Autor Thema: und was wird aus Deutschland  (Gelesen 60353 mal)

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Offline Yossarian

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #135 am: 10. August 2019, 22:02:18 »
iocor ergo sum.

Nicht das schlechteste Lebensmotto.
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

— Jack Kerouac

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Offline Yossarian

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #136 am: 11. August 2019, 10:22:06 »
Keine Mission scheint mehr zu groß. Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.
Mir wird das langsam unheimlich.

Mir ist das schon lange unheimlich, aber wie willst Du die ganzen Gretas aufhalten?

Da bin ich schon ganz froh, daß ich als fetter alter weißer Mann auf dem Stinkemopped so einiges nicht mehr miterleben muß, was uns da dräut.

Edit: Aber manchmal rutscht sogar dem Hausblatt der Gutmenschen und politisch Korrekten raus, daß das alles kontraproduktiv ist und nur noch nervt.  :evil
« Letzte Änderung: 11. August 2019, 10:28:45 von Yossarian »
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

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Offline simplemachine

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #137 am: 11. August 2019, 18:01:25 »
Ist schon klar. Ein kleines Völkchen mit etwa 1,2% Anteil an der Weltbevölkerung rettet den Rest.

Solange nicht global mal etwas passiert, können wir uns gern weiter im Hamsterrad drehen, Verordnungen, Richtlininen und neue Steuern erfinden, die, nicht nur dass sie uns z.B. beim Bau von Wohnungen im Wege stehen, nutzlos verpuffen.

Diese Denkweise geht die Frage des Fortschritts genau verkehrt herum an. Fortschritt fällt nicht global für alle gleichzeitig vom Himmel sondern hat seinen Anfang irgendwo lokal auf der Welt und breitet sich dann aus. Einer muss also den Anfang machen.   


Als sich im 20. Jh. immer mehr Menschen von der Religion abwandten und "rational" zu denken schienen, haben die wenigen Anhänger der Aufklärung frohlockt - aber sie haben sich geirrt. Die Leute waren begeistert, weil ihnen "die Wissenschaft" eine goldene Zukunft versprochen hat - mehr Autos, mehr Steaks, längeres Leben, kürzere Arbeitszeit, Sex - aber mit Aufklärung hatte das nicht viel zu tun.

Die heutigen Wissenschaftsgläubigen sind allerdings ganz froh, dass die Wissenschaft zu Grundsatzfragen menschlichen Lebens bisher nicht viel liefert und dies auch nicht zeitnah zu erwarten ist. Das macht das Ganze für seine Anhänger ja so bequem: weg mit Religion, Moral und Verhaltensanforderungen an ein nach tragfähigen Werten ausgerichtetes Leben. Man verhält sich dann eben einfach so, wie es seinen selbstbezogenen Antrieben gefällt und tröstet sich bei allen Sinnfragen ganz zwanglos mit der Feststellung: "Das hat die Wissenschaft noch nicht herausgefunden". Die Wissenschaft hat die Ursachen für den Klimawandel noch nicht zweifelsfrei herausgefunden - tja, dann stellt der Wisschenschaftsgläubige auch keine Fragen an sein eigenen Verhalten. Der Wissenschaftsgläubige trägt die Scheuklappen also durchaus gerne, befreien sie ihn doch von der unbequemen Last, menschliches Leben und Verhalten, vor allem das eigene, selbst kritisch zu hinterfragen. Warum Wissenschaftler dann anhand ihrer bisherigen Erkenntnisse plötzlich zum Teil (wieder) religiös werden, könnte einen ja nachdenklich stimmen. Aber nein, auch die Ursachen dafür hat ja die Wissenschaft noch nicht herausgefunden.     
« Letzte Änderung: 11. August 2019, 18:03:37 von simplemachine »

Offline Kulle

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #138 am: 11. August 2019, 20:38:41 »
Simpel du hast eine sehr gestörte Vorstellung von Wissenschaft.

Offline Yossarian

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #139 am: 11. August 2019, 20:41:26 »
Mein Reden.
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Offline simplemachine

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #140 am: 12. August 2019, 02:30:35 »
Meine Ausführungen beziehen sich, wie man unschwer erkennen kann, auf die Wissenschaftsgläubigkeit.

Offline nigel48

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #141 am: 12. August 2019, 06:40:55 »
Wissenschaftsgläubigkeit. -brennholzverleih und doppelhaushälfte sind lustige, völlig sinnleere wortschöpfungen.

ich glaube auch, dass die gesetze der thermodynamik stimmen die formel für elektrischen strom und der gravitationskram - weil überprüfen kann ich die nicht.
ich glaube, dass sehr viele wissenschaftliche erkenntnisse richtig sind.

Bei wirtschaftswissenschaft und genderstudies sieht das schon ganz anders aus.
und nun ? was malts du auf mein etikett  ?
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline Yossarian

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #142 am: 12. August 2019, 08:10:28 »
Meine Ausführungen beziehen sich, wie man unschwer erkennen kann, auf die Wissenschaftsgläubigkeit.

