Neulich habe ich mich an meinen Kücheneinstieg erinnert und musste eine Weile nachgrübeln:
Mit 14 hab ich irgendwo das erste Mal etwas von Chutneys gelesen. Neugierig, wie ich so bin, hab ich dann ein Knoblauch-Pfirsich-Chutney hergestellt. LaMama hat getobt, warum die Küche stinkt, aber ich hab mein kleines Gläschen versteckt und - wie vorgeschrieben - paar Wochen lang ungeöffnet gehütet.
Als dann die beste Freundin von LaMama zu Besuch kam, habe ich den beiden Damen ganz stolz ein Minihäufchen auf je einem Dessertteller serviert. Ich war furchtbar aufgeregt - das erste Mal was Selbstgekochtes.
LaMama hat das Gesicht verzogen und ausgespuckt. Ihre Freundin hat ihr Tellerchen noch abgeleckt und mir das Restgläschen sofort abgekauft. Sie fragt heute noch, ob ich nicht mal wieder was Besonderes fabriziert habe.
Ich frage mich, was aus mir geworden wäre, wenn LaMama so hätte reagieren können. Wahrscheinlich brauchte ich die Negativität, um immer noch besser werden zu wollen.
Vielleicht hab ich das aber auch von meinen beiden bulgarischen Großeltern geerbt (meine Mutter und meine Schwestern müssen von wo anders herstammen). Jedenfalls werkelt meine Tochter ähnlich experimentell und instinktiv. Und es schmeckt immer bei ihr.