Und dann nehmen sich die mehrheitlich bescheidenen Israelis später mehr, als sie bekommen haben?
Wie gesagt: sie wurden angegriffen und haben gewonnen. Die Kriegsbeute bleibt beim Sieger. Die Russen geben Ostpreußen ja auch nicht her. Und es ist auch richtig, das nicht zu verlangen.
Kannst du für deine Polemik auch mal Quellen nennen, oder war das ein Bauchgefühl?
Ich gebe dir mal den Großmufti von Jerusalem Mohammed Amin al-Husseini als Anhaltspunkt. Von dem stammt der Satz: „Tötet die Juden, wo immer ihr sie findet. Das gefällt Gott, der Geschichte, dem Glauben.“ Er hat dem durchaus auch Taten folgen lassen.
Die Nachbarländer haben's dann mit Krieg versucht und waren sich ihrer Sache wohl sehr sicher, was angesichts einer Allianz aus Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien auch nahelag. Offizielles Kriegsziel: "die Beseitigung des entstehenden jüdischen Staates Israel."
Wie hätte diese Beseitigung wohl ausgesehen?
Wenn die arabischen Staaten alles hätten kriegen wollen, hätten sie überhaupt nicht zugestimmt. Schon gar nicht mehr als vorgeschrieben.
Sie haben ja auch nicht zugestimmt.
Der Basisfehler lag weder bei den Israelis, noch bei den Arabern, sondern bei den an den Teilungsplänen beteiligten UN-Staaten, die einen Ausgleich für das erlittene Unrecht der bislang Staatenlosen schaffen wollten.
Das sehe ich nicht so. Die frühen Teilungspläne hätten den Juden recht wenig Land gelassen. Warum war das für die Palästinenser und Nachbarn nicht akzeptabel? Und warum mußten sich Länder wie Ägypten oder sogar der Irak einmischen?
Es müssen schon ein paar Generationen eingerechnet werden, bis sich neue Grenzen und Staaten etablieren können. Als Beispiel braucht man sich ja nur die "Vertriebenen"-Diskussionen zu Schlesien etc. anzuschauen.
Und? Flogen da jemals Mörsergranaten über die Neiße?
Und da geht es noch um Bevölkerungsgruppen mit mehrheitlich gleicher/ähnlicher Religion und Kulturkreis. Man stelle sich vor, Schlesien wäre an Moslems gegangen...
Das hätte auch keinen Unterschied gemacht. Abgesehen von Traditionspflege haben sich die Deutschen binnen ein paar Jahren damit abgefunden und vor allem die Flüchtlinge integriert, statt sie von der angestammten Bevölkerung zu isolieren und mit Waffen zu versorgen.
Noch ein Unterschied: den dortgebliebenen Deutschen erging es schlechter als den geflüchteten. In Palästina ist es eher umgekehrt.