Autor Thema: Erfahrungen mit Buchveröffentlichungen – Verlag oder Selfpublishing?  (Gelesen 1058 mal)

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Offline lookcool

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@PacPac: Was du da über persönliche Gespräche sagst, trifft tief. Diese Form des Austauschs – ungefiltert, spontan, direkt – geht echt verloren. Und gerade beim Schreiben, wo so vieles allein im Kopf passiert, ist es Gold wert, wenn man mit jemandem reden kann, der nicht gleich in Ratgeber-Floskeln abdriftet.

Deine Beobachtung zu Sprache und Ausdruck heutiger Generationen ist zwar hart, aber ehrlich – viele haben kein Gefühl mehr dafür, was ein gut gesetzter Satz oder ein echtes Gespräch auslösen kann. Und wenn sich niemand mehr traut, diese Gespräche überhaupt zu ermöglichen, bleibt man tatsächlich in der eigenen Blase. Pluralismus? Schwierig.

Dass du an Verlage bisher kaum gedacht hast, ist kein Problem – du gehst das Ganze reflektiert an. Gerade weil du sagst: „Ich will nicht vom Schreiben leben, sondern einfach erleben, was nach dem Schreiben kommt“, nimmst du dir den Druck raus und öffnest dir Optionen. Genau das macht’s stark. Du willst verstehen, wie der Weg aussieht – nicht, um sofort vorne mitzulaufen, sondern um nicht blind loszurennen. Und das ist wahrscheinlich der nachhaltigste Einstieg, den man haben kann.

@Conte: Dein Hinweis aufs Marketing ist nicht zu unterschätzen – und wird von so vielen (verständlicherweise) erst dann erkannt, wenn das Buch schon fertig im Netz steht und... nichts passiert. Die Medienwelt ist eben doch ein bisschen ein Club – und ohne Verlag sitzt man da schnell auf der Warteliste, ganz hinten. Ich finde auch spannend, wie du das nochmal ins Verhältnis setzt zu dieser romantisierten Idee vom großen Durchbruch nach 27 Absagen. Schön, wenn’s passiert – aber sicher kein Geschäftsmodell. Und auch kein Plan A.

@LeonCas: Was für ein Rundumschlag. Du hast wirklich alles einmal durchlebt und dann in voller Klarheit auf den Tisch gelegt. Was mir besonders hängen bleibt, ist deine Idee, mit einem „Schrottauto“ zu üben, bevor man den Ferrari rausholt. Extrem guter Vergleich. Viele machen sich selbst zu viel Druck, gleich beim ersten Buch alles perfekt machen zu wollen. Und dann scheitern sie nicht, weil sie schlecht sind – sondern weil sie keinen Probelauf hatten. Dass du dein erstes Projekt bewusst als „Generalprobe“ behandelt hast, finde ich richtig smart.

Und ja, die Selfpublisher-Szene hat... sagen wir mal, Ecken und Kanten. Man muss sich durchwühlen, und manchmal wird’s schräg. Aber wenn man das weiß und trotzdem weitermacht, wird man auch immuner gegen Blender und Glitzerfassaden. Auch das mit dem Software-Thema – volle Zustimmung. Die Tools werden oft so verkauft, als wäre damit der Roman schon halb geschrieben. In Wahrheit muss man sich durch Bugs, unlogische UI und fragwürdigen Support durchbeißen – am besten mit Sicherheitskopien und viel Geduld.

Auch dein Tipp zum Nachweis eigener Arbeit im Zeitalter von KI – wichtiger Punkt. Klingt erstmal nach Overkill, aber wenn’s hart auf hart kommt, bist du der Einzige, der zeigen kann, wo das Werk herkommt. Und ja, 3 GB sind vielleicht ein bisschen viel – aber wahrscheinlich beruhigt’s auch, zu wissen, dass du alles dokumentiert hast.

Offline PacPac

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Ich habe mir jetzt einmal ca. 20 Verlage herausgesucht, die mein Genre veröffentlichen und/oder aus der Region sind. Wenn ich zufrieden bin mit meinen Manuskript, schicke ich es an die Verlage. Einen Versuch ist es wert.
Selfpublishing ist natürlich verlockend aber es schreckt mich ab, mich um alles kümmern zu müssen. Dazu müsste man ja auch wissen was man alles benötigt. Das würde wieder langes Recherchieren im Internet mit sich bringen. Ich würde es mir schon zutrauen wenn man jemanden an der Seite hätte, der einem sagt, welchen Punkt man als nächstes abzuarbeiten hat. Es scheitert da gar nicht daran, dass ich glaube ich könnte es nicht, eher ich weiß nicht was alles zu machen ist.
Aber so wie ich es mitbekommen habe, hat man eh viel Zeit zwischen den Abschicken der Manuskripte und dem Eintreffen der ersten antwortschrieben. Ich werde mich in der Zeit wohl mehr mit dem Selfpublishing etc. befassen.

