@PacPac: Was du da über persönliche Gespräche sagst, trifft tief. Diese Form des Austauschs – ungefiltert, spontan, direkt – geht echt verloren. Und gerade beim Schreiben, wo so vieles allein im Kopf passiert, ist es Gold wert, wenn man mit jemandem reden kann, der nicht gleich in Ratgeber-Floskeln abdriftet.
Deine Beobachtung zu Sprache und Ausdruck heutiger Generationen ist zwar hart, aber ehrlich – viele haben kein Gefühl mehr dafür, was ein gut gesetzter Satz oder ein echtes Gespräch auslösen kann. Und wenn sich niemand mehr traut, diese Gespräche überhaupt zu ermöglichen, bleibt man tatsächlich in der eigenen Blase. Pluralismus? Schwierig.
Dass du an Verlage bisher kaum gedacht hast, ist kein Problem – du gehst das Ganze reflektiert an. Gerade weil du sagst: „Ich will nicht vom Schreiben leben, sondern einfach erleben, was nach dem Schreiben kommt“, nimmst du dir den Druck raus und öffnest dir Optionen. Genau das macht’s stark. Du willst verstehen, wie der Weg aussieht – nicht, um sofort vorne mitzulaufen, sondern um nicht blind loszurennen. Und das ist wahrscheinlich der nachhaltigste Einstieg, den man haben kann.
@Conte: Dein Hinweis aufs Marketing ist nicht zu unterschätzen – und wird von so vielen (verständlicherweise) erst dann erkannt, wenn das Buch schon fertig im Netz steht und... nichts passiert. Die Medienwelt ist eben doch ein bisschen ein Club – und ohne Verlag sitzt man da schnell auf der Warteliste, ganz hinten. Ich finde auch spannend, wie du das nochmal ins Verhältnis setzt zu dieser romantisierten Idee vom großen Durchbruch nach 27 Absagen. Schön, wenn’s passiert – aber sicher kein Geschäftsmodell. Und auch kein Plan A.
@LeonCas: Was für ein Rundumschlag. Du hast wirklich alles einmal durchlebt und dann in voller Klarheit auf den Tisch gelegt. Was mir besonders hängen bleibt, ist deine Idee, mit einem „Schrottauto“ zu üben, bevor man den Ferrari rausholt. Extrem guter Vergleich. Viele machen sich selbst zu viel Druck, gleich beim ersten Buch alles perfekt machen zu wollen. Und dann scheitern sie nicht, weil sie schlecht sind – sondern weil sie keinen Probelauf hatten. Dass du dein erstes Projekt bewusst als „Generalprobe“ behandelt hast, finde ich richtig smart.
Und ja, die Selfpublisher-Szene hat... sagen wir mal, Ecken und Kanten. Man muss sich durchwühlen, und manchmal wird’s schräg. Aber wenn man das weiß und trotzdem weitermacht, wird man auch immuner gegen Blender und Glitzerfassaden. Auch das mit dem Software-Thema – volle Zustimmung. Die Tools werden oft so verkauft, als wäre damit der Roman schon halb geschrieben. In Wahrheit muss man sich durch Bugs, unlogische UI und fragwürdigen Support durchbeißen – am besten mit Sicherheitskopien und viel Geduld.
Auch dein Tipp zum Nachweis eigener Arbeit im Zeitalter von KI – wichtiger Punkt. Klingt erstmal nach Overkill, aber wenn’s hart auf hart kommt, bist du der Einzige, der zeigen kann, wo das Werk herkommt. Und ja, 3 GB sind vielleicht ein bisschen viel – aber wahrscheinlich beruhigt’s auch, zu wissen, dass du alles dokumentiert hast.