Ist es also krankhaft? Sollten die Extremsportler in Behandlung?
Gute Frage. Sollte / muß man jemanden vor sich selbst schützen. Wo fängt Extremsport an?
Ein Bekannter ist jahrzehntelang Motorrad gefahren. Immer mit Schutzbekleidung. Vor ein paar Jahren ist er im T-Shirt mit dem Fahrrad unterwegs, stürzt und schlägt so unglücklich mit dem Rückgrat auf die Bordsteinkante, daß er jetzt querschnittsgelähmt ist. Eine Bekannte aus der selben Gruppe gerät irgendwie beim Motorradfahren mit einem Lastwagen aneinander, kommt zum Sturz, und ihr eines Bein gerät unter unter die hintere Doppelbereifung des Lasters. Das Bein mußte unterhalb des Knies amputiert werden. Wenn sie nur mit dem Fahrrad unterwegs gewesen wäre, wäre das keinen Deut besser ausgegangen. Wie gefährlich ist als Fahrrad fahren?
Prinzipiell denke ich, daß man einem erwachsenen Menschen nichts verbieten darf. Man darf davon ausgehen, daß ein Erwachsener weiß, worauf er sich einläßt. Die, die es nicht wissen, sind Kandidaten für den Darwin Award. Ein bißchen Schwund ist halt immer.
Meiner bescheidenen Meinung nach liegt viel an den sozialen Medien: Vollidioten, die sich bei wahnwitzigen Motorradstunts selbst filmen, das online stellen und sich beklatschen lassen. Nicht der Sport bzw. die Tätigkeit an sich ist dann irgendwann der Kick, sondern das bejubelt werden. Das dann immer waghalsigere Stunts hervorbringt, denn sonst läßt ja das Interesse der Fans nach, wenn man immer nur das selbe macht.
Ich weiß nicht, wie das bei der Dahlmeier aussah. Aus der Hüfte geschossen vermute ich eher nicht, daß sie das, was sie gemacht hat, nur wegen des Applauses gemacht hat.
Ich denke, kritisch wird alles, nicht nur Extremsport, wenn man es nicht mehr nur für sich macht, sondern um sich vor anderen zu produzieren und Beifall zu bekommen. Und ja, ab einem gewissen Punkt ist so etwas sicherlich behandlungswürdig. Aber wo der Leidensdruck fehlt, wird niemand sich in Behandlung begeben.
Der Horror wär für mich, dass irgendwelche Greise mir vorschreiben, was ich zu tun und vor allem zu lassen habe. Weil es so "gefährlich" sei.
Nicht nur Greise. Es gab früher auch schon genug Grüne, die das Motorradfahren am liebsten verboten hätten.
Sie ist wenigstens bei etwas gestorben, das sie erfüllte und ihr viel Freude bereitete.
Mit 31 war das aber sicher (noch) nicht so geplant.
Wenn schon dann so ! Womöglich jahrelanges Siechtum in einem Altersheim, wäre für mich der absolute Horror. Der gefährlichste Ort auf der Welt sind Betten. In denen sterben die meisten.
Yep. Lieber mit 70 mit dem Mopped verunglückt, als mit 72 mit einem fiesen Krebs monatelang im Krankenhaus verreckt.