Autor Thema: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...  (Gelesen 180573 mal)

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Offline Araxes

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #270 am: 29. September 2018, 21:00:40 »
Ich sehe mich darin in meiner Annahme, dass sich Wissenschaft und Religion harmonisieren lassen, eigentlich nur bestätigt.

Die Homöopathen behaupten auch, daß sich ihr Spuk mit der Medizin "harmonisieren läßt". Es sind einfach zwei völlig verschiedene Gebiete. Es gibt einfach diesen Drang, sich mit der Wissenschaft auf eine Ebene stellen zu wollen. Das hat was von Hochstapelei. Das ist eigentlich das, was am meisten nervt. Kann die Religion nicht einfach damit zufrieden sein, sich bei den anderen Esoterikern einzureihen und es dabei zu belassen, daß es eben nichts Wissenschaftliches an ihr gibt?

Zitat
Wobei erneut festzuhalten ist: Religion ist nicht dasselbe wie Kirche. In Einsteins kosmischer Religion gibt es beispielhaft keinerlei Kirche.

Man braucht schon irgendeinen Priester oder Schamanen, der einem erzählt, woran man glauben soll bzw. der den Wunsch nach Übersinnlichem aufgreift und dazu eine Geschichte spinnt. Insofern: ohne Institution keine Religion. Was bleibt, ist eine Art Geisterglaube, aber sobald die Gesellschaften größer werden, gibt es genug Ressourcenüberschuß um bestimmte Leute, die sich gut inszenieren können, von der Arbeit freizustellen und den Glauben institutionalisieren.
« Letzte Änderung: 29. September 2018, 21:05:19 von Araxes »

Offline Araxes

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #271 am: 29. September 2018, 21:04:21 »
Diese dummen Milliarden von Menschen, die heute auf dem Globus leben, strömen zur Religion.

Schlimmer noch, es steht zu befürchten, daß die Vernunft dagegen irgendwann nicht mehr ankommt.

Offline marple

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #272 am: 29. September 2018, 21:15:32 »
Schlimmer noch, es steht zu befürchten, daß die Vernunft dagegen irgendwann nicht mehr ankommt.

Was bedeuten würde, dass "die Vernunft" die schwache Seite und Schwarmdummheit die überlebende Stärke darstellen.

Offline marple

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #273 am: 29. September 2018, 21:18:51 »
Die Homöopathen behaupten auch, daß sich ihr Spuk mit der Medizin "harmonisieren läßt". Es sind einfach zwei völlig verschiedene Gebiete. Es gibt einfach diesen Drang, sich mit der Wissenschaft auf eine Ebene stellen zu wollen. Das hat was von Hochstapelei. Das ist eigentlich das, was am meisten nervt. Kann die Religion nicht einfach damit zufrieden sein, sich bei den anderen Esoterikern einzureihen und es dabei zu belassen, daß es eben nichts Wissenschaftliches an ihr gibt?

Äh - wie bitte? Wenn das nicht die Religionisierung der Wissenschaft ist, was dann? Man darf keinen Gott NEBEN ihr haben?

Offline Yossarian

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #274 am: 29. September 2018, 21:33:56 »
Man darf keinen Gott NEBEN ihr haben?

Das ist die falsche Frage.

Was bedeuten würde, dass "die Vernunft" die schwache Seite und Schwarmdummheit die überlebende Stärke darstellen.

Ich fürchte, genauso sieht es aus.
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Offline marple

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #275 am: 29. September 2018, 21:52:14 »
Das ist die falsche Frage.

Das ist genau die richtige Frage nach dem Zitat: "Es gibt einfach diesen Drang, sich mit der Wissenschaft auf eine Ebene stellen zu wollen."

Offline Yossarian

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #276 am: 29. September 2018, 22:10:59 »
Wissenschaft ist eine Methode, kein Ergebnis. Deshalb kann man an Wissenschaft nicht "glauben".

Ich muß es noch einmal betonen: Glaube ist nicht Religion.

