismus ist dabei nach meiner Beobachtung so, dass die älteren einfach Lebensdinge aus der Vergangenheit, in der sie selbst gelebt haben, zu "Allgemeinbildung" erklären und dann darauf rumreiten, dass jüngere vieles davon nicht mehr kennen ("Was, ihr wisst nichtmal, wer [folgt Name einer Person, die vor 30 Jahren bekannt war] ist?"). Was eigentlich normal ist, weil es für jüngere vor ihrer Zeit und damit an sich Geschichte ist. Fragt man hingegen heute ältere nach ganz normalen Alltagsdingen, siehts umgekehrt genauso aus. Kaum einer ü50 weiß, was ein "Hoodie" ist. Da kann man sich ja schonmal fragen, wer überhaupt generationsmäßig die Deutungshoheit über Inhalte von Allgemeinbildung für sich beanspruchen kann. In vielen modernen Alltagsdingen sind jedenfalls die älteren die Ahnungslosen und damit diejenigen mit fragmentarischer Allgemeinbildung.


Die Betroffenen sind also bereits im Besitz des ersten juristischen Staatsexamens, mit dem man schon einiges anfangen kann.

Schwerpunktstudium? Ist das ein neues Pflichtfach: Schwerpunktrecht? Mann, Du hast Recht, da scheine ich echt was verpaßt zu haben.  :evil

Was genau soll das sein?

Also, dann rollen wir die Vergangenheit mal altersgerecht auf. Seit 2003, was nur auch schon 15 Jahre (!) her ist, heißt es nicht mehr erstes Staatsexamen, sondern erste juristische Prüfung.

Zitat von: Wikipedia
Das universitäre Studium der Rechtswissenschaften wird heute mit einer „Ersten juristischen Prüfung“ abgeschlossen. Allerdings enthält die erste Prüfung seit 2003 neben einem staatlichen Teil (Pflichtfachprüfung, 70 % der Gesamtnote) einen universitären Teil (Schwerpunktbereichsprüfung, 30 % der Gesamtnote) und stellt deshalb richtigerweise kein reines „Staatsexamen“ mehr dar.

Dann auf zur nächsten Baustelle:

Du machst mich echt neugierig. Erklär doch mal, was Sprachenschein und Schlüsselkompetenz im Jurastudium bedeutet. Oder noch besser, poste doch mal Links zu Studien- und Prüfungsordnungen, in denen was von Sprachenschein und Schlüsselkompetenz steht.

Beispielhaft für Nds.: § 4 NJAG

Zulassung zur Pflichtfachprüfung

(1) Zur Pflichtfachprüfung wird auf Antrag zugelassen, wer

1. [...]
 
    d)

        an einer fremdsprachigen rechtswissenschaftlichen Veranstaltung oder einem rechtswissenschaftlich ausgerichteten Sprachkurs,
   
    f)

        an einer Lehrveranstaltung zur Vermittlung von Schlüsselqualifikationen (§ 5 a Abs. 3 Satz 1 des Deutschen Richtergesetzes)

mit Erfolg teilgenommen hat.
« Letzte Änderung: 04. August 2018, 01:23:43 von simplemachine »

Offline simplemachine

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1931 am: 04. August 2018, 01:38:03 »
Wenn inhaltlich nix mehr geht, flüchtest Du Dich mal wieder ins argumentum ad hominem.  :.)

Wenn das so wäre, würde ich andere "Frisör" nennen.

Ansonsten: Neidisch?  :evil

Naja, in den 70ern jung bzw. Student gewesen zu sein, muss schon cool gewesen sein. Aber diese Männerfrisuren, wo die Ohren ganz unter Haaren verdeckt sind, wünsche ich mir jetzt auch nicht. Und, was für die Leute aus der Zeit häufig schwer zu verarbeiten gewesen sein muss, ist die Tatsache, dass sich die Lebenseinstellung dieser Zeit nicht durchgesetzt hat und die meisten später doch dem Kapital nachgeschwommen sind. Ich sehe manchmal ältere aus dieser Zeit, die noch Schnurrbärte tragen oder Schlaghosen oder Cowboystiefel. Manche fahren auch im Alter noch Motorrad, son Rest vom Easy-Rider-Feeling. Wirken heute allerdings, wie aus der Zeit gefallen. Weil danach für sie nichts adäquates nachgekommen ist und ein gewisses Verharren in der Vergangenheit daher unumgänglich geworden ist.
« Letzte Änderung: 04. August 2018, 01:42:42 von simplemachine »

Offline nigel48

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1932 am: 04. August 2018, 05:15:42 »
simpel, ich werde bald 70 und besitze und trage 4 hoodies und cowboystiefel aus pythonleder. in gelb.

