Autor Thema: Political LowLights  (Gelesen 412437 mal)

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Offline Teppichporsche

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Re:Political LowLights
« Antwort #75 am: 12. April 2012, 17:14:13 »
Der Basisfehler lag weder bei den Israelis, noch bei den Arabern, sondern bei den an den Teilungsplänen beteiligten UN-Staaten, die einen Ausgleich für das erlittene Unrecht der bislang Staatenlosen schaffen wollten.

...und haben damit neues Unrecht geschaffen.

Those are my principles, and if you don't like them... well, I have others.

Groucho Marx

Offline Araxes

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Re:Political LowLights
« Antwort #76 am: 12. April 2012, 18:20:21 »
Und dann nehmen sich die mehrheitlich bescheidenen Israelis später mehr, als sie bekommen haben?

Wie gesagt: sie wurden angegriffen und haben gewonnen. Die Kriegsbeute bleibt beim Sieger. Die Russen geben Ostpreußen ja auch nicht her. Und es ist auch richtig, das nicht zu verlangen.

Zitat
Kannst du für deine Polemik auch mal Quellen nennen, oder war das ein Bauchgefühl?

Ich gebe dir mal den Großmufti von Jerusalem Mohammed Amin al-Husseini als Anhaltspunkt. Von dem stammt der Satz: „Tötet die Juden, wo immer ihr sie findet. Das gefällt Gott, der Geschichte, dem Glauben.“ Er hat dem durchaus auch Taten folgen lassen.

Die Nachbarländer haben's dann mit Krieg versucht und waren sich ihrer Sache wohl sehr sicher, was angesichts einer Allianz aus Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien auch nahelag. Offizielles Kriegsziel: "die Beseitigung des entstehenden jüdischen Staates Israel."

Wie hätte diese Beseitigung wohl ausgesehen?

Zitat
Wenn die arabischen Staaten alles hätten kriegen wollen, hätten sie überhaupt nicht zugestimmt. Schon gar nicht mehr als vorgeschrieben.

Sie haben ja auch nicht zugestimmt.

Zitat
Der Basisfehler lag weder bei den Israelis, noch bei den Arabern, sondern bei den an den Teilungsplänen beteiligten UN-Staaten, die einen Ausgleich für das erlittene Unrecht der bislang Staatenlosen schaffen wollten.

Das sehe ich nicht so. Die frühen Teilungspläne hätten den Juden recht wenig Land gelassen. Warum war das für die Palästinenser und Nachbarn nicht akzeptabel? Und warum mußten sich Länder wie Ägypten oder sogar der Irak einmischen?

Zitat
Es müssen schon ein paar Generationen eingerechnet werden, bis sich neue Grenzen und Staaten etablieren können. Als Beispiel braucht man sich ja nur die "Vertriebenen"-Diskussionen zu Schlesien etc. anzuschauen.

Und? Flogen da jemals Mörsergranaten über die Neiße?

Zitat
Und da geht es noch um Bevölkerungsgruppen mit mehrheitlich gleicher/ähnlicher Religion und Kulturkreis. Man stelle sich vor, Schlesien wäre an Moslems gegangen...

Das hätte auch keinen Unterschied gemacht. Abgesehen von Traditionspflege haben sich die Deutschen binnen ein paar Jahren damit abgefunden und vor allem die Flüchtlinge integriert, statt sie von der angestammten Bevölkerung zu isolieren und mit Waffen zu versorgen.

Noch ein Unterschied: den dortgebliebenen Deutschen erging es schlechter als den geflüchteten. In Palästina ist es eher umgekehrt.
« Letzte Änderung: 12. April 2012, 18:29:47 von Araxes »

marple

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Re:Political LowLights
« Antwort #77 am: 12. April 2012, 18:34:45 »
Wie gesagt: sie wurden angegriffen und haben gewonnen. Die Kriegsbeute bleibt beim Sieger. Die Russen geben Ostpreußen ja auch nicht her. Und es ist auch richtig, das nicht zu verlangen.

Ich rede nicht von Kriegsbeute, ich rede von der Siedlungspolitik.


Sie haben ja auch nicht zugestimmt.

Dann drücke dich deutlicher oder eben genau aus. Du hast geschrieben, die Juden wären mehrheitlich für den ursprünglich kleineren Raum gewesen, die Araber hätten das abgelehnt, um später alles zu bekommen. Daraus folgt im Zusammenlesen mit dem Satz davor, dass die Araber dem größeren Gebiet zugestimmt hätten...


Und? Flogen da jemals Mörsergranaten über die Neiße?

Wenn einer damit angefangen hätte, wäre alles möglich gewesen. Aber du kannst auch gerne weiter zurückgehen und schauen, was eins der Ziele des 2.WK war: Rückeroberung der im 1.WK verlorenen Gebiete.


Offline Araxes

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Re:Political LowLights
« Antwort #78 am: 12. April 2012, 23:17:21 »
Ich rede nicht von Kriegsbeute, ich rede von der Siedlungspolitik.

Die finde ich auch nicht richtig. Viele Israelis übrigens auch nicht.

Zitat
Wenn einer damit angefangen hätte, wäre alles möglich gewesen. Aber du kannst auch gerne weiter zurückgehen und schauen, was eins der Ziele des 2.WK war: Rückeroberung der im 1.WK verlorenen Gebiete.

