Nicht weit von meinem Büro gibt es im Oeder Weg ein kleines Imbißbüdchen, an dem das Pech klebt. An den Räumlichkeiten, nicht an den Betreibern. Oder vielleicht doch auch an denen. Keiner hält sich dort lange; es kommt mir ein bißchen vor wie die Bühne in einer Musikkneipe, auf der sich Amateure austoben dürfen, wenn der eigentliche Act vorbei ist und die Leute so langsam heimgehen sollen...
Nachdem dort vor ein paar Monaten ein ganz netter koreanischer Imbiß gescheitert ist und sich zwischendrin für rekordverdächtig kurze Zeit der gefühlt 20.000ste Dönerstand Frankfurts dort befand, hat jetzt eine
Currywurst- und Frittenbude ihr Domizil dort.
Was soll ich sagen: Der koreanische Imbiß war prima, konnte sich aber nicht halten, und dem Frittenmann wird es genauso gehen.
Die Fritten gehören zu den besten, die ich außerhalb Belgiens gegessen habe, auch die Currywurst war handgemacht, jedenfalls die Sauce.
Ansonsten habe ich für eine Currywurst und eine Portion Fritten mit Mayo sieben Euro 10 bezahlt, was ziemlich happig ist und wofür ich in der Mittagspause 150 Meter weiter beim Chinesen schon fast ein Mittagsmenü inclusive kleinem Softdrink bekomme. Da nutzt es nichts, daß die Pommes rattenscharf sind.
Der wirklich liebe Typ, der das alleine betreibt, ist auch sonst etwas überfordert, zumindest in der Mittagszeit. Eilig darf man es nicht haben. Es ist alles sehr unprofessoinell. Was man früher vielleicht eher geneigt war, als Charme hinzunehmen, ist eher lästig, wenn die Zeit in der Mittagspause beschränkt ist. Da helfen die besten Fritten nicht.
Obwohl ich den Laden und den Betreiber sehr nett fand, fürchte ich, daß auch er es nicht wirklich lange machen wird.
Schade um den nächsten Amateur, der viel Energie und Liebe auf sein Projekt verwandt hat.