und in 30/40 jahren ist das gegenstück zu meinen altersgenossen in brauenen sandalen mit grauen socken unter beigen/grauen shorts die napfschnecken von heute, die zu blöde sind sich ne basecap richtig auf den kopf zu setzen.
es gibt in jeder generation einen großen teil, die bei der entwicklung anfang 20 stehenbleiben.


ja, anfang der 70 studieren war cool, aber nicht wegen der frisuren und klamotten. die neue uni in bremen startete z.b. die 2-phasige juristenausbildung und wurde dafür von allen rechts der spd beschipft als rote kaderschmiede. aber die ersten stellenangebote für dir juris kamen im 4. !! semester - von der bayerischen staatskanzlei. die wollten alle abgänger haben..


ausse die proffs zu dutzen war es auch cool nach der veranstaltung mit denen gemeinsam bis nacht um 2 in der cafete den studiengang zu planen und die prüfungsordnung zu gestalten.studenten,HL, mentoren, verwaltungsleute, planer.
wir haben malocht wie die verrückten und zusammen gefeiert wie götter...


um gut dokumentiert nachweisen zu können, dass schule auch anders funktionieren kann, planten HLs ++ eine instituts-schule. das kozept sah so ähnlich aus, wie die schulen in finnland jetzt arbeiten.
(die hier haben das auch umgesetzt :  http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/28-jahre-illegaler-unterricht-mein-kind-geht-auf-die-geheimschule-a-511763.html  )
das ganze ist nach über 2 jahren planung daran gescheitert, dass der bildungssenator auf druck der KMK einen klingelplan verlangte. (d.h. der schule den 45 - min.-unterr. und die zwangspausen aufdrücken wollte.)


ab 81 gab es einen integrativen kindergarten (mit begleitung der uni).  die gruppe wurde  auch so durch die grundschule weitergefürht. 10 normale, 1 downsyndrom, 1 spastiker, 2 verhaltensgestörte und 3 lernbehinderte. 1 normaler lehrer, 1sonderschullehrer und 2 persönliche assistenten (plus 2-4 studenten als protokollanten - jede std.) d.h. KEINE extra lehrerstunden. die haben eher noch einen lehrer eingespart. - geplant und vereinbahrt mit der behörde, war das bis zu 13. klasse durchzuziehen, es sei denn, es wäre pädagogisch nicht mehr zu vertreten. d.h. lehrer, eltern und uni entscheiden.
kurz vor ende der 6. klasse wurde das ganze durch die behörde mit fadenscheinigen gründen gestoppt. - obwohl es funktionierte.


wenn die jetzt über inklusion reden, lach ich mich tot.




"die politik" will keine klugen kinder.die wollen dressierte deppen. h4 soll doof bleiben, renitente hochbegabte* landen auf der sonderschule.
studenten, die selbst wissbegierig und forschend arbeiten? pfff.. master-schüler braucht das land.


(* 10j. junge kennt ALLE damals beschriebenen saurier mit namen, lateinischen namen, körperdaten, lebensweise, wann wo gelebt..alles. interessierte ihn gerade. - hab ihm gobang gezeigt. nach acht spielen hab ich keins mehr gegen ihn gewonnen. wenn der sich für etwas interessierte lernte er es schnellen, als man erklären konnte. - hatteihn im förderunterricht. d.h er flog aus der klasse, weil er sich nicht zu sachen zwingen ließ, die er längst konnte. . rechnen für 3. klasse oder so. für geometrie und algebra waren die grundsch.-lehrerInnen zu doof. ein paar mal haben die versucht ihn physisch aus der klasse zu entfernen. dann hat er getreten,gebissen und geschlagen, wie ich meine zu recht. - jetz sitzt er in der spychiartrie und wird ruhig gestellt. - die evtl. hellste kerze "links der weser" wird chemisch gedimmt.)
kein wunder, dass es seit jahrzehten nur einen gibt, der die fields-medaille ...)
ich geh mal ne runde kotzen.
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1933 am: 04. August 2018, 12:08:28 »
Wow! Da hat sich aber einer ganz schön viel (vergebliche) Mühe gemacht! Brav gegoogelt.  ;)

Das mit der Allgemeinbildung haben die älteren vor 30 Jahren auch schon zu uns jüngeren gesagt, offenbar ein Klassiker.

Ist es auch. Teilweise berechtigt, teilweise unberechtigt. Wenn ein Jurastudent z.B. nicht weiß, wer Theodor Heuß oder Fritz Bauer waren, dann ist es berechtigt.

Zitat
Der Mechanismus ist dabei nach meiner Beobachtung so, dass die älteren einfach Lebensdinge aus der Vergangenheit, in der sie selbst gelebt haben, zu "Allgemeinbildung" erklären

Schön, daß die allgemeine Definitionen von Begrifflichkeiten im allgemeinen nicht an Deiner Beobachtung festgemacht wird.  ;)

Zitat
Fragt man hingegen heute ältere nach ganz normalen Alltagsdingen, siehts umgekehrt genauso aus. Kaum einer ü50 weiß, was ein "Hoodie" ist.

