Autor Thema: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber  (Gelesen 528412 mal)

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Offline nigel48

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #465 am: 02. Oktober 2015, 19:46:29 »
der öpnv ist vielleicht in städten gut, aber nicht auf dem land.
hier kann man morgens um 7 mit in den schulbus. gegen 11 fährt noch mal einer, aber in eine andere stadt. ob man dann auch wieder zurück kann ist ne andere sache.
wenn jemand einen termin hat, ist der tag hin.
des halb sind die riesenbusse auch fast leer.
hier braucht es kleine busse, die öfter fahren.

in den dörfern gibt es ganze wohnblöcke, die leer stehen. haben "ivestoren" z.t. für eine DM gekauft. -etwas farbe und evtl geklaute wasserhähne und heizkörper ersetzen und fertig.
evtl kleine lebensmitttelläden in den dörfern sponsern.
wenn in so einem 600- tausend-seelen.dorf 12 oder 16 flüchtlingsfamilien untergebracht werden wirkt sich das anders aus als 3000 in einem baumarkt...
das land braucht vielfalt und kreativität. es kann nicht EINE lösung geben. aber mehrere, viele. "wir" müssen auch einfach ausprobieren was geht und was nicht.

was mit sicherheit daneben ist, ist jammern, nörgeln und "ja aber,wenn...".

UND : löhne, von denen ein arbeitnehmer leben kann, ist ein konzept, zumindest steht eines dahinter : die würde des menschen ist unantastbar. denn: 40 wochenstd arbeiten und dann noch um unterstützung betteln müssen ist entwürdigend.
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Offline nigel48

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #466 am: 02. Oktober 2015, 19:48:42 »
der öpnv hat mit flüchtlingen in dem moment was zu tun, wenn man sie irgendwo in der walachei deponiert. z.b. in ehemaligen kasernen.
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Offline Yossarian

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #467 am: 02. Oktober 2015, 19:54:18 »
der öpnv hat mit flüchtlingen in dem moment was zu tun, wenn man sie irgendwo in der walachei deponiert. z.b. in ehemaligen kasernen.

Das ist doch mal ne Aussage, mit der man was anfangen kann.
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Offline Araxes

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #468 am: 02. Oktober 2015, 20:33:56 »
der öpnv hat mit flüchtlingen in dem moment was zu tun, wenn man sie irgendwo in der walachei deponiert. z.b. in ehemaligen kasernen.

Da brauchste'n Shuttle. Aber die anerkannten Flüchtlinge gehen eh alle in die Ballungsgebiete und da gibt's ÖPNV. Da gehen dann auch die eigentlichen Probleme los. Die Unterbringung in Auffanglagern ist ja nicht das langfristige Problem, sondern die Integration in den Jahren danach.

Offline Yossarian

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Offline grashopper

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #470 am: 02. Oktober 2015, 20:49:27 »
Da brauchste'n Shuttle. Aber die anerkannten Flüchtlinge gehen eh alle in die Ballungsgebiete und da gibt's ÖPNV. Da gehen dann auch die eigentlichen Probleme los. Die Unterbringung in Auffanglagern ist ja nicht das langfristige Problem, sondern die Integration in den Jahren danach.

Eben. Auf dem Land wird es schwierig. Es gäbe bestimmt zahlreiche Möglichkeiten der Unterbringung. Aber die Infrastruktur zur Selbstversorgung fehlt halt.

Z.B. in meiner Heimatgemeinde gibt es es derzeit noch nicht mal einen Lebensmittelladen. Busse fahren morgens früh, ggf. nachmittags und gegen Abend mal in bestimmte Richtungen und zurück.

Das ist es dann auch.

Heißt, selbst die älteren Dorfeinwohner sind aufgeschmissen, wenn sie nicht noch Familienmitglieder haben, die sich um den Einkauf  für sie kümmern.
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Offline Araxes

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #471 am: 02. Oktober 2015, 21:16:41 »
Da braucht man einen Laden-Bus, der rumfährt. Geht aber auch nur, wenn die Leute bei dem dann wirklich was kaufen.