Eben, und war das nicht der falsche Weg?

Offline DüDo

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Re:Political LowLights
« Antwort #79 am: 12. April 2012, 23:18:21 »
Die finde ich auch nicht richtig. Viele Israelis übrigens auch nicht.
dann zurück ins alte gebiet und gut ist. wo ist dann das problem?!

marple

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Re:Political LowLights
« Antwort #80 am: 12. April 2012, 23:30:49 »
Eben, und war das nicht der falsche Weg?

Selbstredend. Aber meine Intention bei diesem Vergleich war eine andere. So lange Menschen noch leben, die ihren Kindern und Enkeln aus erster Hand vom Verlust ihrer Heimat erzählen können, werden Vertreibung/Grenzverschiebung/Staatenwechsel nicht vergessen. Es braucht mehr Generationen.

Offline Araxes

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Re:Political LowLights
« Antwort #81 am: 13. April 2012, 12:54:39 »
dann zurück ins alte gebiet und gut ist. wo ist dann das problem?!

Das Problem ist, daß das auch wieder zu Vertreibungen führt

Außerdem sind da noch die Erfahrungen nach dem Rückzug aus Gaza und dem Südlibanon. Nämlich daß sie einerseits eine Pufferzone verlieren, andererseits diese Gebiete dann genutzt werden, um von dort aus Angriffe auf Israel auszuführen, man also eine Pufferzone braucht.

Die palästinensische Seite hat nach dem Abzug aus Gaza nicht gerade Vertrauen erzeugt. Aus den freigewordenen Gebieten sofort Angriffe zu starten war nicht gerade schlau.

Bezüglich der Siedlungen im Westjordanland gab es von Israel den Vorschlag eines Gebietstauschs: palästinensische Siedlungen in Israel gehen als die palästinensische Selbstverwaltung und jüdische Siedlungen im Westjordanland an Israel. Es gab auch den Vorschlag, im Gegenzug einen Korridor von Gaza zum Westjordanland an die Palästinenser abzutreten.

Eine Variante mit Auflösung der Siedlungen wird schwer durchsetzbar sein. Oder soll man im Gegenzug palästinensische Einwohner vom israelischen Gebiet vertreiben? Warum dürfen Palästinenser in Israel leben, aber keine Juden auf palästinensischem Gebiet?

Daß die jüdischen Siedlungen oft durch Landnahme entstanden sind, mag ja sein, aber ab irgendeinem Zeitpunkt kann man sowas nicht mehr rückgängig machen, ohne neues Unrecht zu erzeugen.
« Letzte Änderung: 13. April 2012, 12:56:40 von Araxes »

Offline Araxes

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Re:Political LowLights
« Antwort #82 am: 13. April 2012, 12:57:22 »
Selbstredend. Aber meine Intention bei diesem Vergleich war eine andere. So lange Menschen noch leben, die ihren Kindern und Enkeln aus erster Hand vom Verlust ihrer Heimat erzählen können, werden Vertreibung/Grenzverschiebung/Staatenwechsel nicht vergessen. Es braucht mehr Generationen.

Nicht zu vergessen ist ja was anderes als einen Widerstand zu organisieren.

Yossarian

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Re:Political LowLights
« Antwort #83 am: 10. Juni 2012, 16:02:24 »


Offline DüDo

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Re:Political LowLights
« Antwort #85 am: 21. August 2012, 09:04:59 »
http://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehreinsaetze-im-inland-karlsruhe-faellt-katastrophen-entscheidung-1.1443401
die bundeswehr war bei katastrophen doch schon immer involviert! siehe sandsäcke-packen bei flutkatastrophen. warum also so eine "sommerloch-liest keiner, weil alle in urlaub"-gesetzesänderung?! angst vor bürgerkrieg durch die euro-krise?!

Yossarian

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Re:Political LowLights
« Antwort #86 am: 21. August 2012, 09:19:20 »
die bundeswehr war bei katastrophen doch schon immer involviert! siehe sandsäcke-packen bei flutkatastrophen.

Es geht um *militärische* Einsätze.

Offline phoenix

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Re:Political LowLights
« Antwort #87 am: 30. August 2012, 23:00:46 »
Und immer wenn man denkt, es geht nicht mehr schlimmer, legt einer unser Politiker nochmal einen drauf.


http://www.n-tv.de/wirtschaft/China-kauft-sich-nach-Europa-ein-article7098616.html

Willkommen in der People Republic of Europe/Deutschland!

Würg, alleine der Gedanke .....
Vielleicht sollten wir der Währungsunion doch lieber direkt den Gnadenschuss geben. :.)
« Letzte Änderung: 30. August 2012, 23:02:34 von phoenix »
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)

Online ganter

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Re:Political LowLights
« Antwort #88 am: 30. August 2012, 23:28:04 »
das ist doch nix neues. In den 80ern gehörte HalbUSA den Japanern.
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Offline phoenix

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Re:Political LowLights
« Antwort #89 am: 30. August 2012, 23:31:33 »
Egal wie, ich finde es trotzdem eine extrem beunruhigende Entwicklung.
Das ist aus meiner Sicht, die reine Verzweiflung.

"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)