Jeder Ü50 in meinem Bekanntenkreis weiß es; einige tragen selbst welche.

Zitat
Da kann man sich ja schonmal fragen, wer überhaupt generationsmäßig die Deutungshoheit über Inhalte von Allgemeinbildung für sich beanspruchen kann.

Ene interessante und wichtige Frage, die man mal mit jemandem kompetenten und intelligenten erörtern sollte.

Zitat
In vielen modernen Alltagsdingen sind jedenfalls die älteren die Ahnungslosen und damit diejenigen mit fragmentarischer Allgemeinbildung.

Nus sind Alltagsdinge und Allgemeinbildung zwei völlig verschiedene Dinge, die nichts miteinaner zu tun haben.  :.)

Zitat
Also, dann rollen wir die Vergangenheit mal altersgerecht auf.

Ach ja, bitte! 

Zitat
Seit 2003, was nur auch schon 15 Jahre (!) her ist, heißt es nicht mehr erstes Staatsexamen, sondern erste juristische Prüfung.

Falsch. Es heißt schon immer, je nach Bundesland, erste jurstische Prüfung oder erste juristische Staatsprüfung. Nur sagt das keiner und hat auch nie einer gesagt. Früher, als alles noch besser und billiger war und die Nutten noch zwei Reichsmark die Nacht kosteten (also lange vor den drogenverseuchten 70ern), nannten das die Prüfer "das Kleine Examen". Das erste Staatsexamen ist deshalb ein Staatsexamen, weil es sich dabei um eine Justizeingangsprüfung handelt und nicht um eine Hochschulabschlußprüfung.

Wenn Du Dich schon an Begrifflichkeiten aufziehst, solltest Du wenigstens ansatzweise wissen, wovon Du redest. Nur Dr. Google befragen hilft Dir da nicht weiter.

Zitat
Dann auf zur nächsten Baustelle:

Au ja!  ;D

Zitat
Beispielhaft für Nds.:

Geschenkt. Die Regelungen der einzelnen Bundesländer vergeben sich da nicht viel.

Zitat
        an einer fremdsprachigen rechtswissenschaftlichen Veranstaltung oder einem rechtswissenschaftlich ausgerichteten Sprachkurs,

Touché, da hast Du echt mal was gefunden. Das hatten wir damals nicht. Scheint aber auch eine Spezialität der Niedersachsen zu sein. In Hessen gibt es das nämlich immer noch nicht (Kannste Dir selber ergoogeln).

Zitat
        an einer Lehrveranstaltung zur Vermittlung von Schlüsselqualifikationen (§ 5 a Abs. 3 Satz 1 des Deutschen Richtergesetzes)

mit Erfolg teilgenommen hat.

Und was genau steht in § 5a III S. 1 DRiG?  :.)

Man darf mit Begrifflichkeiten nicht nur rumwedeln, man muß sie auch mit Inhalt ausfüllen können.  8)

Und frag mich jetzt nicht, wie das hessische Äquivalent des Begriffs Schlüsselqualifikationen heißt oder zu meiner Zeit hieß; viel hat sich jedenfalls in den letzten 37 Jahren nicht am Deutschen Richtergesetz getan.

Wenn das so wäre, würde ich andere "Frisör" nennen.

Frisör ist immerhin ein ehrenwerter Handwerksberuf und hat eine andere Qualität als jemandem / einer ganzen Geneation zu unterstellen, ein komplettes Studium im Drogerausch absolviert zu haben.

Zitat
Naja, in den 70ern jung bzw. Student gewesen zu sein, muss schon cool gewesen sein.

War es auch. Die jungen Studenten tun mir leid.

Zitat
Aber diese Männerfrisuren, wo die Ohren ganz unter Haaren verdeckt sind, wünsche ich mir jetzt auch nicht.

Gab genug Kurzhaarige und Bartlose in den 70ern, gerade bei den Juristen und Wirtschaftswissenschaftlern.
« Letzte Änderung: 04. August 2018, 12:12:19 von Yossarian »
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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1934 am: 04. August 2018, 12:16:25 »
trage (...) cowboystiefel aus pythonleder. in gelb.

Post pictures.  8)

Zitat
wir haben malocht wie die verrückten und zusammen gefeiert wie götter...

Genauso wars.

Zitat
"die politik" will keine klugen kinder.die wollen dressierte deppen. h4 soll doof bleiben, renitente hochbegabte* landen auf der sonderschule.
studenten, die selbst wissbegierig und forschend arbeiten? pfff.. master-schüler braucht das land.

So isses. Leider.
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