Wie kommt man mit sich ins Reine?
Hierfür ist es primär wichtig, dass das äußeres Wahrnehmungsbild für Andere und das innere Selbstwahrnehmungsbild kongruent sind. Es gibt viele Leute, die sind ziemliche Idioten, finden sich aber selbst super. Andererseits gibt es brauchbare Persönlichkeiten, denen ohne greifbaren Grund das Selbstvertrauen fehlt. Es gilt daher, die beiden Ebenen innen/außen zu synchronisieren um authentisch zu sein. Wer nicht (viel) mehr zu sein glaubt, als er ist und sich auch nicht (viel) geringer fühlt, als er anhand seiner Außenwirkung in der Gesellschaft sein müsste, findet sich in der eigenen Mitte wieder.
Ich gehe durch die Welt und sehe Potenzial, dass ich besser sein könnte und davon würden alle profitieren. Der einzige Grund, warum das nicht so ist, ist, weil ich mich bisher nicht diszipliniert habe.
Dass man sein eigenes Sein als Mensch für sich selbst und die Gesellschaft verbessern möchte, ist doch eine durchaus respektable Mission. An dem Anspruch sollte man allerdings nicht emotional komplett scheitern, nur weil nicht alles für einen selbst mögliche insoweit bisher erreicht ist. Die eigene Unzulänglichkeit zu realisieren ist für den reflektierten Menschen an sich nur folgerichtig und Motor seiner an sich lebenslangen Verbeserungsbemühungen, die doch nie das Ideal erreichen.
Ich versuche seit ewigen Zeiten, mich in Gemeinschaften zu integrieren und es klappt nie so richtig.
Das scheint nach der bisherigen Schilderung nicht zu stimmen, Freundeskreis, Arbeit, Eltern usw. läuft. Die fehlende Integration betrifft also ausschließlich Frauen.
Einmal habe ich sie mit 22 getroffen, da hab ich gemerkt, dass es nichts bringt, weil sie redet dann nur die ganze Zeit von Dingen, die mich gar nicht interessieren. Das letzte Mal, wo ich sie gesehen habe, ist so 10 Jahre her. Damals dachte ich, dass ich gar nichts mehr von ihr will und das abgehakt wäre.
Hier kommt man dann zur Kern des Problems, eine ausgesprochene Projektion in Bezug auf die Zustände des ersten Dates. Findet man so oder so ähnlich bei Leuten häufig, irgendwas im Leben ist nicht so geworden, wie man es sich anfangs in der frühen Jugend mal erträumt hat und dann kehren die Leute immer wieder emotional zu dem letzten Zeitpunkt in der Vergangenheit zurück, an dem die Vorstellung davon noch intakt war. Bei Licht betrachtet hat sie mit 22 schon nur langweiliges Zeug geredet und danach hat sie sich vermutlich die Haare abgeschnitten und ist fett geworden. Die Teeny-Romanze im schönen Kleid lebt hingegen in der Erinnerung weiter. OK, das damalige Date wurde ruiniert, weil er ihr Kindergeschichten vorgelesen hat, statt sie - was in dem Alter die Erwartungshaltung war - körperlich zu begehren. Dann ist man halt als noch nicht reif genug raus und bestenfalls noch in der Friend-Zone. Das ist aber sicherlich nichts, was heute schwer lösbar wäre.