Offline nigel48

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #472 am: 03. Oktober 2015, 15:01:17 »
raxi, die müssen da kaufen.

meine ex nachbarn, ende 70, sie parkinson, er schlaganfall, zusammen 800€ rente. er war jahrzehnte hauptmann der freiwilligen feuerwehr. vor 6 monaten ist der LM -laden abgebrannt, mit im haus frisör und bank.
von den 600 leuten im dorf haben ~ 50 ein auto, und die sind tagsüber damit zur arbeit.
wenn da hundert flüchtlinge in leere blöcke ziehen, könnte man die grundschule reaktivieren.
würden dann die nachbardörfer ähnlich belebt, lohten sich auch kleine läden denn 3-4 km fahren auch ältere noch mit dem rad.
(aber nicht 20 bis aldi etc. bergauf und im winter..) kleine busse im stundentakt, in mehrfach überschneidenden kreisen durch den landkreis. dann kommen alle innerhalb eines halben tages überallhin und vor allem auch wieder zurück.
wenn man mit den handwerkern dort redet.. die überlegen ständig, ob sie dicht machen, weil sie keine leute haben, die aufträge kaum abarbeiten können und sie dadurch kunden verlieren.
tausen flüchtlinge auf 10 dörfer verteilt...leere häuser, die nur etwas aufgemöbelt werden müsten gibts genug.
frisches blut, junge leute, bessere infrastruktur würde den landkreis beleben und in 10 jahren produzieren sie mehr steuern und sozialabgaben als vorher reingesteckt wurden.
große lager in der walachei mit shuttle wäre das dümmste, was man machen kann.
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Offline Araxes

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #473 am: 03. Oktober 2015, 16:50:50 »
wenn da hundert flüchtlinge in leere blöcke ziehen, könnte man die grundschule reaktivieren.

Was machen die 100 Flüchtlinge da? Gar nichts. Also werden sie weggehen.

Zitat
würden dann die nachbardörfer ähnlich belebt, lohten sich auch kleine läden denn 3-4 km fahren auch ältere noch mit dem rad.

ja, und die Leute leben alle von Transferleistungen. Das ist nicht tragfähig. Mindestens ein größerer Teil von denen muß selber Geld verdienen, und das werden sie in diesen Dörfern nicht.

Zitat
(aber nicht 20 bis aldi etc. bergauf und im winter..) kleine busse im stundentakt, in mehrfach überschneidenden kreisen durch den landkreis. dann kommen alle innerhalb eines halben tages überallhin und vor allem auch wieder zurück.

Ein halber Tag mag für Arbeitslose, die zum Shoppen wollen (uh?) vielleicht eine Möglichkeit sein. Um zur Arbeit zu pendeln, eher nicht.

Zitat
wenn man mit den handwerkern dort redet.. die überlegen ständig, ob sie dicht machen, weil sie keine leute haben, die aufträge kaum abarbeiten können und sie dadurch kunden verlieren.

Tatsächlich? Was zahlen die denn so? Kann es sein, daß die einfach zu wenig zahlen und andererseits aber auch nicht die wahnsinnig zahlungskräftigen Kunden haben?

Zitat
tausen flüchtlinge auf 10 dörfer verteilt...leere häuser, die nur etwas aufgemöbelt werden müsten gibts genug.

"aufgemöbelt"? Wer bezahlt das und unter welchem Modus überläßt man diese Häuser? Miete, die dann wer bezahlt? Die ohnehin klammen Dörfer?

Zitat
frisches blut, junge leute, bessere infrastruktur würde den landkreis beleben und in 10 jahren produzieren sie mehr steuern und sozialabgaben als vorher reingesteckt wurden.

