Der Mandant wird von der örtlichen Arbeitsagentur dazu verdonnert, an einer Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teilzunehmen. Das sind Maßnahmen, für die irgendein privater Träger von der Bundesanstalt für Arbeit fette Kohle abkassiert, wofür die zur Teilnahme Verpflichteten dann durch ihre Anwesenheit und sinnlos vertane Zeit büßen müssen. Aber Hauptsache, die verschwinden für einen gewissen Zeitraum aus der Arbeitslosenstatistik, weil sie als Maßnahmeteilnehmer ja nicht arbeitslos sind. Meistens ist das völlig hirnloses "Bewerbungstraining", oft wird die Verpflichtung zur Teilnahme von den Vermittlern als bloße Disziplinierungsmaßnahme benutzt.
Die Maßnahme meines Mandanten läuft unter dem Titel "Maßnahme zur Unterstützung der Vermittlung mit
ganzheitlichem Ansatz" und dauert sage und schreibe neun Monate.
Weder mein Mandant noch ich können uns etwas unter dem Begriff "ganzheitlicher Ansatz" etwas vorstellen.
Ein Seminarprogramm o.ä. gab es natürlich nicht zusammen mit der Ladung, eine echte Wundertüte sozusagen.
Ich glaub, das wird noch witzig.
Edit:
Dr. Google hilft.
Was an diesem Unfug ganzheitlich sein soll, erschließt sich mir immer noch nicht.
Interessant finde ich aber, daß es sich bei diesem Unfug offensichtlich um eine Endlosschleife handelt: Kursdauer variabel 3 bis 9 Monate, wöchentlicher Einstieg möglich.
Hatte ich erwähnt, daß der Mandant kurz vor seiner Verrentung steht und als ehemaliger Chefeinkäufer eines mittelständischen Unternehmens wahrscheinlich mehr im Leben steht als einer der von ihm zu erwartenden Dozenten?