Ja, nur daß für Dich alles, was nur irgendwie mit Wissenschaft zu tun hat, als Wissenschaftsgläubigkeit abgetan wird.
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Offline simplemachine

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #143 am: 12. August 2019, 14:10:40 »
Ich weiß nicht, was so schwer daran ist, zu verstehen, dass Kritik an Wissenschaftsgläubigkeit keine Kritik an Wissenschaft ist. Am Wissenschaftsgläubigen ist zu bemängeln, dass er die Wissenschaft zur alleinigen Erkenntnisquelle erhebt und alles Andere als nichtwissenschaftlich abtut. Quasi ein religionsähnlicher Monotheismus, in dessen Zentrum allein die Wissenschaft Geltung haben darf, während alles Andere mit Denkblokaden versehen ist. Da "die Wissenschaft" letztlich aus Wissenschaftlern, also Menschen, besteht, eine etwas alberne menschliche Selbsthuldigung.

Primus Flavius Fosssa

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #144 am: 12. August 2019, 15:46:35 »
Kann es sein, dass hier eine Begriffsverwirrung duch den unheilvollen Einfluss der englischen Sprache vorliegt?
Dt. "Wissenschaft" bedeutet nämlich keineswegs nur "Naturwissenschaft", engl. "Science" hingegen schon.

Offline Yossarian

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #145 am: 12. August 2019, 17:08:50 »
Ich fürchte, bei ihm ist das nicht nur eine Begriffsverwirrung.
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maxim

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #146 am: 12. August 2019, 18:34:04 »
Unsere Justiz 'ne Lachnummer.
Ich könnte mich jetzt trösten, dass sowas in NRW nicht möglich ist, allein der Glaube fehlt.

maxim

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #147 am: 12. August 2019, 18:41:41 »
Diese Denkweise geht die Frage des Fortschritts genau verkehrt herum an. Fortschritt fällt nicht global für alle gleichzeitig vom Himmel sondern hat seinen Anfang irgendwo lokal auf der Welt und breitet sich dann aus. Einer muss also den Anfang machen.   
Steuererhöhungen als Fortschritt zu deklarieren ist schon gewagt.

Zitat
Die heutigen Wissenschaftsgläubigen sind allerdings ganz froh, dass die Wissenschaft zu Grundsatzfragen menschlichen Lebens bisher nicht viel liefert und dies auch nicht zeitnah zu erwarten ist. Das macht das Ganze für seine Anhänger ja so bequem: weg mit Religion, Moral und Verhaltensanforderungen an ein nach tragfähigen Werten ausgerichtetes Leben. Man verhält sich dann eben einfach so, wie es seinen selbstbezogenen Antrieben gefällt und tröstet sich bei allen Sinnfragen ganz zwanglos mit der Feststellung: "Das hat die Wissenschaft noch nicht herausgefunden". Die Wissenschaft hat die Ursachen für den Klimawandel noch nicht zweifelsfrei herausgefunden - tja, dann stellt der Wisschenschaftsgläubige auch keine Fragen an sein eigenen Verhalten. Der Wissenschaftsgläubige trägt die Scheuklappen also durchaus gerne, befreien sie ihn doch von der unbequemen Last, menschliches Leben und Verhalten, vor allem das eigene, selbst kritisch zu hinterfragen. Warum Wissenschaftler dann anhand ihrer bisherigen Erkenntnisse plötzlich zum Teil (wieder) religiös werden, könnte einen ja nachdenklich stimmen. Aber nein, auch die Ursachen dafür hat ja die Wissenschaft noch nicht herausgefunden.   
Ich sehe mit Blick auf den aktuellen Zeitgeist ganz sicher kein Zuwenig an Moral.
« Letzte Änderung: 12. August 2019, 20:37:17 von maxim »

maxim

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #148 am: 12. August 2019, 20:56:07 »
Werte oder besser Normen für das Zusammenleben in Gesellschaften aufzustellen, liegt außerhalb der Grenzen von Wissenschaft. Eine apriori Herleitung von Werten stelle ich mir gänzlich unmöglich vor. Man kann höchstens post factum Begründungen dafür liefern, warum gewisse Werte zweckmäßig sind (z.B. Evolutionspsychologie). Mehr ist nicht drin. Will man Werte absolut begründen, landet man schnell bei der dogmatischen Religion. Es gibt aber auch metaphysische Ansätze die weitestgehend logisch sind, aber in letzter Konsequenz doch geglaubt werden.
« Letzte Änderung: 12. August 2019, 20:58:14 von maxim »

Offline Yossarian

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Re: und was wird aus Deutschland
« Antwort #149 am: 12. August 2019, 21:15:30 »
Will man Werte absolut begründen, landet man schnell bei der dogmatischen Religion. Es gibt aber auch metaphysische Ansätze die weitestgehend logisch sind, aber in letzter Konsequenz doch geglaubt werden.

Genau darauf will Simple mit seiner permanenten Vermischung von Moral und Erkenntnis hinaus. Wobei er auch da nicht ergebnisoffen ist, sondern gefangen ist in seiner Welt von religiös / metaphysisch = moralisch und materialistisch / wissenschaftlich = unmoralisch gefangen ist.
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