Überhaupt scheint Religions-Bashing gerade ziemlich in zu sein. Dabei besteht weltweit milliardenfacher Bedarf an Religion.
Eher nicht. Was bedeutet eigentlich "Bedarf an Religion"? Religion löst keine Probleme.
Was ist mit Zuversicht, Hoffnung, Trost, Antwort auf die Sinnfrage des Lebens,
Religionen bieten da auch nur Schall und Rauch. Man kann sich dem hingeben, aber es ändert am Ende auch nichts. Das ist dann wahrscheinlich auch der Wert der Religion. Sie ist das, was bleibt, wenn alles andere ausscheidet. Und weil die Religion einen praktischerweise sowieso aufs Jenseits vertröstet, muß sie im Diesseits nichts einlösen.
caritatives Engagement, gemeinnützige ehrenamtliche Tätigkeiten und was sonst noch mit Religion einhergeht?
...sind in den Religionen erstaunlich wenig ausgeprägt. Wir denken da viellleicht an kirchliche Krankenhäuser und dergleichen (die auch nicht von der Kirche finanziert werden, also nicht mal im eigentlichen Sinn karitativ sind). Guck mal in die orthodoxe Welt. Da zählt nur Pracht und Prunk. Soziale Tätigkeiten finden kaum statt. Im Islam gibt es die Vorschrift zur Mildtätigkeit, aber was, wenn das nur ein Ersatz für ein steuerfinanziertes Sozialwesen ist, das denen dann doch zu weit ginge?
In vielen Gegenden ist zudem das reine Gegenteil der Fall und Priester gerieren sich wie Mafiosi und pressen den Ärmsten dann das letzte ab. In Afrika füllen selbsterernannte Prediger ganze Fußballstadien und verkaufen denen eine abartige Melange aus Christentum und Voodo. In Brasilien machen sich die Evangelikalen breit und erheben ihre eigenen Gemeindesteuern. Lieber einne katholische Mission als diese Gangster. Daß Religion da irgendwie abnehmen würde, ist aber leider nicht der Fall.
Die die gegen alles religiöse sind, haben zumeist überhaupt keine ausdifferenziertes Wertesystem und suchen den Lebenssinn in bloßer individueller Bedürfnisbefriedigung und materiellen Dingen.
Eher im Gegenteil. Ohne Religion ist man viel freier in der geistigen Bedürfnisbefriedigung. Man darf tatsächlich selber denken!
Wenn man tradierte Werte immer mehr relativiert und negiert, ohne neue zu formulieren, bleibt schließlich der "moderne" Mensch über, der keine Antworten hat und nicht mal mehr die Fragen stellt. Und der ist auch noch Stolz auf sich.
Die alten Antworten waren eben auch nur Lügen bzw. Beruhigungspillen. Die Realität ist aber, daß der "moderne Mensch" immer mehr Antworten findet und die Religion sich damit abmühen muß, ihre Weltsicht damit in Einklang zu bringen. Weil das nicht immer einfach ist, wird die Wahrheit zuerst verschwiegen, dann bekämpft, dann uminterpretiert.