Du kannst an so viele Götter glauben, wie Du willst, wenn Dir der Gedanke unangenehm ist, daß es keine Götter gibt. Das hat erst einmal nichts mit Religion oder gar Kirche zu tun. Das Aufsätzchen von Einstein ist ganz nett, wenn man es richtg liest und unter der Prämisse, daß er Religion schrieb, aber tatsächlich Glauben meinte. Darauf deutet auch sein Hinweis auf den Buddhismus hin, der sich ja auch nicht als Religion versteht.
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Offline Yossarian

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #277 am: 29. September 2018, 22:17:53 »
Ich bin ein skeptischer Agnostiker (oder agnostischer Skeptiker, wie Du willst). Alles, was ich weiß, ist, daß ich nicht wissen kann. Ich kann nicht ausschließen, daß ein oder mehrere höhere Wesen gibt oder gab, der / die das Ganze in Gang gesetzt hat. Es spricht aber meiner bescheidenen Auffassung nicht mehr dafür, als dagegen. Also bevorzuge ich die naturwissenschafrliche Erklärung gegenüber der metaphysisch-spirituellen. Das ist mein "Glaube"; der funktioniert ganz ohne Götter.
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Offline Araxes

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #278 am: 29. September 2018, 23:58:00 »
Äh - wie bitte? Wenn das nicht die Religionisierung der Wissenschaft ist, was dann? Man darf keinen Gott NEBEN ihr haben?

Falsch verstanden. Wissenschaft hinterfragt ihre Erkenntnisse immer und fordert dazu auf, sonst wäre sie keine. Es gelten einfach andere Regeln. Die Religion kann sich gerne gleichwertig daneben stellen, wenn sie die gleichen Regeln akzeptiert. Dem hält sie etwa 30 Sekunden stand.

Wie Yossi richtig sagt: die Wissenschaft ist eine Methode. Die Religion möchte gleichberechtigt akzeptiert werden, ohne sich an den gleichen Maßstäben messen zu lassen.
« Letzte Änderung: 30. September 2018, 00:01:35 von Araxes »

Offline marple

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #279 am: 30. September 2018, 00:00:32 »
Mir ging es nicht wirklich um andere Götter. Oder Gott. Oder sonst ein Wesen. Es ging im Spezifischen eher um Homöopathie versus Medizin oder ganz allgemein die "Vergöttlichung" der Wissenschaft in Araxes Ausdrucksweise.

Nun klarer?

Und klar ist Wissenschaft Methodik. Aber der blinde Glaube an "Ergebnisse" hat mit Methodik nichts mehr zu tun. Und da rede ich nicht nur von vergangenen Jahrhunderten.

Offline marple

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #280 am: 30. September 2018, 00:02:33 »
Ich bin kein Agnostiker. Ich bin einfach unglaublich ungläubig.

Offline marple

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #281 am: 30. September 2018, 00:06:31 »
Falsch verstanden. Wissenschaft hinterfragt ihre Erkenntnisse immer und fordert dazu auf, sonst wäre sie keine. Es gelten einfach andere Regeln. Die Religion kann sich gerne gleichwertig daneben stellen, wenn sie die gleichen Regeln akzeptiert. Dem hält sie etwa 30 Sekunden stand.

Wie Yossi richtig sagt: die Wissenschaft ist eine Methode. Die Religion möchte gleichberechtigt akzeptiert werden, ohne sich an den gleichen Maßstäben messen zu lassen.

Noch mal. Das  war keine inhaltliche Kritik. Ich denke da ganz ähnlich. Aber deine Rethorik war - gelinde gesagt - dogmatisch.

Offline Araxes

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #282 am: 30. September 2018, 00:21:11 »
Mir ging es nicht wirklich um andere Götter. Oder Gott. Oder sonst ein Wesen. Es ging im Spezifischen eher um Homöopathie versus Medizin oder ganz allgemein die "Vergöttlichung" der Wissenschaft in Araxes Ausdrucksweise.

Homöopathie ist wirkungsloser Schwachsinn mit einer völlig idiotischen Theorie dahinter. Das wäre selber noch ok, wenn die Idiotie sich entweder den wissenschaftlichen Prinzipien stellen würde oder nicht mehr behaupten, sie wäre wissenschaftlich fundiert. Stattdessen dreht sie den Spieß um und sagt: beweist ihr erst mal, daß Homöopathie nicht funktioniert. Das geht aber nicht, weil man nicht für jede einzelne Heilung zeigen kann, daß es nicht an der Homoöpathie lag.

