Autor Thema: Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?  (Gelesen 148568 mal)

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Yossarian

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #30 am: 27. Januar 2010, 10:35:23 »
Das sieht man's mal wieder, früher war alles besser.

Ja; je nachdem, wie man es sieht. Sklaven mußten ernährt und gekleidet werden. Man konnte sie einfach entlassen. Wenn die Sklaverei für "das Kapital" ökonomisch sinnvoll gewesen wäre, hätten wir sie heute noch. Wenn sie irgendwann ökonomisch wieder sinnvoll wird, wird sie eben wieder eingeführt.

immer noch besser als handtuch zu sein oder lustknabe pädophiler...

Das mag der eine oder andere Sklave im Bergwerk anders gesehen haben.

Zitat
deine literaturhinweise deuten darauf, dass du noch nie originalliteratur gelesen hast. schade, da hast du was verpasst!

Mir scheint fast, ich kenne die auch nicht. Welche Originalliteratur meinst Du?


Offline DüDo

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #31 am: 27. Januar 2010, 10:47:13 »
na eigentlich alles...
hatte 10 jahre latein... bis zur 13 als 1. lk

Yossarian

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #32 am: 27. Januar 2010, 11:06:13 »

hatte 10 jahre latein... bis zur 13 als 1. lk

Äh, war das jetzt Ernst gemeint?

Mein Bornemann´s Lateinisches Unterrichtswerk fing an mit den bezeichnenden Sätzen "dominus vocat. servus advolat." Viel gibt das über die Situation der Sklaven im akten Rom nicht her. Auch später haben wir nur Scheißdreck zu lesen gekriegt.

Ich wünschte, wir hätten Ulpian & Co. gelesen, oder wenigstens Cicero.


marple

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #33 am: 27. Januar 2010, 11:24:33 »
Mindestens über Leibeigene gibt es Literatur.

Übrigens hat Napoleon Bonaparte unter dem Einfluß der revolutionären Bildungsbürger die Sklaverei in den französischen Kolonien abgeschafft, um sie später auf Wunsch seiner Gemahlin wieder einzuführen, da die Eltern von Josephine ihre Plantage nicht ohne "ihre" Sklaven wirtschaftlich führen konnten. Auch die Leibeigenschaft in Rußland wurde unter dem Druck des Bildungsbürgertums 1861 abgeschafft. Okay, ist ot, aber in dem Zusammenhang nicht ganz uninteressant.

Insofern sind diese Änderungen tatsächlich aufgrund des ethischen Denkens Intellektueller passiert. Nicht von unten herauf.


« Letzte Änderung: 27. Januar 2010, 11:26:15 von marple »

Offline DüDo

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #34 am: 27. Januar 2010, 11:29:49 »
Äh, war das jetzt Ernst gemeint?

Mein Bornemann´s Lateinisches Unterrichtswerk fing an mit den bezeichnenden Sätzen "dominus vocat. servus advolat." Viel gibt das über die Situation der Sklaven im akten Rom nicht her. Auch später haben wir nur Scheißdreck zu lesen gekriegt.

Ich wünschte, wir hätten Ulpian & Co. gelesen, oder wenigstens Cicero.



na ich hab mit latein angefangen. caesar war mit der 7. klasse gegessen. in der 11. haben wir nen porno übersetzt. dazwischen kamen die sklaven. danach auch. ich denke schon, dass ich mich mit der römischen zeit auskenne. das altgriechische habe ich zwar nicht so gemocht, aber auch mitgemacht... ich war auf einer wirklich guten schule. nicht nur geredet, sondern auch alles aufs heute übersetzt. und das lass ich mir von keinem zerreden.

Yossarian

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #35 am: 27. Januar 2010, 11:42:27 »
Hier will keiner was zerreden (und ich hätte auf meiner Penne wirklich lieber die Metamorphosen gelesen  ;) ), aber Du kannst nicht von allgemeinen Texten auf fachspezifische Texte schließen. Von daher wird man den Texten von Ulpian da wenig entgegensetzen können (und auch nicht müssen).

Sklaverei hatte viele Ausprägungen, und vom altgriechischen Andropodon bis zum kaiserzeitlichen römischen Sklaven mit gesicherter Rechtsstellung ist es ein weiter Weg. Es ist einfach Fakt, daß es auch (!) Sklaven mit sehr weitreichenden Befugnissen innerhalb des Haushaltes ihres Eigentümers und darüber hinaus gab, und so mancher Privatsekretär war aus Griechenland "zugekauft".