Damit steigt nur der Anteil der Transferempfänger von 30% auf 40%. Andererseits ist es auch wieder egal, ob sie in der Stadt oder auf dem Dorf Transferempfänger sind. In der Stadt können sie sich aber besser darunter mischen oder Parallelgesellschaften bilden. Die meisten Syrer, die zu uns kommen, sind Stadtmenschen. Ich kann mir schwer vorstellen, daß die nun furchtbar gerne bei uns in strukturschwache Dörfer ziehen. Und so ausgebildet ist die Willkommenskultur auf den Dörfern nicht. Jedenfalls nicht bei Leuten, die selber schon arbeitslos oder frühverrentet sind. Und dann kommen die Flüchtlinge und kriegen ihre Häuser geschenkt oder billig überlassen?

Offline grashopper

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #474 am: 03. Oktober 2015, 18:34:49 »

Ein halber Tag mag für Arbeitslose, die zum Shoppen wollen (uh?) vielleicht eine Möglichkeit sein. Um zur Arbeit zu pendeln, eher nicht.


Das ist es eben. Damit haben doch schon Einheimische Probleme, wenn sie kein Kfz. besitzen. Die meisten Westerwälder müssen täglich Richtung Frankfurt oder Richtung Köln zur Arbeit fahren. Zumindest bis zum nächsten ICE-Bahnhof, der auch mindestens 30 km entfernt ist.

Es gab mal einen Bauern, der auch mit sonstigen Lebensmitteln durch die Dörfer gefahren ist. Very beliebt und natürlich auch etwas teurer. Dennoch wurde das Angebot gerne genutzt.

Leider ist er inzwischen verstorben und seine Nachkommen haben diesen Service nicht weitergeführt. Sehr schade, denn eigentlich wäre das inzwischen eine Marktlücke.

Wenn Flüchtlinge in die Großstädte strömen, ist das mithin auch nachvollziehbar.  Sollten sie Fuß fassen und irgendwo Arbeit wie auch Mobilität (Kfz. oder ÖPNV) finden (wollen), sieht es dann schon anders aus. Dann verteilt sich der Zustrom an Bevölkerung auch in diesem unseren Lande.

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #475 am: 03. Oktober 2015, 19:18:43 »
Das ist es eben. Damit haben doch schon Einheimische Probleme, wenn sie kein Kfz. besitzen. Die meisten Westerwälder müssen täglich Richtung Frankfurt oder Richtung Köln zur Arbeit fahren. Zumindest bis zum nächsten ICE-Bahnhof, der auch mindestens 30 km entfernt ist.

Immerhin können die noch irgendwohin pendeln. Wenn man in der Prignitz wohnt, dann ist das nächste Pritzwalk oder Perleberg oder ein bißchen weiter weg dann Schwerin.

Zitat
Es gab mal einen Bauern, der auch mit sonstigen Lebensmitteln durch die Dörfer gefahren ist. Very beliebt und natürlich auch etwas teurer. Dennoch wurde das Angebot gerne genutzt.

Da könnte ich mir durchaus einen Syrer vorstellen, der sowas macht. Das ist dann immerhin einer, der eine Existenz gefunden hat.

Zitat
Wenn Flüchtlinge in die Großstädte strömen, ist das mithin auch nachvollziehbar.  Sollten sie Fuß fassen und irgendwo Arbeit wie auch Mobilität (Kfz. oder ÖPNV) finden (wollen), sieht es dann schon anders aus. Dann verteilt sich der Zustrom an Bevölkerung auch in diesem unseren Lande.

Ich weiß nicht, ob da mehr passiert, als dass sich zu dem obligatorischen griechischen Restaurant in Kleinckleckersdorf noch der Falafel-Imbiß gesellt. Mit der Landwirtschaft kann man da keinen großen Zuzug in Lohn und Brot bringen.

Offline Yossarian

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #477 am: 06. Oktober 2015, 11:06:50 »
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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #479 am: 06. Oktober 2015, 19:00:08 »
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