Wenn ein Wissenschaftler behauptet, daß auf der Rückseite des Mondes blaue Elefanten leben, dann gibt es einen Versuchsaufbau, um das zu widerlegen: Man fliegt hin und guckt nach. Wenn ein Homöopath behauptet, daß die Erinnerung des Wassers an ein Gift heilen, kann, dann gibt es keinen Versuchsaufbau, um das zu widerlegen. Es gibt, viele viele Versuche, in denen keine Evidenz nachgewiesen werden konnte, aber das heißt nicht, daß es im einemillionsten Versuch nicht doch noch gelingt. Ebenso, wenn ein Priester behauptet, daß es einen Gott gibt. Es existiert auch kein Versuchsaufbau, um das zu widerlegen. Deshalb sind die Behauptungen von Homöopathen oder Priestern nicht mit wissenschaftlichen Thesen gleichwertig. Sie genügen nicht den Kriterien.

Zitat
Und klar ist Wissenschaft Methodik. Aber der blinde Glaube an "Ergebnisse" hat mit Methodik nichts mehr zu tun.

Es gibt in der Wissenschaft keinen blinden Glauben an Ergebnisse. Jede These gilt immer nur, bis sie widerlegt ist und ist als These nur etwas wert, wenn ein Weg existiert, sie zu widerlegen. Ein Wissenschaftler behauptet nicht, daß ein Perpetuum Mobile möglich ist, denn eine Million Fehlschläge eins zu bauen, sind kein Beweis, daß es nicht doch geht. Ein Wissenschaftler behauptet eben, daß ein Perpetuum Mobile nicht möglich ist, denn wenn jemand doch eins baut, ist diese These widerlegt und deshalb ist diese These eine gute These.

Wenn Wissenschaftler blind glauben, sind sie keine mehr. Sie müssen aber nicht alles selber überprüfen. Sie können anderen Wissenschaftlern blind glauben, wenn die sich ebenso den gültigen Regeln unterwerfen.

Nun kann man sicher Beispiele finden, in denen das aus dem Ruder läuft, mit dem Finger darauf zeigen und sagen: sieh an, die sind auch nicht besser als die Priester. Sind sie eben doch, denn früher oder später kommt's raus und deshalb ist Astrologie heute keine Wissenschaft mehr und Homöopathie auch nicht.
« Letzte Änderung: 30. September 2018, 00:28:28 von Araxes »

Offline Araxes

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #283 am: 30. September 2018, 00:25:55 »
Noch mal. Das  war keine inhaltliche Kritik. Ich denke da ganz ähnlich. Aber deine Rethorik war - gelinde gesagt - dogmatisch.

Mag sein, aber da gibt's nun mal keinen Verhandlungsspielraum. Die Wissenschaft ist ja nett und läßt die Religion existieren, aber eben nicht in der gleichen Arena unter anderen Regeln.

Eigentlich will da darüber gar nicht mehr diskutieren, aber der Zustand der Welt bereitet mir Unbehagen. Überall nur noch Religiöse und Esoteriker.
« Letzte Änderung: 30. September 2018, 00:36:39 von Araxes »

Offline marple

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #284 am: 30. September 2018, 01:04:02 »
Ich hatte meine Gründe, hier nicht zu schreiben. Ihr versteht mich nicht.

Es gibt in der Wissenschaft keinen blinden Glauben an Ergebnisse. Jede These gilt immer nur, bis sie widerlegt ist und ist als These nur etwas wert, wenn ein Weg existiert, sie zu widerlegen.


Das ist doch der breiten Masse scheißegal. Den NICHTwissenschaftlern. Und um deren blinden Glauben geht es.


Noch klarer kann ich das jetzt auch nicht mehr formulieren.


Und lass mich mit Homöopathie und Esoterik in Ruhe. Da hättest du dir die Schreibarbeit sparen  können. Und das solltest/könntest du in meinem Fall auch wissen. Wie viele Jahre kennen wir uns?