Natürlich betraf das nur einen geringen Anteil der Sklaven, aber auch nur ein geringer Anteil der freien römischen Bürger waren Senatoren mit Bildung und Besitz.



Yossarian

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #38 am: 13. Februar 2010, 11:18:50 »
Danke, da lese ich lieber wissenschaftliche Sekundärliteratur.

Bitteschön.

Conte Palmieri

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #39 am: 13. Februar 2010, 12:37:41 »
Hatten wird das schon hier?

Hartz IV und der hausgemachte Niedriglohnsektor

(wenn's ein unbeabsichtigtes Doppelpposting ist, kann ich's ja wieder löschen).

Yossarian

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marple

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #41 am: 15. Februar 2010, 11:17:42 »
Hatten wird das schon hier?

Hartz IV und der hausgemachte Niedriglohnsektor

(wenn's ein unbeabsichtigtes Doppelpposting ist, kann ich's ja wieder löschen).

Hmmm, von der Seite hab ich das noch nicht betrachtet. Scheint aber ziemlich schlüssig zu sein.


Ich konnte voriges Jahr übrigens meine Hartz-Freundin nicht auf 400 Euro-Basis einstellen, weil damit gleichzeitig auch die Bezüge ihres in "eheähnlicher Gemeinschaft" lebenden Hartz-Freundes und des dort wohnenden Sohnes (in Ausbildung) gekürzt worden wären. Am Ende hätte sie tatsächlich ein Minus durch Arbeit gemacht. Gerechnet hätte sich die Geschichte für sie erst ab einem Gehalt von etwas über 900 Euro, was ich nicht zahlen kann und was dem nur stundenweisen Einsatz auch nicht entspricht. Nu jut, hab ich immer noch keine Hilfe und sie bleibt zu Hause. Nein, ich beschäftige sie nicht "schwarz".

Offline Stachelhaut

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #42 am: 15. Februar 2010, 11:26:15 »
No jo. Sie könnte sich trennen, von dem Mann. Der hockt doch sowieso nur den ganzen Tag auf der Couch, trinkt Bier und meckert. Ne Wohnung bekäme sie bezahlt, und die Bedarfsgemeinschaft wäre aufgehoben. Außerdem bekäme sie 100% des ALG II - Satzes, statt jetzt 90%. O.k., für den Staat käme es teurer, aber dafür wäre sie dann auch flexibler einsetzbar. :)
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marple

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #43 am: 15. Februar 2010, 11:46:10 »
aber dafür wäre sie dann auch flexibler einsetzbar. :)

Isse nicht. Eingeschränkt in jeder Hinsicht. Außer bei einer sehr gutwilligen Freundin hat sie keinerlei Chance auf dem Arbeitsmarkt. Psychisch völlig daneben, von ständigen eingebildeten Krankheiten geplagt, zusätzlich Alleinpflegerin (unbezahlt) ihres neuerdings alzheimernden Vaters...nach meiner Rechtsauffassung ist sie reif für eine Berentung wegen völliger Arbeitsunfähigkeit. Sie kann keine Termine halten, weil sie vor JEDER Stresssituation (was Arbeit oder Leistung für sie eben ist) stundenlangen Durchfall bekommt, etc. Und das ist nicht eingebildet. Jahrelange Abhängigkeit von Psychopharmaka kommen dazu. Das macht ein normaler Arbeitgeber nun mal keine zwei Tage mit.
Wär eine kleine Möglichkeit gewesen, sie wenigstens stundenweise sinnvoll zu beschäftigen. Soll aber nicht sein. Und was heisst ALG II? Steht ihr als Langzeitarbeitsloser doch sowieso nicht zu.

Zu einer Trennung rate ich ihr allerdings aus diversen Gründen schon seit Jahren. Aber da klammern sich zwei Außenseiter ohne Liebe und Freundschaft aneinander, weil das Leben allein für sie noch fürchterlicher scheint.

Hoffnungsschimmer ist der Sohn. Auf den bin ich echt stolz. Hat neben seiner Lehre (Tischler) jetzt auch noch Abi in Abendschule angefangen. Der hat Biss und Ehrgeiz entwickelt nach der Schule, das war eigentlich gar nicht zu erwarten. Hat sich mit richtigen Freudenschreien auf all meine Bücher gestürzt, die ich aus Platzmangel ausmustern musste. Das freut einen dann doch, dass er nicht in die Fußstapfen der Alten treten will. Es gibt also noch Hoffnung für die Jugend.

Offline Stachelhaut

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #44 am: 15. Februar 2010, 11:50:22 »
ALG II ist der offizielle Kurzeuphemismus für Hartz IV.
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