Gestern Krisenstimmung.
Unser Moppedschrauber war bei mir und hat sich die VFR meiner Gnädigsten angeschaut. Bremsen müssen neu, d.h. mit Scheiben, vielleicht ein neuer Vorderreifen. Kommt mit einem bißchen Pech auf einen Tausender. So weit, so schlecht.
Das eigentliche Problem ist aber, daß meine Liebste im vergangenen Sommer kaum gefahren ist und wenn, dann nur, wenn ich mit zusammen unterwegs bin. Alleine zu fahren traust sie sich nicht mehr. Tagestrip irgendwo zwischen 50 und 100 km, mehr ist nicht. Die Chemo hat ihre Spuren hinterlassen, und das scheint sich entgegen unserer Hoffnungen auch nicht so rasch zu bessern, wenn überhaupt. Fakt ist, im momentanen Zustand meiner Freundin ist die VFR zu schwer für sie, und die Sitzposition denkbar schlecht. Wenn Sie noch ein paar Jahre fahren will, braucht sie ein leichteres Motorrad, auf dem sie aufrecht sitzen kann.
Will sagen, lohnt es sich, tausend Ocken zu investieren, wenn sie im Jahr vielleicht noch 2.000 km fährt, wenn überhaupt, und das maximal noch zwei Jahre.
Ihre Idee ist, sie Kiste instandzusetzen und über den TÜV zu bringen, und sie dann noch eine TÜV-Periode fahren, d.h. noch zwei Jahre.
Oder man sieht, was man für die VFR in dem Zustand noch bekommt und schaut dann nach einer XBR mit Superbikelenker o.ä.
Mein Schrauber und seine Frau sind total begeistert von ihren Enfields, die jetzt schon je 3.500 km runter haben. Aber die neuen 500er Bullets mit Einspritzer und halbwegs vernünftiger Verarbeitung sind uns noch zu teuer. ich könnte natürlich auch die V-Strom drangeben und nur noch XBR fahren, wenn meine Liebste sich zu einer Enfield entschließen könnte.
Wir haben jetzt das Angebot, daß sich meine Liebste eine Enfield von unserem Schrauberpaar für ein Wochenende ausleiht.
Ich denke, eine Chance sollte man der Idee geben, aber Madame hängt halt arg an ihrer VFR...