Offline LeonCas

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Re: Erfahrungen mit Buchveröffentlichungen – Verlag oder Selfpublishing?
« Antwort #17 am: 04. August 2025, 21:06:12 »
Naja, Du solltest meinen Beitrag schon mal lesen, bevor Du Fragen stellst, denn die sind darin beantwortet.
So hab ich mir für Umme die Mühe gemacht und das finde ich schon ein wenig respektlos von Dir.
Ich habe vor 2-3 Tagen eine Autorin auf YouTube gesehen, die hat etwa 10 Bücher auf dem Markt und bei einer Lesung mal eben 5.000 Bücher signiert, kann aber trotzdem nicht davon leben. Ach ja, sie wird natürlich von einem Verlag unterstützt. Finde den Fehler!
Noch dazu muss man erstmal einen Verlag FINDEN.
Ich konnte schön früher mit Word, Photoshop & Co "umgehen", aber für ein Buch wird dann doch etwas mehr verlangt. Also heißt es LERNEN.
Klar, Du kannst Dir LibreOffice runterladen, damit Dein Buch schreiben, mit Gimp (oder Canva) erstellst Du Dein Cover, und dann auf Amazon hochladen... aber exakt so wird es dann auch aussehen.
Ich habe mir diverse Programme gekauft und mich darin eingearbeitet. Manche hab ich in die Tonne getreten, andere nutze ich für meinen WorkFlow.
Noch immer lerne ich jeden Tag dazu, fuchse mich in die Programme ein, optimiere mich selbst, und ich bereue nicht eine Minute von diesen zwei Jahren, die ich mittlerweile dransitze.
DU, und NUR DU allein kannst wissen, was Dir Dein Buch wert ist.
Du kannst auch alles in einen Texteditor tippen und Dir für den Rest Leute suchen, die das für kleines Geld übernehmen. Sogar extrem günstige Ghostwriter gibt es auf Facebook & Co.
Wenn Du ein sehr geniales, sehr günstiges Programm für Autoren suchst, welches Dich sogar an die Hand nimmt, dann schau Dir BIBISCO an. Wenn Du da am Ende auf "Druck" klickst, hast Du ein richtig gutes E-Book erstellt, mit dem man sich sehen lassen kann. Der Quellcode ist ein Tram (im Gegensatz zu vielen anderen Programmen!)
Lass auf jeden Fall die Finger von "Papyrus" und "Seite1"!!!!!!!!!!!!!!!!!

Viel Spaß und Erfolg!

Offline lookcool

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@PacPac: Dass du dir gleich 20 passende Verlage rausgesucht hast, ist schon mal ein richtig solider Start – viele stolpern erst Wochen später an diesen Punkt. Und ja, die Wartezeit zwischen Einsenden und erster Antwort ist oft zäh, aber sie ist Gold wert, um parallel das Selfpublishing zu erkunden. Vielleicht packst du dir in dieser Zeit wirklich so eine Art „Mini-Fahrplan“ zusammen – nicht im Sinne von „streng abarbeiten“, sondern eher als grobe Orientierung: Lektorat, Cover, Satz, ISBN, Vertrieb, Marketing. Dann siehst du schnell, wo du dir Unterstützung suchen würdest. Klingt so, als wärst du nicht unsicher, ob du’s kannst – nur eben, dass dir jemand mit Erfahrung den Weg zeigen soll. Das ist eigentlich die beste Ausgangslage, weil du weder in Schockstarre noch im Blindflug bist.

@LeonCas: Dein „DU, und nur DU“ hat schon Wucht – und trifft den Kern. Man kann sich alle Tipps der Welt reinziehen, am Ende steht man trotzdem selbst davor, zu entscheiden, wie viel Herzblut, Zeit und Geld man investiert. Dein Workflow-Ansatz klingt, als hättest du dir das über die Jahre richtig zusammengebaut – ein Mix aus Tools, Erfahrung und Lernschleifen. Bibisco klingt spannend, gerade weil es anscheinend strukturiert und gleichzeitig schlank ist. Interessiert mich: Hattest du das schon beim ersten Buch oder ist das erst später in deinen Werkzeugkasten gewandert? Und bei Papyrus/Seite1 klingt’s, als hättest du da nicht nur technische, sondern auch konzeptionelle Bauchschmerzen gehabt – was war der Moment, wo du gesagt hast „weg damit“?