Naja, ich ich vollziehe es ja auf einer Ebene knapp nach, dass die ganzen Geschiedenen, Alleinerziehenden und anderweitig sonst hinter ihren angestrebten Lebensplänen beruflich, familiär, wie tatsächlich Zurückgebliebenen sich gerne auf ihrer Ebene in einem einheitlichen emotionalen Sammelbecken solidarisieren und es ihnen irgendwie Trost gibt, zu glauben, dass alle Anderen ja vermeintlich auch alles falsch machen. Fakt ist aber, dass es Menschen mit ausgeprägten Wertvorstellungen gibt, die nicht nur im Gefühlsrausch oberflächlicher Antriebe irgenwo reinspazieren, sondern bedeutsame Langzeit-Verpflichtungen, die sie nicht einhalten können, gar nicht erst eingehen. Dass man auch während einer Ehe was aus sich machen kann, wenn man nur den Antrieb und die intellektuellen Voraussetzungen hat, ist doch ebenso klar. Die Schuldigensuche in der Außenwelt oder beim Ehemann, dass das nicht gelungen ist, hat dann so in etwa die Qualität des Bedauerns, dass es den Weihnachtsmann evtl. doch nicht wirklich gibt. Niemand wird 40 - 50 - 60 und merkt nicht, dass Möglichkeiten verschwinden, wenn man sie jetzt nicht mal langsam ergreift. Wer sich demnach immer wieder für das bequeme fremdversorgte Weitermachen entschieden hat, hat diese Wahl jedenfalls selbst getroffen. Es gibt dazu keinen externen Schuldigen.